Kapitel 9

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Die Ausdrücke in den Gesichtern war immer gleich. Sie waren überrascht, fasziniert und am Ende wandeln sie in etwas gieriges. Hier sah ich es auch bei Yoongi.
Ihm stand der Schock ins Gesicht geschrieben. Ich warte nur darauf, dass er fragt ob er irgendwas davon mitnehmen durfte. Das war immer so.
Normalität für mich. Deshalb hasste ich mein Zuhause. Meinen Wohlstand. Für andere und Außenstehende, war ich nur ein Mittel zum Zweck. Ein Mittel um auch wohlhabend zu werden.
Ich wusste allerdings nicht, wieso ich dem zugestimmt habe ihn mit her zu nehmen, wenn ich die Auswirkung sowieso schon wusste.

Naiv.
Ich bin einfach naiv und gutgläubig.
Großer Fehler. Die Enttäuschungen jedes Mal, reichen mir offenbar noch nicht.

Seufzend ging ich mir durchs Haar, und schaute zu Yoongi. Der starrte alles mindestens 30 Sekunden an, ehe er mit dem nächsten Gegenstand weiter machte.
Ich schüttelte den Kopf.
"Gehen wir nach oben." Meinte ich versteift, und ging zur Treppe. Der Butler kam mir entgegen und verbeugte sich. Doch ich erwiderte das nicht wirklich.
"Roy?" Fragte ich stattdessen. Der Mann sah mich an "Kannst du mir und Yoongi etwas zu essen herauf bringen?" Bat ich ihn. Ich frage lieber als ihn zu befehlen. Deshalb mochte er mich am meisten. Der ältere Herr verbeugte sich mit einem Nicken.

"Aber sicher, mein Kind.
Wartet ein Moment" Meinte er und ging in die Küche. Ich konnte recht viel. Aber ich tat es nicht gern. Kochen gehörte dazu.
Einfach weil mich diese verdammten Mikrowellen in der Küche wahnsinnig machten. Die scheiß Dinger sehen doch schon danach aus, als würden die jeden Moment in die Luft gehen.

Also wieso soll ich das auch noch herausfordern? Ich lächelte zart und ging dann weiter hoch. Yoongi starrte mich an.
"Ihr habt einen Butler?" Fragte er fassungslos. Kurz musterte ich ihn und dann die Treppe. Still war es einige Sekunden bis wir oben angekommen sind.
"Mhh, sieht wohl so aus..." Meinte ich langsam. Dann marschierte ich in die Richtung, in der mein Zimmer lag.

Yoongi folgte mir schweigend, ehe wir dort ankamen und ich die Tür öffnete. Ich ließ ihn zuerst rein.
"Das ist der Wahnsinn!" Stieß er aus. Wieder sah ich zu Boden. Bitte lass ihn nicht käuflich sein..
Meine Hoffnung sank in den Erdboden.
Ich schloss kurz meine Augen, und atmete tief durch. Lass das hier schnell vorbei sein...

Ich ging nun auch hinein und schloss die Tür hinter mir. Drinnen sah ich mich um. Das Zimmer war einfach nichts besonderes. Einfach nur verdammt groß. Sehr luxuriös.
Meine Eltern haben mir, das Beste vom besten gekauft. Deshalb wollten die ja das ich in der Jeon-Firma mit anfange. Doch das wollte ich nicht. Ich wollte nicht Tag für Tag, im Bürostuhl sitzen. Papier abstreichen und am Computer sitzen. Wenn dann nur zum Songs schneiden und schreiben.

Mein Boden war mit schwarzem Laminat ausgelegt. Die Wand war weiß und mit wenigen Fotos ausgestattet. Eines war das große Familienbild über meinem Bett. Da war meine Mutter, mein Bruder und mein Vater drauf. Ich auch. Alle steif, gerade und ohne einem Lächeln auf den Lippen. Sie waren auf dem Bild kalt. Aber ich weiß, dass sie die herzlichsten Menschen sind. Ich kann glücklich sein, aber ich war es nicht.
Sie wissen nichts von meiner Einsamkeit.
Sie wissen nicht, dass man nur mit mir befreundet ist weil ich Geld hatte. Weil ich alles hatte, was andere sich nur im Traum vorstellen konnten. Doch ich will sie nicht mit meinen Problemen belasten. Sie haben schon genug zu tun.
Außerdem wenn das mit der Band und dem Label nichts wird..
Muss ich sowieso nicht mehr in die Schule. Ich würde direkt dort anfangen, egal ob ich einen Abschluss habe oder nicht. Das war der Deal zwischen mir und meiner Mutter.
Deswegen hoffe ich, dass die anderen sich auch ins Zeug legen werden.

Das Bett hatte ein weißes Gestell, schwarze Bettwäsche und rote Kissen. Auf der leeren Seite lag mein Laptop mit weißen MP3 Player-Kopfhörer. "Setz dich" Bot ich ihm an, was er dankend annahm und dann zu mir sah. Ich kam langsam zu ihm und setzte mich aufs Bett. Dann zog ich mein Laptop zu mir vor auf den Schoß. Den klappte ich auf und startete ihn. Schließlich stand ich wieder auf und holte mir einen Block, Stift und mein Handy.
Dann setzte ich mich zu ihm.
"So..." Murmelte ich und wandte mich Yoongi zu, der mich ansah. Beobachtete er mich schon die ganze Zeit? "Was... Schaust Du mich so an?" Fragte ich ihn dann.

