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Mein Blick ließ den Teller, gefüllt von allem möglichen Essen los und fixierte Noah

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Mein Blick ließ den Teller, gefüllt von allem möglichen Essen los und fixierte Noah.
Sein Gesicht war wie aus Stein gemeiselt.
Perfekt und emotionslos.
Leuchtende braune Augen, markante Wangenknochen, makellose Haut. Gerade, weiße Zähne, lange Wimpern, perfekt geschwungene Lippen.
Dunkle, gestylte Haare, ein weißes Hemd und ein schwarzes Sacko.
So einen hübschen Jungen bekam man selten zu Gesicht. Aber ich wusste ja wie das war. Bei hübschen Jungen gab es genau drei Hacken, und einer davon traf zu neunundneunzig Prozent zu. Entweder er war schwul, vergeben oder ein verdammtes Arschloch.
Plötzlich sah er auf und grinste mich an. Er musterte mich von oben bis unten und blieb an meinem Ausschnitt hängen.
Äähhh... Endschuldigung?
Natürlich war ich das gewohnt, von alten Säcken bei Geschäftsessen, aber das man so jung und attraktiv war und doch schon so verkackte Manieren hatte überraschte mich etwas.
Dann sah er wieder auf und hatte so ein Findest-Du-Mich-Etwa-Heiß-Blick drauf.
Ich keuchte auf und stach böse auf meinen Kuchen ein. Obwohl wir noch kein Wort gewechselt hatten, war mir dieser Typ schon unsympatisch. Dachte er wirklich er gefiehl mir?
Tzzz!
Leider bemerkte keiner sein Starren, denn ein blaues Augen von meinem Bruder hätte ihm sicher gut gestanden.
Unsere Köchin Amy, die für diesen Abend extra gekommen war, trat an den Tisch und räumte die Teller auf.
„Den Rest mache ich.", winkte meine Mum ab, und stand ebenfalls auf.
Sie hatte immer Angst, Leute würden denken wir wären eine abgehobene Familie die sich alles hinterher tragen ließ. Deshalb hatten wir normalerweise auch keine Haushälterin oder Köchin.
Mir war es deshalb auch egal, ob die Leute meinten ich wäre abgehoben. Sollten die doch denken was sie wollen. Ich würde bestimmt nicht meinen Lebensstandard runter schrauben.
„Will noch jemand etwas trinken?", fragte Dad in die Runde und hielt eine Flasche Wiskey in der Hand. Bevor ich etwas sagen konnte, hörte ich meine Mutter schon aus der Küche rufen: „Bella, du trinkst nichts mehr!"
Genervt schüttelte ich meinen Kopf.
Ich hatte sie ja lieb, aber ich war nunmal kein Kind mehr. Und Alkohol war auch nichts neues, weshalb ich ihn meiner Meinung nach sogar ziemlich gut vertrug. Aber das wussten weder meine Eltern, noch mein Bruder. Einen Wein zum Abendessen erlaubten sie, aber härtere Sachen nicht.
Schließlich verzichtete ich deshalb darauf, weil ich nicht unnötig Unruhe stiften wollte.
Stattdessen wollte ich unseren neuen Gast etwas kennenlernen um zu ermitteln ob ich ihn auch richtig eingeschätzt hatte. „Wie lange wirst du hierbleiben?", fragte ich gespielt höflich und nippte an meinem Weinglas. Hoffentlich fühlte er sich gerade unerwünscht.
„So lange bis meine Eltern wieder hier sind. Sie sind geschäftlich Unterwegs und alleine mit meinem kleinen Bruder halte ich es nicht aus", antwortete er charmant und fuhr sich durch die Haare, während er mir ein siegessicheres Lächeln zuwarf.
Ich wusste nicht ob ich gerade genervt oder geschockt sein sollte. Wir kannten uns nicht und doch konnte ich ihm deutlich ansehen, dass er mir auf die Nerven gehen wollte.
„Du kannst so lange hier bleiben wie du willst", sagte Mum die aus der Küche kam, weshalb Noah sich umdrehte.
