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Alle Frauen, einschließlich mir, werden von den Männern, die dieser George anscheinend mitgenommen hat, in ein größeres Zelt gebracht. Anscheinend bin ich wirklich tief in Gedanken gewesen, sonst hätte ich das wirklich nicht zu übersehbare Zelt definitiv bemerken müssen.

Neben Valeria und mir sind zum einen ein blondes Mädchen dabei, die ungefähr so alt sein müsste wie meine Schwester und die letzte von uns ist eine rothaarige Frau, die für meinen Geschmack zu alt für diesen Burschen ist.

Wenn ich schätzen müsste - sie ist bestimmt doppelt so alt wie dieser George. Aber es sollte mich nicht wundern, manche Jungs und Männer scheinen von älteren Frauen ziemlich angezogen zu werden. Und solange die Wahl nicht auf mich oder Valeria trifft soll es mir auch egal sein, ist schließlich dann nicht mein Problem.

Das Zelt wird erneut geöffnet und dieser George betritt das Zelt.
„Hallo die Damen. Ich denke, ich brauche mich nicht vorzustellen, wer ich bin. Es ist eine Ehre für euch, dass ihr von mir auserwählt wurdet meine potentielle Braut zu werden."
Sein schmieriges Grinsen würde ich ihm ja am liebsten aus dem Gesicht wischen, aber Probleme einheimsen ist jetzt auch nicht wirklich förderlich...

„Ähmmm...wie, wie entscheiden Sie sich denn nun für eine von uns.", höre ich die Stimme der Blondine, die sichtlich nervös ist. George dreht sich zu dem Mädchen und geht einen Schritt auf sie zu, dabei wird sein Grinsen noch breiter.
„Nun meine Teuerste, das ist ganz einfach. Jeweils zwei von euch werden um meine Gunst kämpfen. Nicht im klassischen Sinne versteht sich. Ihr müsst mich von euren...Fähigkeiten überzeugen."

Mir kommt es bei seinen Worten sofort hoch und ich muss mich ziemlich zusammenreißen, dass ich nicht meine Bedenken über Bord werfe und diesem kleinen Bengel an die Gurgel springe.
Auch Valeria scheint langsam zu merken, dass dieser George wohl nichts für sie ist und sie sieht mich verzweifelt an. Ich muss mir schleunigst etwas einfallen lassen, bevor dieser...George auf den Gedanken kommt mich oder gar Valeria zu so etwas zu bringen.
Oder ich sorge dafür, dass er mich als Erste auswählt und dann...

„Wenn es Ihnen nichts ausmachen würde...", mische ich mich ein und sehe ihm so intensiv in die Augen, dass es unverkennbar ist, auf was ich hinaus will. Und sein dreckiges Grinsen ist mir Antwort genug.

Mit einem Wink werden die anderen Frauen rausgebracht, wobei mir der Blick meiner Schwester nicht entgangen ist. Aber sie müsste mich eigentlich gut genug kennen um zu wissen, dass ich das nicht ohne guten Grund gemacht habe.

„Komm meine Liebe."
Er hält mir auffordernd seine Hand hin, die ich eher widerwillig entgegennehme und lasse mich von ihm in den hinteren Teil des Zeltes führen. Hätte ich mir bei so einem Jungen wie ihm denken können, dass es nicht groß genug gehen kann.

Der hintere Teil ist durch riesige Leinen verdeckt und bietet mir einen Blick auf ein Bett sowie ein Sofa und einen kleinen Tisch, auf dem eine Vielzahl an Obst bereit liegt. Wofür zum Henker braucht der sowas? Er ist höchstens zwei Tage hier.

Meine Augen beobachten alles genau, bis mir etwas ins Auge fällt, was mir das hier um einiges leichter machen wird. Er setzt sich auf das Sofa, wodurch ich nun zwischen ihm und dem Tisch stehe. Perfekt.

„Wie heißt du?", fragt er mich direkt und lässt dabei seinen Blick über mich gleiten. Für ihn bin ich wahrscheinlich wirklich nur ein Objekt, was seine Lust befriedigen soll. Das kann er sowas von vergessen.
Aber ich darf nicht unüberlegt an die Sache rangehen, daher antworte ich mit einem ehrfürchtigen Ton auf seine Frage.
„Sophia, ein wirklich schöner Name. Dein Ruf eilt dir voraus, selbst ich habe schon von dir und deiner Schwester gehört."

Wenn er doch schon von uns gehört hat, warum fragt er dann so blöd nach?

Doch ich behalte meine Gedanken für mich und sage stattdessen: „Ich hoffe eure Vorstellung stimmt mit mir überein mein Herr."
„Oh ja, und wie es das tut."
George leckt sich über seine Lippen und gleitet mit einem seiner Finger über meine Seite, worauf ich eine Gänsehaut bekomme. Dass er das als eine positive Reaktion auf ihn ansieht wundert mich nicht, allerdings ist das Gegenteil der Fall.

Bloody SeductionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt