Mein Mund ist staubtrocken.
Ausser diesem einen bekomme ich kein anderes Wort mehr aus mir raus.
Mir war klar, dass es mich emotional treffen wird, sobald ich ihn nach so einer langen Zeit wiedersehe. Und wenn meine kleine Schwester sich nicht gerade an mich klammern würde würde ich wahrscheinlich auf dem Boden knien und weinen. Ihr Schniefen lenkt meine Aufmerksamkeit auf sie. Sie sieht unserem Vater entgegen und ihr Lippe zittert. Wie, als würde ein Ruck durch ihren Körper gehen, lösen sich ihre Hände von mir und sie sprintet beinahe auf ihn zu, wirft sich in seine Arme und weint noch heftiger als ich es bisher erlebt habe.Unser Vater streicht beruhigend über ihren Rücken, murmelt leise in ihr Ohr, was ihren Körper noch mehr zittern lässt. Nur nebenbei spüre ich Jason's Anwesenheit neben mir und ich halte mich an seinem Arm fest. Denn so wie mein Vater grade die Stütze meiner Schwester ist, ist er meine.
„Ich kann nicht glauben, dass er es wirklich ist."Nur hauchend kommen die Worte von mir, meine Augen auf Valeria und meinem Vater weiter liegend.
„Ich weiss".Meine Schwester löst sich langsam von meinem Vater und sieht breit lächelnd zu mir, ihr Gesicht feucht von den Tränen und mit getöteten Augen. Ich fange den Blick meines Vaters ein, der langsam auf mich zukommt. Kurz schweift dieser auf meine Hände, die an Jason's Arm liegen, und ich löse sie automatisch. Gehe auf ihn zu und bleibe direkt vor ihm stehen.
Sanft legen sich seine Hände an meine Wangen und seine glasigen Augen leuchten mir entgegen.„Mi princesca.", flüstert er leise und diese zwei Wörter reichen, dass unkontrolliert Tränen meine Wangen entlang laufen und ich meine Hände auf seine lege.
„Te extrañe, papa."
Weinend klammere ich mich nun an seinen Körper, der, wie früher, mich sofort wohlfühlen lässt. Zuhause.
„Ich habe dich auch vermisst Sophia. So unglaublich sehr."Seine Stimme ist brüchig und er streicht durch mein langes Haar, was ihn zu beruhigen scheint.
„¿Cómo conoces a este hombre?", murmelt er leise und schaut über meine Schulter zu Jason. Dass sein Blick mehrfach zwischen uns beiden hin und her schwirrt habe ich längst bemerkt.
Mit einem Lächeln löse ich mich von ihm und nehme seine Hände, die er mir entgegenstreckt.
„Das ist eine längere Geschichte. Aber er hat dich gerettet und dafür bin ich ihm unendlich dankbar."
Über meine Schulter hinweg schaue ich zu Erwähnten und lächle ihn liebevoll an. Auch auf seinen Lippen legt sich ein Lächeln als er sich nun zu uns stellt und sich vor meinem Vater verbeugt.
„Senior Suarez. Es un honor para mí. Ich habe ihre Töchter in Valencia kennen gelernt und war sofort von beiden angetan."Mit gehobener Braue sieht er ihn an. Ganz der beschützerische Vater.
„Ahhh....dann kann ich nur für Sie hoffen, dass Sie dennoch Ihre Hände bei sich halten konnten."
Er spricht dies so ernst aus, dass ich mir ein Lachen verkneifen muss, denn nur wenn man genauer hinschaut sieht man, dass sich ein Mundwinkel leicht hebt.„Papa, lass ihn.", sage ich nur und gebe ihm einen Kuss auf die Wange.
Das lässt meinen Vater breit strahlen und er drückt mich nochmal fest an sich.
„Wie wäre es, wenn wir uns irgendwo reinsetzen und ihr mir erzählt, was ich die Jahre verpasst habe in den Leben meiner Töchter."
Dass ein leichter Schatten daraufhin auf ihm liegt ist deutlich merkbar, aber ich, wir, sind ihm nicht böse.
Zustimmend nicken wir und laufen auf die Taverne zu, wo wir einen Platz in einer der hinteren Ecken entdecken.
„Ich gehe unsere Getränke holen.", wirft Jason ein, ehe er uns allein lässt.
Ich sehe ihm kurz hinterher, bevor ich meine Aufmerksamkeit vollkommen meinem Vater widme.
„Ich weiß nicht, was ich davon halten soll, dass der Pirat an eurer Seite ist.", merkt mein Vater an und sieht dabei besonders mich an. Valeria zuckt mit den Schultern während ich meine Hand auf seine auf dem Tisch lege.„Du brauchst dir keine Sorgen machen, Papa. Jason ist gut zu uns. Er hat unser Leben gerettet als Valencia angegriffen wurde. Und er hat noch nie etwas gegen unseren Willen getan. Du kannst beruhigt sein."
Er brummt daraufhin etwas vor sich hin, nickt jedoch letztendlich.
„Dennoch gefällt es mir nicht ihn so nah an deiner Seite zu sehen mein Kind. Du bist so rein und unschuldig."
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Bloody Seduction
VampireSophia Suarez ist der wahr gewordene Traum eines Mannes - langes schwarzes Haar, sinnliche Lippen und ein Körper zum niederknien. Ihrer Wirkung ist sie sich mehr als bewusst - schließlich erleichtert ihr dies ihr Leben als Vampir schon seit fast 300...