How do you love

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Maybe soon, maybe later
You say that hate can not convert no hater
Maybe soon or even tomorrow
This heart of mine is free from sorrow
For now I go, one day I'll stay

"How do you love", Michael Patrick Kelly


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Fabi ist heute Morgen wirklich in Diskutierlaune und möchte alles genau wissen. 'Alles' beinhaltet insbesondere, ob Michael Patrick heute Nachmittag noch da ist und vor allem, ob er dann die versprochene Garage für das Auto mit ihm bauen kann. Es dauert also ewig, bis wir endlich im Bad fertig sind.

Wieder unten versuche ich, so schnell wie möglich mit Fabi in den Flur zu kommen, denn ich spüre Michael Patricks Blick auf mir, als wir die Treppe herunterkommen.

„Sag Tschüß, und dann gehen wir", fordere ich Fabi auf, als er mit angezogenen Turnschuhen im Flur steht und schon wieder quengelt.

„Ciao, Fabian. Bis bald!", sagt Paddy und zwinkert ihm zu. Er ist gerade in den Flur gekommen, um sich zu verabschieden.

„Bitte bedien' dich, falls du was essen möchtest", sage ich leise, „ich bin in einer Viertelstunde wieder da...."

„Okay", sagt er nur und ich mache, dass ich mit Fabi aus dem Haus komme.

Der Weg kommt mir heute noch viel länger vor als sonst, denn Fabi trödelt wie üblich am Wegesrand und ich bin ein nervliches Wrack, bis wir im Kindergarten ankommen. Meine größte Sorge ist momentan, dass ich ein leeres Haus vorfinde, wenn ich wiederkomme. Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie habe ich Angst, dass er sich nun einfach aus dem Staub macht...

Mein zweites Problem ist, dass ich einfach nicht weiß, wie ich mich verhalten soll. Seit gestern Abend ist irgendwie alles anders, und die Begegnung heute Nacht hat nicht dazu beigetragen, die ganze Sache zu vereinfachen. Ich bin einfach unsicher, wie es nun weitergehen soll, weiß nicht, wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll, ob und wieweit ich meine Gefühle überhaupt zeigen darf. Schließlich hat er gestern deutlich gemacht, dass er zwar Gefühle für mich hat, er sich aber nicht auf mich einlassen kann oder will, solange er noch nicht von Joelle geschieden ist. Ich seufze. Viel komplizierter könnte die Situation wirklich nicht sein, und wenn ich nicht bald ein paar handfestere Antworten auf einige meiner Fragen bekomme, drehe ich vermutlich durch.

Den Rückweg zum Haus lege ich joggend in 3 Minuten zurück und sehe schon von weitem zu meiner Erleichterung, dass sein Auto noch vor meiner Garage steht. Er ist also zumindest nicht geflüchtet.

Nun muss ich also ‚nur noch' mit ihm reden...

Er sitzt am Küchentisch, rührt in seinem Kaffee und schaut mich nachdenklich an, als ich zur Tür hereinkomme. Sein Blick löst tausend Gefühle gleichzeitig in mir aus: Das Bedürfnis, ihm nahe zu sein, ist noch stärker als gestern Abend, gleichzeitig bin ich mir der seltsamen Situation nur allzu bewusst und schäme mich irgendwie dafür, dass ich mich überhaupt nicht im Griff habe und schon bei seinem Anblick zu zittern beginne. Soviel zu meinem Vorsatz, mit ihm zu reden...

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