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Gähnend stolzierte ich auch meinen neuen Lous über den Parkplatz der Schule

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Gähnend stolzierte ich auch meinen neuen Lous über den Parkplatz der Schule.
Meinem Knöchel tat das vielleicht nicht besonders gut, aber dafür sahen die Schuhe verdammt gut aus.
Das Wochenende war mal wieder viel zu kurz, um sich wirklich erholen zu können. Es fühlte sich an, als wäre das Klingeln zum Schulschluss vom Freitag erst ein paar Stunden her, und nicht zwei volle Tage.
An der Tür warteten Chiara und ihr Freund Jew schon auf mich.
Bereits beim Anblick des in Jogginhose uns Strickjacke tragenden Blondschopf musste ich die Augen verdrehen.
Niemand erwartete, dass er wie aus dem Ei gepellt in Anzug und Krawatte zur Schule kam, aber sein Äußeres war schon fast eine Zumutung.
Als ich ankam hörte ich wie die beiden lautstark diskutierten.
„Was bis du, ein Junkie?", rief Chiara hysterisch.
„Das stimmt doch gar nicht! Bella, was sagst du dazu?", meinte ihr Freund als er mich sah.
Auch wenn ich nicht genau wusste worüber die beiden sprachen, gab ich meiner besten Freundin recht. Was war Jew auch für ein Idiot? Wer würde denn in dieser Situation ihm Recht geben?
Ohne auf seine Antwort zu warten liefen wir an ihm vorbei und betraten das Schulgebäudes.
„Dieser Junge ist doch nur noch matschig in der Birne", motzte Chiara und folgte mir zu meinem Spind.
„Mir ist es auch schon aufgefallen", stimmte ich zu und holte meine Bücher aus dem Schließfach.
Ich und Jew waren noch nie beste Freunde gewesen, aber seit einiger Zeit war er ziemlich komisch drauf.
Mit einem kurzen "Hi" begrüßten uns Jews Bruder Jason und seine Freundin Lana.
Die beiden Brüder sahen sich kein bisschen ähnlich. Man könnte fast meinen, sie seien gar nicht verwandt.
Während Jew einen hellen Taint, blonde Haare und blaue Augen hatte, hatte Jason dunkle Locken und gebräunte Haut.
Lana hingegen hatte stechende rote Haare und grüne Augen. Auf ihrer Nase saß eine schwarze eckige Brille. Weder die Haar- oder die Augenfarbe, noch die Brille waren allerdings echt.
Die Haare waren gefärbt, und die grünen Kontaktlinsen hatten paradoxerweise sogar eine Sehstärke, wenn man bedachte, dass die Brille nur Deko war.
Nachdem ich mich von den dreien verabschiedet hatte und um die Ecke gebogen war, zog ich mir meinen schwarzen Blazer aus.
Aus dem hinteren Teil des Flures hörte ich ein Pfeifen.
Ein paar Jungs standen am Ende des Ganges und pfiffen mir grinsend hinterher.
Ich warf ihnen einen Muss-das-sein-Blick zu und verschwand im Rückwärtsgang in meiner Klasse, bevor ich mich umdrehte und auf einen der Stühle fallen ließ.
Wenige Minuten später klingelte es und der Lehrer eilte in den Raum.
Mit seinen Lieblingssatz "Lieber spät als nie", entschuldigte er sich und schmiss seine Unterlagen aufs Pult.
Dann begann er mit dem "Unterricht", dessen Bestandteile, obwohl es eigentlich der historische Literatur Kurs sein sollte, singen und Kekse essen waren.
Kichernd holte ich einen Kugelschreiber aus der Handtasche.
Mr Travis, oder wie wir ihn nannten Howard, war wirklich der entspannteste Lehrer weit und breit.
Nach der Doppelstunde historische Literatur hatte ich Chemie bei Mrs Aundrey.
Sie war war zwar weitaus strukturierten als Howard, aber mindestens genauso freundlich.
Lächelnd wie immer kam sie ins Labor.
„Herzlich willkommen zu diesem neuen Schuljahr. Wir haben die Ehre in diesem Jahr einen neuen Schüler zu begrüßen. Sie dürfen sich vorstellen Mr Parker.", der Junge mit den blonden Haare stand vorne und ließ seinen Blick durch die Klasse schweifen.
„Ich heiße William Parker und habe mich dazu endschieden auf diese Schule zu wechseln."
„Gut, sie dürfen sich einen Laborpartner aussuchen", klatschte Mrs Aundrey in die Hände.
Er schaute erneut durch die Klasse, bis sein Blick bei mir hängen blieb: „Mit der hübschen in der letzten Reihe", grinste er.
Erst als alle mich anstarrten verstand ich, dass ich gemeint war.
Ich nickte und nahm meine Tasche vom Stuhl, auf den er sich promt fallen ließ.
Mrs Aundrey begann mit dem Unterricht und ich kramte den Kugelschreiber von vorhin aus der Tasche.
Ich erinnerte mich noch an die Zeit, in der man noch hunderte verschiedene, gespitzte Holzfarben hatte. Inzwischen freute ich mich schon, wenn ich auch nur einen Stift fand.
Gedankenverloren zeichnete ich auf meinem Block herum, als mich plötzlich jemand anstupste.
Erschrocken fuhr ich hoch. „Holst du den Bunsenbrenner?", lachte der Neue.
Verwirrt nickte ich und führte gemeinsam mit ihm das Experiment durch.
„Beim nächsten Mal sammle ich die Protokolle dafür ein, Sie dürfen jetzt gehen", damit beendete Mrs Aundrey die Unterrichtsstunde.
Ich packte meine Sachen ein und wollte schon verschwinden, da hiel Will mich am Arm zurück: „Wann schreiben wir das Protokoll?"
„Ähmm, heute Nachmittag ... bei mir?", schlug ich vor.
William nickte grinsend und verschwand dann auf dem Gang.
Ich folgte ihm raus und lief dann zu Chiara, Jew, Lana und Jason die schon am Tisch saßen.
„Sieh mal wer da kommt", bemerkte Lana und zeigte hinter mich.
Als ich mich umdrehte sah ich schon meine beste Freundin, man merke die Ironie, Nora auf mich zu stolzieren.
Sie stellte ihr Tablett auf unserem Tisch ab und schwang sich über die Bank. „Hey Bella", glitzerte sie und überschlug ihre Beine.
„Was willst du?", zickte ich zurück.
„Ich komme in Frieden. Ich wollte eigentlich nur fragen ob du deinem Bruder etwas ausrichten könntest?", meinte sie provokant.
„Wenn Matt dir nicht zurück schreibt, ist das seine Sache"
„Nein, es geht um das Familienessen. Er will mich deinen Eltern vorstellen", für einen kurzen Moment entgleisten mir meine Gesichtszüge.
Dann fing ich mich allerdings wieder und antwortete gespielt freundlich: „Wie gesagt, besprich das mit Matt"
Offensichtlich war sie enttäuscht von meiner Antwort und stolzierte deshalb davon.
Auch wir verließen einige Minuten später die Kantine und schließlich auch die Schule. Während die anderen sich noch einen Kaffee bei Starbucks holten machte ich mich schonmal auf den Weg nach Hause.
Vielleicht sollte ich mal wieder in die Kirche gehen und für Matt beten.
Nora als Freundin?
Das konnte nicht wahr sein!

 Nora als Freundin? Das konnte nicht wahr sein!

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