Im Türrahmen stand Noah.
Hektisch zog ich meinen Bademantel an meinen Körper und blickte nach unten, um meine Stirn zu verbergen.
„Endschul.", wollte er sagen, da hatte er es schon gesehen, sperrte die Tür hinter sich ab und eilte auf mich zu.
„Was ist passiert?"
„Nichts", ich schüttelte mit dem Kopf, da hielt er zwei Finger an mein Kinn und zwang mich damit hochzusehen.
„Wo warst du wirklich heute Nacht?", sprach er sanft.
Die Wut von vorhin war aus seinen Augen verschwunden. In ihnen spiegelte sich Mitleid, wenn nicht sogar Reue. Doch das war mir verdammt nochmal egal.
Er konnte nicht jedes Mal angekrochen kommen um sich zu endschuldigen, und sich dann wieder genau gleich scheiße wie zuvor verhalten.
Ich ballte meine Hände zu Fäusten: „Was denn? Ihr hattet doch recht! Ich war bei meinem Freund und er hat mich beim Sex so hart verprügelt, dass ich die Nacht im Krankenhaus verbringen durfte!"
Eine Träne rollte, ohne dass ich es wollte, aus meinem Augenwinkel.
In solchen Momenten fragte ich mich wirklich, wie ich auf andere Menschen wirken musste. Wenn sie sofort annahmen, ich trieb mich mit irgendwelchen Männern herum? Sich nicht mal Sorgen machten? Machte ich wirklich so einen Eindruck?!
In Strömen rann die salzige Flüssigkeit über meine Wangen entlang bis zu meinem Hals und hinterließ einen feuchten Film auf der Haut.
„Bitte hör auf zu weinen", flüstere Noah und wischte mir eine Träne aus dem Gesicht.
Ich trocknete meine Augen vorsichtig, damit meine Mascara nicht verwischte und ich nicht aussah wie ein Panda. Auch wenn ich vermutlich ziemlich schrecklich aussah.
„Was ist passiert?", hauchte er vorsichtig.
Nervös ließ ich meinen seidenen Mantel von meinen Schultern fallen.
„Es ist nicht so schlimm wie es aussieht. Ist meine Schminke verwischt?", meinte ich unsicher und strich mir nervös eine lose Strähne hinters Ohr.
Ich wollte mich vor ihm nicht so zeigen, denn ich weinte nie vor anderen. Ich war vor anderen nie schwach. Ich weinte für mich alleine, weil ich den anderen nicht die Genugtuung geben wollte, zu sehen dass es mir schlecht ging.
Plötzlich spürte ich eine kalte Hand, die meine Haare auf eine Seite legte und somit die Wunde freilegte: „Du bist immer schön Bella. Scheiß doch auf die Schminke"
Mein Bauch begann zu kribbeln.
Fand er da wirklich, oder sagte er das nur um mich aufzuheitern? Fand er wirklich ich war schön?
Ich biss mir nervös auf die Unterlippe. Ich schämte mich dafür, dass er meine Gänsehaut, die ich wegen seines Berührungen bekommen hatte sah.
„Hör auf dir auf die Lippe zu beißen", hauchte er ernst.
Auf einmal fühlte ich mich so klein neben ihm. So unschuldig und unwissend.
Und dann erinnerte ich mich wieder. War es beim letzten Mal nicht genauso? War das nicht sein Spielchen? Er konnte mich immer dann haben, wenn er mich wollte. Und ich konnte nichts dagegen tun.
„Ist das Teil deines Plans?", fragte ich.
Ich stand auf und lehnte mich an das Waschbecken gegenüber der Wanne auf der er saß.
„Geht das Spiel so weiter?", ermittelte ich erneut mit zittriger Stimme.
Er stand auf und wollte mich am Arm berühren, doch ich schlug seine Hand energisch von mir.
„Bella"
„warte Bella!"
Er hielt mich mit einem lockeren Griff um mein Handgelenk davon ab den Raum zu verlassen.
„Bella, bitte. Ich verstehe dich einfach nicht! Sag mir was ich tun soll", forderte er mich ernst auf.
Ich schluckte. „Ich sag dir was du tun sollst. Du sollst mich in Ruhe lassen"
Er zog mich erneut zu sich zurück.
Meine dunklen Augen starrten in seine dunkeln Augen. Er dachte angestrengt nach. Mit Leichtigkeit hätte ich mich aus seinem Griff lösen können, doch ich wollte es wissen. Was würde er darauf antworten.
Ich wusste gar nicht was mir lieber war. Einerseits wollte ich das er mich verdammt nochmal in Ruhe ließ. Anderseits wusste ich, dass ich das eigentlich genauso wenig wollte.
Noah schluckte hart und atmete darauf hörbar aus.
Er öffnete den Mund, und setzte zum Sprechen an.
„Aber das kann ich einfach nicht", seine Stimme klang belegt und rau.
Mein Bauch begann zu kribbeln.
Verdammter Bauch!
Hör auf auf ihn zu hören, er spielt dir das doch nur vor!
Meine Stimme klang heißer: „Warum spielt du mit mir?"
Er griff nach meiner Hand und zog mich an sich. „Ich spiele nicht mit dir"
Meine Wangen glühten vor Nervosität und Aufregung.
Was sollte ich jetzt antworten?
Wollte ich, dass er mich mochte? Wollte ich ihn mögen?
Nein.
Eigentlich war es mir lieber wenn er mit mir "spielte". Denn so konnte ich ihm die Schuld für meine Gefühle geben. Ich konnte sagen, er ist ein Arschloch, und ihn deshalb von mir stoßen.
Und manchmal musste man eben mit dem Kopf denken, und nicht mit dem Herzen.
„.Ich habe dir nichts mehr zu sagen", meinte ich kalt.
„Darf ich dir noch eine letzte Frage stellen?"
Ich nickte leicht.
Eigentlich wollte ich so schnell wie möglich aus diesem verdammten Raum verschwinden, bevor ich es nicht mehr aushielt und ihm um den Hals fiel.
„Warum?"
Jetzt musste ich schlucken.
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it's not that easy.
Teen Fiction*Wird am 31. April offline genommen!!* Ihr Leben ist sowas von perfekt. Sie lebt im wohl schönsten Haus der Stadt, ist hübsch und nicht auf den Kopf gefallen. Die meisten Leite jucken sie nicht, solange sie ihr nicht auf die Nerven gehen. Das einzi...