Ich schlug ich meine Augen auf. Mühsam zog ich mich hoch und bemerkte, dass ich noch immer Noahs Pullover trug. Ich musste gestern Abend wohl eingeschlafen sein. Ich putzte mir meine Zähne, band mir meine Haare zu einem Dutt und trottete in Noahs Pullover und einer frischen Hose hinunter. Dazu kombinierte ich schwarze Converse.
Gemächtlich trotete ich in die Küche und traf auf Matt und Noah, die gemeinsam am Tisch saßen. „Morgen", grummelte ich. „Wessen Pullover hast du da an?", fragte Matt misstrauisch. „Noahs, du hast ihn mir gestern angezogen", antwortete ich augenverdrehend. Dieser Junge hatte wirklich ein Gehirn wie ein Nudelsieb.
„Ach ja", bemerkte er verwirrt. „Was ich dich noch fragen wollte: Kann ich heute dein Auto haben", fügte er hinzu. Ich schenkte mir etwas O-Saft in ein Glas: „Warum brauchst du mein Auto?", „es ist bei Tony", bettelte er. Tony war der Inhaber einen Autowerkstatt in der Nähe und ein guter Kumpel meines Dads. „Und wie soll ich dann zur Schule kommen?", bezweifelte ich.
„Ähh... Noah könnte dich fahren!", schlug er vor. „Auf keinen Fall!", rief ich sofort. „Wieso denn nicht?", nervte Matt schon wieder. Noah beobachtete uns nur belustigt. „Er ...er könnte mich ... anfassen!", verteidigte ich mich.
Plötzlich begann Noah zu lachen: „Ich würde dich nicht mit der Kneifzange anfassen", lachte er arrogant.
„Was?", fragte ich überrascht.
„Du bist arrogant, eingebildet, selbstverliebt und auch sonst nicht gerade das große Los", gab er lachend zurück.
Ich schluckte.
„Siehst du! Ich muss jetzt los, danke fürs Auto", damit war Matt auch schon aus der Tür verschwunden.
„Ist die kleine Isabella sprachlos? Oder rastet sie gleich aus?", spottete Noah weiter.
Ich ließ mir nichts anmerken, obwohl ich innerlich gegen die Tränen ankämpfte. Für Beleidigungen war ich schon immer extrem empfindlich. Egal von welchem unbedeutenden Dulli sie kamen. Und das hatte gesessen. Egal wieviele Komplimente man bekam, eine Beleidigung blieb einem viel länger in Errinerung.
„Du sagst gar nichts?", lachte Noah erneut und kam auf mich zu. Ich schaute ihn ausdruckslos an. „Wow, werde ich gleich attackiert, angeschrien, ermordet?", scherzte er weiter und merkte dabei gar nicht wie er mich verletzte. Ich konnte mich nicht mehr kontrollieren und eine Träne rann stumm meine Wange entlang. Er riss die Augen auf. Bevor er etwas sagen konnte drückte ihn zur Seite, griff nach meiner Tasche und verschwand aus der Haustür.
Ich lief zu Fuß zu Chiaras Haus und traf auf Jonas, der gerade ins Auto steigen wollte. „Kannst du mich zur Schule fahren?", fragte ich erleichtert darüber, dass er noch da war. Gentlemanlike hielt er mir die Tür auf und ich stieg ein.
„Wie kommts?", fragt er schließlich. „Matt hat mein Auto, seins ist bei Tony", sagte ich nicht die ganze Wahrheit, womit Jonas sich zufrieden zu geben schien. Bei der Schule ließ er mich raus und ich verabschiedete mich mit einem Küsschen rechts und links.
Dann stieg ich aus und ging wie immer zuerst zu meinem Spind. Wie gestern wurde ich plötzlich angetippt und drehte mich erschrocken um. „Jase", stellte ich fest. „Du kennst meinen Namen!", grinste er. Ich schüttelte schmunzelnd meinen Kopf.
„Ich wollte dir sagen, dass du heute mal wieder fantastisch aussiehst", flirtete er drauslos. „Das ist eine Lüge", lachte ich. Ich sah wortwörtlich aus wie „ausgekotzt und darauf herumgetrampelt".
„Nein, du siehst wirklich toll aus.", wiederholte er lächelnd. „Danke", betonte ich eher als eine Frage. „Hast du vielleicht Lust später zusammen zu essen?", fragte er lässig. Ich überlegte. Chiara hatte heute schon früher angefangen und deshalb auch früher aus. Deshalb nickte ich schließlich.
„Wir sehen uns in der Cafeteria, Hübsche!", rief er noch, bevor er um die Ecke bog. Ich holte mein Bücher aus dem Spind und verschwand dann ebenfalls in meinem Klassenraum.
Chemie bei Mrs Aundrey. Müde ließ ich mich neben Will fallen. „So ein schlimmer Morgen?", fragte er grinsend. „Das kannst du laut sagen!", stöhnte ich auf. Plötzlich schaute er mich verwirrt an. „Was?", fragte ich ebenso verwirrt. Er schüttelte seinen Kopf: „Ach nichts, nur der Pullover". Ich schaute an mir hinunter und biss mir auf die Zunge. „Er gehört meinem Bruder.", log ich. Das sah für Aussehenstehende wahrscheinlich ziemlich komisch aus.
„Schon okay.", lachte er. „Alles ok?", ermittelte ich. „Klar, ich hatte nur auch mal so einen", erzählte er weiter. „Und was ist damit passiert?", lachte ich nun. „Keine Ahnung", winkte er schmunzeld ab. Dann betrat auch schon Mrs Aundrey den Raum und wir begannen mit dem Unterricht.
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it's not that easy.
Genç Kurgu*Wird am 31. April offline genommen!!* Ihr Leben ist sowas von perfekt. Sie lebt im wohl schönsten Haus der Stadt, ist hübsch und nicht auf den Kopf gefallen. Die meisten Leite jucken sie nicht, solange sie ihr nicht auf die Nerven gehen. Das einzi...