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Müde schlug ich meine Augen auf

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Müde schlug ich meine Augen auf. Für einen Moment dachte ich, der gestrig Abend wäre nur ein Traum gewesen, aber da sah ich schon einen schwarzen Haarschopf der auf meiner Brust lag.
Gähnend befreite mich aus seinem Griff und holte frische Klamotten aus dem Schrank. Dann lief ich ins Bad, und stellte mich unters heiße Wasser.
Ich wusste nicht, ob das gestern ein Fehler gewesen war, aber was ich wusste, war, dass ich es genossen hatte, und das zählte schließlich. Ich war achtzehn, ich musste noch keine Entscheidungen fürs Leben treffen.
Zittrig griff nach einem Handtuch und wickelte es mir um den Körper.
Dann föhnte ich mir die Haare und zog mich schließlich um. In einer schwarzen Jeans und einem bordeaux roten Rollkragenpullover verließ ich mein Badezimmer.
Auf dem Bett saß bereits ein verschlafener Noah, der sich durchs zerzauste Haar fuhr.
„In ein paar Minuten holt meine Mum mich zum Frühstück", murmelte ich und tat so, als würde ich etwas in meiner Tasche suchen.
„Ich bin schon weg", beim Klang seiner rauen Stimme hätte ich ihn am liebsten wieder ins Bett gedrückt, doch alles was ich hörte war das leise Geräusch meiner sich schließenden Zimmertür. Schnell packte ich alles was ich für die Schule brauchte ein.
Dann lief ich schon mal in die Küche und setze mich auf einen der Barhocker. Meine Mum stand am Herd und rührte lächelnd ihr Rührei um. „Morgen", brummte ich und nahm einen Schluck vom Kaffee, den ich mir vorher ausgeschenkt hatte.
„Morgen Schatz. Hast du heute nicht einen Test?", begann sie ein bisschen Smalltalk zu führen, und ich schüttelte den Kopf.
Soweit ich wusste, war mein Chemie Test erst Morgen. Zumindest hoffte ich das.
Die Stimme meines Bruders erklang am Treppenansatz: „Du siehst müde aus", hörte ich ihn lachen.
„Danke, danke", erwiderte Noah sarkastisch und folgte ihm an den Tisch.
„Hast du nicht gut geschlafen, Noah?", fragte meine Mum besorgt.
Er grinste: „Keine Sorge, Mrs Blake. Ich habe fantastisch geschlafen"
Auch ich konnte mir das Grinsen nicht verkneifen, zum Glück verstand der Rest meiner Familie die Anspielung nicht.
„Ich muss jetzt los", entschuldigte ich mich und griff nach meiner Tasche.
An der Schule angekommen stieg ich aus und lief schnell in meinen Unterricht. Ich war sowieso schon spät dran, weshalb ich mir keinen Abstecher bei den Spinden leisten konnte.
„Hey", meinte Will, neben dem ich schnell Platz genommen hatte.
Ich nickte und holte meinen Block aus der Tasche. Ich wollte mich wirklich nicht mir Will nicht streiten, aber unsere letzte Begegnung war anders verlaufen als geplant und ich hatte keine Lust mich groß mit ihm zu unterhalten.
„Bist du ernsthaft sauer?"
Genervt verteidigte ich mich: „Ich hab doch gar nichts gesagt"
„Das heißt du bist sauer", gähnte er und warf mir einen genervten Blick zu.
Ich tat so, als würde ich ihn nicht hören, und "konzentrierte" mich auf den Unterricht. Endlich klingelte es zum Ende der Stunde, und ich versuchte so schnell wie möglich aus dem Raum zu verschwinden.
„Jetzt bleib doch stehen", Will hielt mich locker am Arm fest. „Ich will aber nicht! Ich will nicht mit dir reden, oder irgendwas! Lass mich in Ruhe!", rief ich empört und schlug seine Hände von mir.
Ich konnte in Echtzeit beobachten wie sein Gesichtsausdruck von belustigt zu wütend überging. Plötzlich klatschte er in die Hände und lachte freudlos: „Ich verstehe. Noah hat dich also immer noch unter Kontrolle"
„Ich bin eigenständiger Mensch und ich gehöre niemandem! Verstanden?!"
„Außer Noah natürlich! Fickt mein Bruder dich denn so gut, dass du ihm immer noch hinterher rennst?"
Ich lachte sarkastisch auf.
Dann trat ich einen Schritt auf Will zu: „Du weißt gar nicht wie gut er mich fickt!"
Grinsend lief ich aus dem Raum und ließ einen fassungslosen William zurück.

Dann trat ich einen Schritt auf Will zu: „Du weißt gar nicht wie gut er mich fickt!"Grinsend lief ich aus dem Raum und ließ einen fassungslosen William zurück

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