55 - Never forget the past

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-Manchmal muss man sich erinnern.-
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Müde blinzelnd öffnete ich die Augen und starrte irritiert in das breit grinsende Gesicht meines Bruders.

Erschrocken setzte ich mich auf und zog die Brauen zusammen. "Dan, was zur Hölle...?", zischte ich und versuchte den Schock zu verbergen den er mir eingejagt hatte. Wer rechnete auch damit seinen großen Bruder, grinsend wie ein Psychopath, direkt nach dem Aufwachen, vor seinem Bett vorzufinden.

Kaum hatten die Worte meinen Mund verlassen, brach mein Bruder in hysterischem Lachen aus. "Hast du was genommen, Bruderherz?", fragte ich skeptisch und ließ den offensichtlich verrückt gewordenen Jungen nicht aus den Augen. Dieser hörte abrupt auf zu lachen und sah mich wieder an. Doch seine Augen glitzerten noch immer belustigt aber dort war auch etwas anderes... wie eine unterschwellige Drohung oder so.

"Ich hätte mit ALLEM gerechnet als ich gestern in die Stadt ging um Futter für die Pferde zu bestellen. Aber mit meiner kleinen Schwester die mit einem großen, dumkelhaarigen Fremden rummacht nun wirklich nicht.", grinste er und im nächsten Moment wurde mir bewusst warum er so seltsam reagierte.

"Du hast Cadan und mich gesehen?", hauchte ich erschrocken und krallte mich panisch in die Bettdecke. Mein Bruder war unberechenbar, was mich anging. Ich konnte nur erahnen wie er jetzt auf das reagieren würde.

Die braunen Brauen von Dan schossen in die Höhe und er rieb sich nachdenklich über das Kinn. "Also hat der Kerl einen Namen, zumindest war er kein Fremder. Ist er dein Freund?", fragte er dann mit einer plötzlichen Ernsthaftigkeit, die mich überraschte. Zögernd nickte ich während ich schüchtern etwas tiefer ins Bett sank.

Die dunkelgrauen Augen meines Bruders richteten sich wieder auf mich, nachdem er kurz an die Decke gestarrt hatte.
"Lade ihn doch heute zum Essen ein. Keine Angst, ich bringe das unseren Eltern bei", meinte er und sein Ton duldete keinerlei Wiederrede, was mein Herz ins Stolpern brachte.

Cadan und ich waren jetzt fast ein halbes Jahr zusammen und ich hatte mich bisher nie getraut ihn meiner Familie vorzustellen. Vor allem deshalb weil er manchmal einschüchternde Eigenarten an den Tag legte. Ich hatte Angst meine Eltern würden denken er sei ein schlechter Mann. Ich konnte ihn verstehen. Schließlich kannte ich nun seit geraumer Zeit sein Geheimnis aber meine Eltern kannten es nicht und würden es nie kennen.

Doch ebenso hatte ich gegen meinen großen Bruder keine Chance. Also nickte ich ergeben und stand aus dem Bett auf. Eine Weile sah mich mein Bruder noch Gedankenverloren an, bevor er den Kopf schüttelte, auf stand und aus dem Zimmer lief.

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