Epilog

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There's a part of my heart
Wide and open for you
The key to my heart
It could be you

"Key to my heart", The Kelly Family


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Ruhelos wandere ich durch das Wohnzimmer. Die Vögel im Garten sind mit Begeisterung dabei, den aus dem Winterschlaf erwachten Regenwürmern das Leben schwer zu machen. An der Stelle, wo Fabis Schneemann Ende Februar mal stand, liegt immer noch ein winziges Häufchen Schnee, von Schmutz und Feinstaub bis zur Unkenntlichkeit ergraut. Von mir aus könnte es längst weg sein; ich bin sehr froh, dass nun endlich der Frühling kommt – hat ja lange genug gedauert.


Die langersehnten ersten Sonnenstrahlen und Temperaturen im zweistelligen Bereich sind allerdings nicht der Grund, warum ich mich heute nicht mal auf meine primitive Hausarbeit konzentrieren kann: Um 10 Uhr war der Scheidungstermin, und obwohl schon alles Erdenkliche im Vorfeld außergerichtlich durch die Anwälte geklärt wurde, habe ich ein ungutes Gefühl. Zuletzt hat Michael Patrick vor über einer Stunde geschrieben, dass es länger dauert. Seitdem bleibt mein Handy stumm, und meine Phantasie läuft zur Höchstform auf.

Nein, ich habe keine Angst, dass er es sich im letzten Moment anders überlegt; ich vertraue ihm. Trotzdem bleibt dieses komische Bauchgefühl, weil ich einfach nicht weiß, was in München gerade passiert. Das alles wäre viel einfacher, wenn ich einfach dabei wäre, aber wir haben uns gemeinsam dagegen entschieden.

„Ich will Joelle nicht noch unnötig provozieren...", war seine Hauptbegründung. Sie weiß natürlich inzwischen, dass es mich gibt. Seit Januar weiß das ja quasi die ganze Welt...

Lustlos wandere ich zurück in die Küche und mache den Kühlschrank auf. Serena kommt in einer knappen halben Stunde von der Schule, also sollte ich mal langsam was zu essen machen. Völlig planlos beginne ich, Butter und Käse auszuräumen.

Diese Unwissenheit bringt mich noch um den Verstand! Was, wenn Joelle plötzlich doch noch mit irgendeiner unmöglichen Forderung um die Ecke kommt?

Die Türklingel holt mich aus meinen düsteren Gedanken.

Hat Serena ihren Schlüssel vergessen? Aber eigentlich ist es noch zu früh...

Ich reiße die Türe auf – und schaue wieder mal wie ein Schaf im Hagelschauer. Er strahlt mich an und tritt wortlos über die Schwelle.

"Hi", sagt er, und seine Stimme klingt atemlos, als wäre er hergejoggt, und nicht gefahren, wie sein schlampig am Fahrbahnrand geparktes Auto vermuten lässt.

"I came as quickly as I could...".

Irritiert schaue ich ihn an, trete aber dann automatisch beiseite, um ihn durchzulassen und die Tür zu schließen. Er zieht mich in eine kurze Umarmung und gibt mir einen flüchtigen Kuss, lässt aber sofort wieder von mir ab und zieht sich seine Schuhe aus.

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