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Der Abend neigt sich immer mehr zur Nacht hin, was unserer Stimmung keinesfalls zusetzt.
I

m Hintergrund spielt ein Musiker ein bekanntes Lied und ich wippe meinen Kopf im Takt zur Musik mit.
Die drei Krüge Bier haben bereits ihre Spuren hinterlassen!

„Ach, es ist schön so einer Musik zu lauschen. Das kann man leider zu selten in unserer Gegend."

„Aus welcher Gegend kommen Sie Sophia?", zieht er mich aus meinen Gedanken, sodass ich mich wieder komplett zu ihm wende.

„Wir leben am Rande der Stadt. Mein Vater mochte es eher ruhig, im Kampf habe er genügend Lärm und Action."
Ich zucke dabei nur mit meinen Schultern, denn über unsere Wohnlage habe ich mich bisher nie beschweren müssen.

„Es hat definitiv seine Vorzüge. Keine nervigen Menschen, die nachts auf der Straße rumschreien, weil sie zu tief in den Krug geschaut haben. Allerdings müssen wir für Alles, was wir brauchen, extra ins Stadtinnere laufen, was schon anstrengend sein kann. Aber manchmal ist es auch ziemlich trostlos."

„Ich denke Ruhe kann ganz schön sein. In meinem Leben ist ständig was los, da würde ich es genießen Zeit in einem Ortsteil wie Ihrem zu verbringen."

Leicht räuspernd schaut er auf unsere leeren Tisch und winkt dem Wirt zu.
„Möchten Sie noch etwas bestellen Sophia? Ich würde gern noch etwas Brot essen. Vielleicht etwas Fleisch dazu. Was sagen Sie?"
Ich höre in mich und merke tatsächlich, dass ein wenig Essen nicht schaden könnte, zumal morgen ein anstrengender Tag sein wird, da kann eine gute Stärkung nicht schaden.

„Das klingt sehr gut.", lächel ich ihn an und halte dem Wirt, der nun vor uns steht, meinen Krug hin.

„Für mich bitte noch etwas Wasser. Auf noch mehr Bier sollte ich vielleicht verzichten, schließlich muss ich morgen wieder fit sein."
Letzteres ist dabei eher an meinen Sitznachbarn gerichtet.

„Haben sie morgen schon etwas vor?"
Interessiert mustert er mich, so als würde er jedes Wort von meinen Lippen aufsaugen.

„Allerdings.", antworte ich ihm und und halte meine Tasche kurz etwas nach oben.

„Meine Schwester hat morgen Geburtstag, daher brauchte ich auch unbedingt ein Geschenk für sie. Wir werden unseren Vater besuchen und danach, mal sehen. Aber der ganze Tag ist für sie, da darf ich nicht schlapp machen. Valeria ist ein sehr aufgewecktes Kind. Was auch mal anstrengend sein kann.", seufze ich am Ende, denn ich kann mir jetzt schon denken, dass ich keine Minute wirklich zur Ruhe kommen werde.

„Aber genug von mir. Was werden Sie denn morgen unternehmen, Sir?"

„Wie alt wird ihre Schwester?"

„Sie lenken von sich ab, mein Lieber." necke ich ihn, auch wenn es mich schmeichelt, dass er so interessiert zu sein scheint.
„Aber um auf Ihre Frage wieder zurück zu kommen, Valeria wird 14. Doch schon jetzt zieht sie mit ihrem Aussehen die Männer an. Nicht umsonst werden wir hier die
Schönheits-Schwestern genannt, auch wenn ich die Bezeichnung als etwas übertrieben ansehe."

„Keineswegs meine Liebe, Sie fragen nur nichts. Zudem kann ich nur zustimmen zu ihrer Schönheit.", dabei grinst er mich unverschämt an.
„Oh doch, ich fragte Sie nach ihren morgendlichen Tätigkeiten.", wiederhole ich meine Frage und schüttle belustigt den Kopf.

„Entweder haben Sie die Frage gekonnt ignoriert oder mir nicht zugehört, wobei Letzteres doch etwas unhöflich wäre, finden Sie nicht?"
„Hm um ihre Frage zu beantworten, ich weiss noch nicht was ich morgen machen werde. Ich lebe immer in den Tag hinein und schaue was er mir bringt, aber ich schätze die Arbeit wird nach mir rufen."

Bloody SeductionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt