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Wir blieben an einer leeren Straße stehen

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Wir blieben an einer leeren Straße stehen. Der Himmel der Nacht wurde von grauen Wolken geziert und es dauerte nicht lange, bevor die ersten Tropfen auf dem Boden aufschlugen. Bevor ich etwas sagen konnte, griff er nach meiner Hand und lief los. Kichernd ließ ich mich hinter ihm herziehen, während ich mir immer wieder die nassen Haare aus meinem Gesicht streichen musste. Vor dem Zaun eines Schwimmbades blieben wir stehen.
„Was machen wir hier?", fragte ich, obwohl ich es mir eigentlich schon denken konnte.
„Was macht man nach Ladenschluss in einem Schwimmbad? Schwimmen natürlich", grinste er. „Wir haben zuhause auch einen Pool", zischte ich, und suchte das Grundstück nach Überwachungskameras ab.
„Aber das macht lange nicht so viel Spaß", er sprang mit wenig Aufwand über den Zaun und hielt mir seine Hand fordernd hin. „Du machst mich zu einem schlechteren Mensch", widerwillig gab ich ihm meine Hand, und landete Sekunden später auf dem harten Steinboden.
„Aua", nörgelte ich, und hielt mir meine Knie. „Komm schon", plötzlich wurde ich gepackt und hochgehoben. Erschrocken kreischte ich auf und krallte mich lachend in seinem Shirt fest.
„Dieses Mal schmeiß ich dich rein", zischte er schadenfroh. „Nein! Meine teure Tasche", kreischte ich. Er ließ mich ein paar Zentimeter runter, so dass er mich jetzt ihm Brautstyle trug, und näherte sich meinem Gesicht: „Und was ist diese Tasche dir wirklich wert?"
Ich schluckte. Was war diese Tasche wert? Bedeutete sie mir irgendwas? Oder waren es einfach nur ein paar Tausend Euro, für etwas total unnötiges? Darüber hatte ich noch nie nachgedacht. Es war mir immer wichtig, die teureren und schöneren Klamotten zu tragen, als alle anderen. Aber gerade war es mir vollkommen egal. Ich musste nicht schöner, oder teurer gekleidet sein, als alle anderen. Den ich wusste, dass es ihm egal war.
„Du hast recht", flüsterte ich.
„Was?", er tat so, als könnte er mich verstehen.
„Du hast re.-", wollte ich wiederholen, da spürte ich wie die Schwerkraft einsetzte und das kühle Wasser mich umgab. Schnell tauchte ich wieder auf, und sah den schönsten Mann der Welt vor mir stehen. An seinen Haaren und an seiner Brust tropfte ein dünner Wasserstrahl nach unten.
Ich lehnte mich zu ihm vor und legte meine Lippen auf seine. Er erwiderte den Kuss, und legte einen Arm um meine Taille. Meine durchnässte Bluse war in wenigen Handgriffen entfernt, währen sein Shirt trocken am Beckenrand lag.
Unsere Lippen trafen erneut aufeinander und bewegten sich rhythmisch. Plötzlich zog er mich hoch. Ich folgte ihm über den nassen Boden zu den Leitern des Schwimmturms. Die Sprossen der Leiter waren rutschig und kalt, und machten den Aufstieg nicht besonders angenehm.
Ein Tropfen traf auf meine Stirn, und rann hinunter.
Von hier oben sah das Schwimmbad so unübersichtlich aus, dass ich Angst hatte jeden Moment erwischt zu werden. Doch genau dieses Gefühl machte das alles so magisch. Meine Hände zitterten und ich spürte wie das Adrenalin meinen Körper durchflutete, und ich über gar nichts nachdenken konnte.
Dieses Gefühl war so unbeschreiblich wunderschön, dass ich am liebsten nie wieder von hier verschwinden wollte.

Keine Ahnung ob wir nun offiziell "zusammen" waren, oder ob wir einfach nur eine schöne Zeit miteinander verbrachten. Und keine Ahnung, was er wirklich für mich empfand. Aber ich wusste, dass ich ihn mochte, und er gab mir das selbe Gefühl.
Meine Lippen trafen auf seine, so als wären sie füreinander gemacht. Ich legte mich auf den Rücken, während er sich rechts und links von mir abstützte. Der Knopf meiner Hose wurde geöffnet, und das unnötige Kleidungsstück zur Seite geworfen.
„Hast du das geplant?", flüsterte ich an seine Lippen. Er schüttelte den Kopf: „Ich hab nicht geplant, dass du gleich über mich herfällst. Wenn du das meinst"
Ich warf ihm einen vielsagenden Blick zu.
„Naja", er korrigierte sich selber: „Vielleicht hab ich es gehofft", wir begannen beide zu kichern. Seine schmalen Finger trafen auf meine nasse Haut und hinterließen eine Gänsehaut. Ich krallte meine Hände in seine tropfenden Haare und zog leicht daran.
Von außen betrachtet waren wir vielleicht zwei dumme Jugendliche, die in ein Schwimmbad eingebrochen waren, nur um etwas zu knutschen und Spaß zu haben. Aber für mich war es einer der schönsten Momente meines Lebens.

Plötzlich hörten wir das Bellen eines Hunden. Erschrocken fuhren wir hoch. „Ist da jemand?", ein Wachmeister stand am eigentlichen Eingang des Schwimmbades. Als er uns erblickte, begann er laut zu schreien: „Stehen geblieben!", während wir runter kletterten und hektisch unsere Klamotten aufsammelten.
„Verdammt", panisch steckte der Wachmeister nun den dritten Schlüssel an seinem Bund ins Schloss und drehte ihn mit einem Quietschen um. Er passte.
„Was ist los", schrie Noah, als ich vor dem Zaun stehen blieb. „Ich kann da nicht rüber", murmelte ich panisch. Die Rasenfläche vor dem Gitter war viel weiter unten angesetzt, als die Fliesen des Schwimmbades. „Natürlich kannst du", zischte er.
Ich schüttelte nervös meinen Kopf. Lieber würde ich mich aufs Polizei Revier bringen lassen, als mir alle Knochen zu brechen.
Am anderen Ende des Pools hörte ich schnelle Schritte.
Noah kletterte schnell nach oben und hielt mir seine Hand hin. Mein Körper stand so unter Strom, dass ich jeden Moment anfangen könnte zu weinen.
„Ich verspreche dir passiert nichts", flüsterte er. Ich nickte.
Wenn wir jetzt erwischt werden, kommt alles raus. Matt würde mich nie wieder auch nur mit Noah reden lassen, wenn er wüsste, dass wir zusammen irgendwo eingebrochen waren.
Zittrig ergriff ich seine Hand und ließ mich nach oben ziehen. Das Gitter wackelte wie verrückt. „Jetzt bleibt doch stehen", schrie der Wachmeister.
Im letzten Moment landete ich auf der anderen Seite. Eine Last fiel von meinen Schultern und ließ mich erleichtert und glücklich ausatmen. Wir hatten es geschafft.
Unser Verfolger stampfte wütend, währen wir kichernd weiter zum Auto rannten, und davon fuhren, bis wir kurz an unserem Haus angekommen waren. „Das war verdammt knapp", Noah öffnete die Autotür, und stieg aus.
Ich folgte ihm und zusammen liefen wir in Unterwäsche über den Parkplatz, bis uns endlich die wärmende Luft des Hauses umhüllte.
„Und jetzt machen wir dort weiter, wo wir aufgehört haben", grinste er verführerisch. „Ach ja?", meinte ich provokant und lief ein paar Treppenstufen nach oben. „Mh", er nickte erneut und rannte mir hinterher.
In meinem Zimmer angekommen, ließen wir die Tür hinter uns zufallen, und sperrten sie sicherheitshalber ab.
„Noah?", flüsterte ich gegen seine Lippen. „Hmm?", fragte er in der selben Lautstärke. „Ich mag dich. Sehr sogar", zischte ich. Er antwortete nicht, sondern schluckte nur.
Mein Herz zog sich zusammen. Was sollte das heißen? Mochte er mich etwa nicht?
Plötzlich lehnte er sich zu mir vor: „Das ist beschissen."
Ich riss erschrocken meine Augen auf. Wieso?
Er mochte mich also wirklich nicht. Aber was machen wir dann hier?
Ich wollte ihn von mir drücken, doch er festigte seinen Griff um meine Arme.
„Geh nicht, Isabella", hauchte er.
Mein Bauch begann zu kribbeln, und meine Hände zu zittern.
„Ich weiß nicht, was das hier ist. Und du genauso. Also lass es uns einfach genießen". Ich schluckte: „Ist das dein Scheiß ernst?".
Er griff nach meiner Hand und küsste sie: „Ich schwöre dir, du wirst es nicht bereuen", raunte er mir heiß gegen die Haut.
Ich wollte mich wütend erheben, da drückte er mich wieder aufs Bett.
„Was machst du?", meinte ich genervt, da spürte ich schon wie er Küsse auf meinem Bauch verteilte.
„No-ah!", das eigentlich geplante, entnervte rufen, wurde zu einem lustvollen stöhnen.
Ich wollte ihn von mir drücken, doch ich konnte es nicht. Mein Körper brauchte ihn.
„Ich hasse dich", ich zog ihn an mich und presste meine Lippen im nächsten Moment auf seine.

„Ich hasse dich", ich zog ihn an mich und presste meine Lippen im nächsten Moment auf seine

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