Ein Heulen zerriss die Stille und ließ mich aufschrecken.
Sonnenstrahlen glitzerten zwischen den Bäumen hindurch und ließen mein Herz rasen.Ängstlich sah ich mich um, doch Kellan war fort. Stattdessen ertönte ein mehrstimmiges Heulen, welches mir bekannt vorkam.
Mein Rudel.Ängstlich erhob ich mich und ignorierte die schwere Entspannung meiner Muskeln die sich weigerten, diese Ruhe gehen zu lassen.
Ein Schauer nach dem anderen lief mir den Rücken hinunter, als ich sah, dass die Sonne schon vor mindestens einer Stunde aufgegangen war. Panisch verwandelte ich mich und rannte los.
In die Richtung aus der das Heulen gekommen war. Doch je näher ich kam desto lauter wurden die Kampfgeräusche
Wenig später brach ich zwischen den Bäumen hervor und was ich dort sah, ließ mein Entsetzen ins Unermessliche wachsen.
Das einst so grüne Gras, war durch das Ganze Blut blutrot gefärbt. Mit klopfendem Herzen sah ich nach oben und betrachtete die letzten orangenen Flammen die über den blauer werdenden Himmel leckten.Geschockt ließ ich meinen Kopf wieder sinken und betrachtete die Kämpfenden.
Ein Knurren neben mir ertönte und ich riss meinen Kopf herum.Ein hellgrauer Wolf stand geduckt neben mir und betrachtete mich angriffslustig.
Kurz spielte eine grausames Lächeln über seine Lefzen, da sprang er schon.
Krallen bohrten sich in meinen Rücken und ich spürte Zähne die sich tief in meinem Nacken verbissen.
Ich jaulte auf und ab da übernahmen meine Instinkte die Kontrolle. Mit Wucht schleuderte ich den Wolf von meinem Rücken und riss mir dabei selbst Fleisch aus meiner Haut. Etwas warmes und flüssiges durchdrängte mein Fell, doch das war mir in diesem Moment egal. Knurrend lief ich auf den hellgrauen Wolf zu der sich schwer vom Boden aufrappelte.
Wütend fletschte ich die Zähne. Der Typ hatte sich mit der falschen Alpha angelegt.
Doch als ich über diesem Wesen stand. Ein Wesen welches schon am Boden lag. Und trotzdem wollte ich seinen Tod, sowie er den meinen wollte.
Und ich hätte ihm ohne zu zögern die Kehle durchgebissen, wenn in diesem Moment nicht ein markerschütterndes Heulen erklang. Eines welches ich kannte seit ich es das erste Mal gehört hatte.
Es war nicht der tiefe Ruf Cadans oder der raue von Kellan ... und auch nicht der immerwährend fröhliche von Wes.
Nein, es war ein Heulen, welches ich unter Tausenden erkannt hätte. Weil dieser jemand, immer ... egal in welcher Gestalt jedem seiner Worte mehr Macht verlieh als wir alle anderen.
Und dieses Heulen ließ mein ganzes Sein erzittern.
Der gesamte Platz schien den Atem anzuhalten, als der erste Wolf sein Sterben verkündete.
Aber nicht er.
Panisch sah ich mich um. Suchte nachdem sandfarbenen Wolf mit den silbernen Augen.
Mein Blick glitt über die zwei dunklen, riesigen Wölfe die ineinander verkeilt, im Fell des jeweils anderen verbissen waren.
Über den kleinen, Brauen der wendig um seine Gegner flitzte.
Jeden einzelnen Wolf besah ich mir, in der Hoffnung mich geirrt zu haben.Kein Laut erreichte mein Ohr, als mein Blick endlich den gesuchten fand.
Ein anderer Wolf stand über ihm und betrachtete mit einem blutigen Grinsen, den weichen, aufgerissenen Bauch und die zerstörten Innereien.
Mit jedem Atemzug schien mehr Blut aus dieser tödlichen Wunde zu fließen.
Ohne nachzudenken, verwandelte ich mich und rannte auf zwei Beinen zwischen den kämpfenden Wölfen hindurch.
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Pain of Wolves
WerewolfDie 17-jährige Roux ist ein Mensch oder zumindest war sie das, bis ihr Freund ihr dies nahm. Wütend verließ sie ihn, zog nach London und baute sich dort ein Leben auf. Nun acht Jahre später ist sie zurück und wird wieder mit ihrer verheerenden Verga...