Draußen war es schon dunkel und es leuchtete nur gedimmt ein Licht, sodass Noahs Wangenknochen in diesem Licht gut zum Vorschein kamen.
„Danke Mrs Blake, Danke Mr Blake", lächelte er freundlich.
Meine Eltern schienen in sofort ins Herz geschlossen zu haben und lächelten ebenfalls. Müde stütze ich meinen Kopf am rechten Arm ab. Wenn die wüssten wie unhöflich er gerade vor ihren Augen mit mir umging.
Schleimer...
„Ich weiß wie es ist, wenn man kleine Geschwister hat", stimmte mein Bruder grinsend zu.
Wütend kniff ich meine Augen zusammen. Was hatten heute alle an diesem "klein" gefressen.
Ich war achtzeeeeeeehhhhn?!!
„Ich werde jetzt nach oben gehen, ich hab noch ein paar Sachen für Morgen vorzubereiten", entschuldigte ich mich höflich und machte mich auf den Weg nach oben. Während meine Eltern Matt wütende Blicke zuwarfen, weil er mich vergrault hat, hörte ich von Noah wieder kein Wort.
„Besser so", dachte ich.
Nach ein paar Stufen der Treppe drehte ich mich allerdings nochmal zu ihm um und beobachtete wie er mir schamlos auf den Hintern glotzte. Wütend funkelte ich ihn an, was er bemerkte.
Doch anstatt sich zu schämen drehte Noah sich grinsend weg und "konzentrierte" sich auf das Gespräch, während ich empört schnaufte und in meinem Zimmer verschwand.
War hier irgendwo eine versteckte Kamera oder hatte er irgendwie die Mission mich nicht zu mögen. Normalerweise stellte man sich doch vor und bemerkte mindestens einmal das ich gut aussah. Aber vielleicht machte man das in diesem Loch aus dem er kam nicht.
Ich wusste aufjeden Fall, dass ich gut aussah.
Und was wunderte es mich auch, dass Matt so einen angeschleppt hat.
Er selbst war doch früher der größte Möchtegern Badboy, wie sollten seine Freunde dann anders sein. Ich kannte diese Art von Typen.
Aber ich würde mir jetzt sicher nicht den Kopf darüber zerbrechen, er tat es schließlich bestimmt auch nicht.
Aber wenn er dachte mich mit dieser arroganten Art provozieren zu können, hatte er sich geschnitten. Ich würde mich von einem solchen Dulli sicher nicht aus der Fassung bringen lassen. Ich war hier die unerreichbare, wunderschöne Millionärstochter und er der, der sich bei seinem Kumpel einnisten musste.
Und Matt hatte ihn natürlich promt aufgenommen, so kannte ich ihn doch.
Energisch zog ich mein Tagebuch unter meinem Bett hervor und fasste kurz meinen Tag zusammen, da es ja nicht viel zu ezählen gab. Als ich das kleine Büchlein zuschlug und wieder unter mein Bett schmetterte, fühlte ich mich schon viel befreiter.
Ich holte mir eine dunkle Jogginghose und einen Pullover aus dem Schrank und zog mich in meinem Bad um. Als nächstes reinigte ich mein Gesicht und putzte mir meine Zähne. Vor dem Spiegel blieb ich ein paar Minuten stehen und genoss die letzten Minuten der Ferien.
Die letzten Minuten meiner letzten Somerferien vor dem Abschluss und bevor ich mich auf ein College verziehen würde.
Genauso wie Matt.
Dieser studierte jetzt nämlich seit vier Semestern Jura um irgendwann die Kanzlei meines Dads zu übernehmen.
Ich wollte später mal irgendwas mit Management oder ebenfalls in Richtung Juristik machen.
Und dann - endlich, ließ ich mich in mein gemütliches Bett fallen und kuschelte mich in meine Decken und Kissen.

Und dann - endlich, ließ ich mich in mein gemütliches Bett fallen und kuschelte mich in meine Decken und Kissen

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