Last Goodbye II

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„What did you say?", I ask, confused.

Freddy looks at me with an unreadable expression. I haven't been listening to what he was saying, and he knows it. A stab of guilt hits me and I lower my gaze. This is already the third or fourth time I ask him to repeat what he just said. Of course he has noticed how absent-minded I am today, and the fact that he has neither asked me for the reason nor reproached me for it makes it even worse. I haven't seen him in forever and was really looking forward to this lunch, but I seem to be unable to concentrate on our conversation. I haven't really eaten much, too. My mind keeps wandering off to a certain dark blonde lady, and this is probably what annoys me most. I am inattentive because I am trying to solve the puzzle called Jasmin, while I should have other problems on the forefront of my mind (one of them is called "Joelle", or rather "my marriage"), but I don't. I have caught myself wondering what she is doing at that moment and it irritates me that she is off on her own in London without me. I don't even know why this is irritating, and the frustration of all this has made it impossible to listen to Freddy's story.

"Man, what's going on?", he asks me with a slightly frustrated smile and raises his hands.

"I have never had the feeling that you aren't a good listener, but right now, I might just as well talk to that stool over there", he adds, a bit reproachful this time.

I sigh.

I need to come up with an explanation, and he isn't going to like it.



Um kurz nach halb eins betrete ich die Lobby des Marriott Kensington und frage an der Rezeption nach meinem Trolly, der zusammen mit dem Koffer von Michael Patrick hier für uns aufbewahrt wurde

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Um kurz nach halb eins betrete ich die Lobby des Marriott Kensington und frage an der Rezeption nach meinem Trolly, der zusammen mit dem Koffer von Michael Patrick hier für uns aufbewahrt wurde. Die Dame an der Rezeption will mir schon beide Gepäckstücke aushändigen, aber mein Reisebegleiter ist noch nicht da, und so setze ich mich auf einen der Sessel in einer Sitzgruppe gegenüber der Rezeption und schreibe Serena noch schnell eine WhatsApp. Als er wenige Minuten später durch die Drehtüre erscheint, muss ich mich mal wieder ziemlich zusammenreißen: Sonnenbrille in den verstrubelten Haaren, Hände lässig in den Hosentaschen, schlendert er herein und sieht sich eine Sekunde lang suchend um. Dann erblickt er mich und ein Lächeln erscheint auf seinem ebenmäßigen Gesicht. Mein Herz klopft schon wieder viel zu laut, als ich mich nun erhebe und meine Sachen zusammensammle, während er seinen Koffer holt.
Ich verstehe immer noch nicht, wieso ich jedes Mal, wenn ich ihn sehe, wieder einer Ohnmacht nahe bin, mich aber im Laufe eines Abends (oder Vormittags) soweit an seine Gegenwart gewöhnen kann, dass ich neben ihm gehen und stehen kann, ohne dass er meine Schmetterlinge bemerkt, und ich sogar das Zittern soweit unter Kontrolle habe, dass ich mich normal mit ihm unterhalten kann. Heute morgen hat es mich zunächst überrascht, wie entspannt wir miteinander umgegangen sind, aber andererseits war ich einfach nur froh, dass mein Unterbewusstsein nun wohl allmählich beschlossen hat, dass auch er nur ein Mensch ist, und ich ihn zwar anhimmeln kann, deswegen aber nicht gleich die komplette Kontrolle über sämtliche Körperfunktionen verlieren muss. Jedenfalls hat das heute morgen wunderbar funktioniert, und ich konnte den Tag mit ihm richtig genießen.
Nun ja, bis gerade eben. Jetzt sind meine feuchten Hände und mein trockener Mund zurück, und dass, obwohl ich noch nicht mal etwas sagen will, sondern er einfach nur auf mich zukommt.

„Sollen wir dann?" fragt er freundlich lächelnd und sieht mich dann einen Moment lang interessiert an.