Er zuckte die Schultern und sah kurz neben sich "Du hast meine Frage nicht beantwortet. Deswegen weiß ich nicht, warum ich dir antworten soll." Sagte Yoongi.

Was? Fragte ich mich und runzelte die Stirn. Was meint er? Ich legte den Kopf schief.
Er stand auf und kam zu mir. Wir blieben voreinander stehen.
"Wieso hast du so traurig ausgesehen, als wir vor dem Haus standen? Du bist allgemein sehr trübseelig." Stellte er fest. Sah man mir das so sehr an?
Bedrückt sah ich zu Boden.
"Du verstehst das nicht.." Seufzte ich.
"Was versteh ich nicht?" Hakte Er nach. Diese Fragerei macht mich um ehrlich zu sein, richtig wütend wenn ich ehrlich bin.
Mein Blick verfinsternd sah ich ihn an.
"Ihr seid doch alle gleich!" Brach es dann aus mir heraus. Yoongi zog die Augenbrauen hoch "Was?" Fragte er nach. Offenbar hatte er das nicht für voll genommen. Anscheinend war das alles hier ein gewaltiger Fehler. Der hört ja sowieso nie zu. Ich schnaubte "Vergiss es einfach!" Und wollte mich meinen Aufgaben zuwenden, indem ich an ihm vorbei ging. Aber ein gewisser Herr wollte noch nicht arbeiten "Vergleichst du mich mit den anderen, Jeon?!" Zischte er.

Ruckartig drehte ich mich zu ihm.
"Ja tu ich! Lieg ich etwa damit falsch??" Wollte ich von ihm wissen. Er trat ganz nach an mich heran. So das unsere Nasenspitzen sich beinahe berührten. Zwar ist kleiner wie ich und muss etwas zu mir herauf schauen, doch ich spürte die kalte Präsenz von ihm sehr wohl.
Er war wütend. Ging ich zu weit?

"Merk dir eines, Jungkook" Fing er dann an und zog die Augenbrauen zusammen "An deiner Stelle wäre ich glücklich, solch ein Zuhause zu haben wo deine Eltern auf dich warten.
Du bist ein Scheiß Bonzenjunge! Der kriegt alles in den Arsch geschoben! Also wieso trittst du das alles mit den Füßen, huh?? Zu wenig Erzieh-!" Ich knallte ihm eine.
Kurze Zeit war es still. Dann überfiel er mich und wir fingen an, uns zu prügeln. Er war voll stark. Aber das hielt mich nicht auf, ihm auch ein paar Schellen zu geben.
"Du Penner hast von nichts eine Ahnung!!" Fauchte ich ihn an, und trommelte auf seiner Brust mit der Faust herum. Mir ging nach einigen Minuten die Kraft aus.
Ihm jedoch auch. Ich saß auf seiner Hüfte da wir plötzlich auf dem Bett lagen, wie auch immer wir umgefallen sind "Was weiß ich nicht??" Fragte ich.
Seine Wange zierte schon ein roter Abdruck meiner Hand.
Nun hielt ich still. Ich sah ihm in die Augen "Das wir 'Bonzenkinder' immer nur ein Mittel zum Zweck sind." Endete ich dann.

Mein Blick wurde trauriger.
Er blinzelte mich an. Stutzig und verwirrt.
"Wie...Meinst du das?" Fragte er und schaute mich ernst an. Ich stand von ihm auf.
Gott brummte mir der Schädel...Er hat ordentlich bums in seinen Händen.
Kurz fasste ich mir an die Schläfe, dann sagte ich "Weil ich so wohlhabend bin, sind die Leute nur bei mir weil sie das Geld haben wollen. Sie...Behandeln ihn wie was wichtiges, solange er glaubt das sie Freunde von ihm sind. Ich werde so behandelt.
Ich habe keine Freunde, weil ich nicht ausgenutzt werden will.
Das alles hier...Bringt mir zwar materielles, aber dennoch bin ich allein Yoongi.
Meine Eltern sind lieb und geben mir das was ich brauche. Aber selbst die sehe ich so selten." War meine Erklärung. Yoongi hörte mir still zu, und ich konnte seine Schuldgefühle sehen.

"Und als ich deine Blicke gesehen habe. Glitzernde Augen...Ich dachte, dass du genauso bist." Sagte ich und verzog das Gesicht. Dann atmete ich tief durch um nicht emotional zu werden. So schwach wollte ich nicht vor ihm dastehen. Er hob langsam den Blick, um mich anzusehen.
Dann zog er mich in seine Arme.
"Mihane..." Murmelte er an meinem Ohr. Sein Atem strich über meinen Hals.
Es jagte mir einen warmen Schauer über den Rücken. Was...Wieso fühlte sich diese Umarmung so angenehm an? Fragte ich mich und legte zögerlich die Arme um seine Taille.

Mein Herz fing an schneller zu schlagen. Langsam schloss ich die Augen. Die Müdigkeit kehrte ein. Alles was ich noch vernahm, ist das ich was weiches unter meinem Kopf spürte.
Und einen hauchzarten Kuss auf meiner Stirn. Anschließend fiel ich in einen traumlosen Schlaf. Zumindest glaubte ich, dass er traumlos sein würde.
Er ist alles andere als...Traumlos. Nein er war rosarot und mit vieeeeeel Liebe.

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Riecht ihr das???
Lovely Dream? :o Ich rieche es!

¤ (¯'☆✭.¸_)¤ Stars ¤(_¸.✭☆'¯) ¤ - Y.K Fanfic.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt