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Sie hatte Tränen in den Augen, alles vor ihr schien zu verschwimmen, das Salzwasser verschleierte alles. Sie hasste das. Sie hasste Töne und Farben und dass sie dafür sorgten, dass sie so anders war. Leyla erinnerte sich daran, wie sie von klein auf seltsam angesehen wurde, weil sie sagte, dass gewissen Klänge farblich nicht zusammenpassen würden.
Sie erinnerte sich daran, wie ihre Mutter sie zu allen möglichen Therapeuten gezerrt hatte – und sie jedes Mal mit einer neuen Diagnose herausgekommen war, von der keine stimmte. Am Ende hatte sie auf eigene Faust herausgefunden, was mit ihr nicht stimmte, was – im Nachhinein betrachtet – fast schon zu einfach war. Damals hatte sie gehofft, es würde sie beruhigen, aber letzten Endes machte es für sie persönlich alles nur noch schlimmer.
Wut packte sie, in ihr tauchte der Gedanke auf, den sie seit ihrer „Selbstdiagnose" immer wieder hatte: Sorg dafür, dass du nie wieder siehst oder hörst.
In manchen Momenten erschien ihr dieser Gedanke abwegig, dumm, hatte einen bitteren Beigeschmack von Du wirst es bereuen! Aber in diesem Moment erschien es ihr wie eine Erlösung, wie etwas, das ihr Leben ungemein erleichtern würde.

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