Mein Herz setzt einen Schlag lang aus. Sieht er, dass ich geweint habe? Ich bin auf dem Rückweg einen Sandwich essen gegangen und habe mir in dem kleinen Inn das Gesicht mit kaltem Wasser gewaschen und meinen leicht verschmierten Mascara erneuert. Eigentlich müsste also alles passen, oder? Geistesgegenwärtig habe ich auf seine Frage genickt, und bevor er etwas sagen oder fragen kann, setzt sich unsere kleine Kolonne in Bewegung. Wir haben uns heute vormittag darauf geeinigt, nochmal mit der U-bahn zu fahren, da eine Taxifahrt bis nach Heathrow wohl genau so lange dauern würde, und unverhältnismäßig teuer ist. Zudem habe ich noch über 10 Pfund auf meiner Oyster Card und möchte diese natürlich nicht verfallen lassen (wer weiß schon, ob ich in den nächsten Jahren noch mal nach London komme, denke ich insgeheim). Also laufen wir die wenigen Meter bis zur London Underground und besteigen einige Minuten später die Bahn. Zum Glück ist die Mittagspause der meisten Londoner wohl schon vorbei und das Abteil ist ziemlich leer. Wir verstauen unser Gepäck über uns und setzen uns auf einen Vierersitz ans Fenster, durch das ich sogleich hinausschaue, denn er sitzt mir ja gegenüber und ist somit ziemlich nahe. So nah, dass sich unsere Knie berühren könnten. Ich bin schon wieder verlegen und falte meine Hände im Schoß, um ihn nicht ansehen zu müssen.

„Hattest du noch eine schöne Zeit?", fragt er mich, und als ich nicht sofort antworte, fügt er hinzu: „Warst du auf der TowerBridge?"

Ich nicke nur und frage mich, wie ich dieses Thema wohl schnell und unverbindlich hinter mich bringen kann.

„Und du?", frage ich, und sehe ihn nun doch an.

Er blickt mich interessiert und fast schon ein wenig besorgt an.

„Hab einen alten Freund zum Mittagessen getroffen. Er ist auch Ire, und war zufällig geschäftlich in London. Ich hatte ihn eine halbe Ewigkeit nicht gesehen, und wir hatten uns viel zu erzählen". Er lächelt bei dem Gedanken, aber irgendwas ist in seinen Augen, was nicht zu dem Lächeln passt.

„Und geht es ihm gut?", frage ich und fahre mir mit der Hand durch die Haare.

Die Hitze hier im Abteil ist ein bisschen unangenehm, auch wenn ich weiß, dass es klug war, für den bevorstehenden Flug eine lange Hose anzuziehen. Er beobachtet meine Bewegung und will schon ansetzen, etwas zu sagen, da reißt er plötzlich die Augen auf und starrt auf meine Hand, die ich eben wieder in meinen Schoß gelegt habe.

„What happened to your ring?", fragt er entgeistert und greift nach meiner Hand. Er hat es bemerkt. Verdammt. Bevor er meine Hand zu fassen bekommt, ziehe ich sie zurück und verstecke sie unter der anderen.

„Your wedding ring?! Did you loose it?"; er sieht mich verblüfft an und scheint die Welt nicht mehr zu verstehen. Ich senke den Blick und seufze. Na gut, es ist wohl an der Zeit, sage ich mir. Hier ist es genauso passend wie sonst wo, nämlich gar nicht.

„Calm down, I did not loose it", betone ich und erreiche zumindest, dass er sich wieder bequem hinsetzt und sein Entsetzen einer Art besorgten Neugierde weicht.

„Ich habe ihn nur abgemacht, das ist alles" sage ich nun etwas leiser, was vermutlich völlig überflüssig ist, denn das Abteil ist immer noch halb leer und ich werde den Teufel tun, das hier auf Englisch zu erzählen. Er mustert mich einen Augenblick und sein Blick ist undurchdringlich. Dann entweicht ihm ein leicht frustriertes Seufzen und er lehnt sich nach vorne in meine Richtung.

„May I ask why?", fragt er jetzt, leiser und viel sanfter.

„I guess so, yes", antworte ich ihm und versuche zu ignorieren, wie nah er mir gekommen ist.

This one lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt