Wütend schlug ich gegen die Wand. Dieses Mädchen machte mich noch verrückt. Sie stellte mich so da, als wäre ich bei der Erstbesten Gelegenheit über sie „hergefallen". Am liebsten würde ich ihr ins Gesicht sagen, dass ich sie, wenn sie nicht Matts kleine Schwester wäre, schon längst flachgelegt hätte, aber damit würde ich mir vermutlich mein eigenes Grab schaufeln.
Auf Dauer konnte man dieses Drama doch nicht aushalten. Sie wusste doch selbst nicht was sie wollte! Im einen Moment konnte sie meine Hose nicht schnell genug öffnen und im nächsten schrieb sie schon diesem Jase ob er nicht vorbeikommen wolle. Und das auch noch während ich neben ihr saß, nachdem ich extra früher von der Arbeit gegangen war um sie nach Hause zu fahren und Matt vorgelogen hatte „ich müsse sowieso früher gehen", nur damit ich Zeit mit ihr verbringen kann.
Ich griff nach meinen Autoschlüsseln und fuhr zu Taylors Haus. „Was ist los?", fragte er verschlafen. „Sorry das ich dich so spät störe, hast du Besuch?", fragte ich und lugte um die Ecke. „Kein Ding, sie wollte eh gerade gehen", damit schob er die Blondine, nachdem er ihr einen flüchtigen Kuss auf den Mund gegeben hatte, aus dem Haus.
„Also, wo drückt der Schuh?", scherzte er und ließ sich mit einem Kaffee in der Hand auf die Couch neben mich fallen.
„Ich bin verwirrt. Können wir einfach nicht darüber reden und mich irgendwie ablenken?", bettelte ich. Taylor nickte verständnisvoll und drückte mir im nächsten Moment einen schwarzen Controller in die Hand.
Als ich das nächste Mal auf die Uhr sah war es schon kurz nach Mitternacht. „Ich muss Morgen früh raus, wir sehen uns Bro", damit verabschiedete ich mich und ließ mich auf den Sitz meines Autos fallen. Bevor ich den Wagen startete atmete ich tief durch. Wie sollte ich ihr jetzt begegnen? Da wir im selben Haus wohnten, kreuzten sich unsere Wege zwangsläufig.
Schon von Weitem erkannte ich die Villa der Blakes. Ich steckte den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn um. Meine Schuhe stellte ich wie üblich im Flur ab und wollte schon über die Treppen nach oben steigen, als ich ein Geräusch aus Richtung Wohnzimmer vernahm. Der Eingangsbereich, die Küche und das Wohnzimmer wurden nur von offenen Türbögen getrennt, sodass man schon von hier aus ins Wohnzimmer sehen konnte, doch es war stockdunkel. Ich lief zur Couch und drückte auf den Lichtschalter.
Und da, auf dem Sofa lag sie. Zusammengekauert und in Mitten von einigen Glasflaschen. „Bella?", ich bückte mich zu ihr runter schüttelte sie sanft an der Schulter. Ihre Augen waren zwar weit geöffnet, doch sie wirkte abwesend und benebelt. Plötzlich quiekte sie auf. Völlig unerwartet drückte sie mich aufs Sofa und drückte ihre Lippen gegen meinen Hals. „Bella, lass das", flüsterte ich sanft, doch sie ließ nicht von mir ab.
Nochmal würde ich es nicht zulassen, dass sie mich anfasste wenn sie betrunken war.
„Bella. Bitte, das bringt nichts", flüsterte ich erneut.
Plötzlich setzte sie sich, mit meinem Gesicht zu ihrem, auf meinen Schoß und fasste an den Reißverschluss meiner Hose. Ich griff ruckartig nach ihren Handgelenken und hielt sie in der Luft fest. Bella würde das Morgen bereuen, und ich war kein solches Arschloch das betrunkene Mädels abschleppte, vor allem wenn sie die Schwestern meiner Kumpels waren. Das Lachen verschwand schlagartig innerhalb einer Millisekunde aus ihrem Gesicht und eine Träne kullerte ihre Wange hinunter. Sie sackte auf mir zusammen und lehnte sich weinend an mich. Ihr ganzes Körper bebte auf und ab.
„Nein, nicht weinen", nuschelte ich eher zu mir selbst als zu ihr. „Ich bin so erbärmlich", nuschelte sie an meine Brust. Die ganze Wut, die sich mir ihr gegenüber angestaut hatte war verschwunden. „Du bist nicht erbärmlich", sagte ich und strich ihr beruhigend über den Rücken. „Und wie ich das bin! Ich versuche doch nur es irgendjemanden recht zu machen. Mich hat noch nie jemand wirklich gemocht, und wenn ich weiter so eine eingebildete, Egoistin bin wird sich das auch nie ändern. Ich hab doch so ein schönes Leben, aber warum bin ich denn dann nicht glücklich?", flüsterte sie heißer.
Bei ihren Worten lief es mir eiskalt über den Rücken.
Sie atmete schwach auf: „Ich weiß dass du nichts für mich empfindest, und das akzeptiere ich, aber wenn du jemanden suchst mit dem du schlafen kannst, such dir eine Andere. Denn ich kann das nicht, ohne mich zu verlieben. Ich kann dich nicht glücklich machen", sie sank weinend auf meinem Schoß zusammen und ich spürte schon ihre Tränen durch meinen Pullover.
Das Häufchen Elend das gerade vor mir saß, war nicht meine Bella. Sie war so zerbrechlich und zerstört.
„Gib mir deine Hand", flüstere ich und fühlte sogleich ihre schwache, zittrige Hand in meiner. Sie war schon fast eingeschlafen und hielt ihre geröteten Augen nur noch angestrengt auf. Ich hob sie hoch und trug sie so leise wie möglich über die Treppen nach oben. Ich legte sie sanft in ihr Bett und deckte sie zu.
DU LIEST GERADE
it's not that easy.
Teen Fiction*Wird am 31. April offline genommen!!* Ihr Leben ist sowas von perfekt. Sie lebt im wohl schönsten Haus der Stadt, ist hübsch und nicht auf den Kopf gefallen. Die meisten Leite jucken sie nicht, solange sie ihr nicht auf die Nerven gehen. Das einzi...