An der Schule angekommen stieg ich elegant aus meinem Wagen aus.
Der Zorn war schon vor Minuten wieder verpufft und ich ließ mir nichts anmerken.
Dieser Noah dachte doch nicht, damit kam er durch. Das heute Morgen war einfach nur ein riesiger Fehler.
Meine beste Freundin Chiara wartete schon am Eingang auf mich.
Anders als ich, trug sie ein knielanges, schwarzes Kleid und hohe Schuhe mit feinen, goldenen Details in Form von kleinen Schnallen. Ich errinerte mich daran, wie ich mich damals den passenden Gürtel dazu gekauft hatte. Er war genau wie die Schuhe in schwarz und gold gehalten und wurde von kleinen, funkelden Steinchen geschmückt.
Mit großen Schritten trat ich auf meine Freunde zu und wurde von Lana sofort in eine Umarmung gezogen: „Ich hab dich sooo vermisst, Bella!"
„Ich dich auch Lana", lachte ich.
Den Sommer hatte meine und Chiaras Familie zusammen in Europa verbracht, während Lana, Jew und Jason sich mit LA zufrieden geben mussten. Schmerzhaft errinerte ich mich daran, dass heute der erste Schultag war.
Wie sehr ich die Sonne, den Strand, das Wasser vermissen würde.
Wie sehr ich die Ferien doch vermissen würde...
„Wollen wir rein?", stellte ich meine Frage in die Runde.
Jew blickte mir endschuldigend in die Augen und hielt plötzlich etwas hoch. Davon ausgehend zog sich ein schmaler, grauer Rauchschleier der wie ein Gespenst in der Luft hing und schließlich vom Wind vertragen wurde.
Es dauerte eine Sekunde, bis ich die Situation realisierte und ihm den Joint aus der Hand reisen konnte.
„Guten Morgen, Mr Johnson."
„Guten Morgen Ms Blake", grüßte mich der Direx freundlich und schleifte seine schwarzen Lackschuhe weiter, geräuschvoll, über den grauen Asphalt des Lehrerparkplatzes.
Als er endlich hinter der schweren Glastür verschwand und sie hinter sich ins Schloss fallen ließ, zog ich scharf die Luft ein.
Jew schaute mich wieder an, als würde er nur auf den folgenden Anpfiff meinerseits warten. Doch ich tat nicht, was er erwartete. Und das nur, weil ich genau wusste das er darauf wartete. Ich fokusierte ihn für einen weiteren Moment: „Na los, gehen wir" und drehte mich schließlich in Richtung Eingang, als ich auch schon die Schritte meiner Freunde hinter mir hörte.
Der bekannte Geruch der mich sofort an die Schule erinnern ließ stieg mir in die Nase. Vor drei Monaten sah es hier genauso aus.
Nicht eine klitzekleine Kleinigkeit hatte sich hier verändert.
Weder die blauen Spinde die sich in der selben Reihenfolge, in Reih und Glied an den Wänden erstreckten, noch das Plakat auf dem in gelber Schrift fett Rettet die Waale stand. Und das, obwohl jeder wusste, das jedem Einzelnen Lehrer hier die Waale egal waren.
Genauso wie vermutlich den meisten Schülern.
Wir schlossen uns dem Schülerstrom an, der zügig ins Foyer ging. Dort standen - mehr oder weniger ordentlich plaziert- rote Stühle.
In der siebten Reihe ließ ich mich neben Chiara fallen und überschlug meine Beine.
Jew, der neben Chiara saß, lehnte sich nach vorne, wohl um zu sehen wie ich gestimmt war. Doch ich ließ ihm nichts an meinem Gesicht ablesen.
Ich starrte geradewegs nach vorne und wartete, bis der Direktor endlich mit dieser dämlichen Präsentation anfing.
„Herzlich Willkommen in diesem neuen Schuljahr. Ihr Jahrgang wird in diesem Schuljahr seine Prüfungen schreiben und ich hoffe für Sie auf gute Ergebnisse. Im Laufe der nächsten beiden Monaten werden die Termine feststehen. Die Simulationsprüfungen werden dann endscheiden ob Sie zugelassen sind, und bei der Kulturreise teilnehmen dürfen. Ich wünsche einen guten Start.", ein erzwungener Applaus ging durch die Menge und erreichte auch unsere Reihe.
Wen interessierte diese Prüfung den jetzt schon, wo wir noch nicht mal mit dem Jahr angefangen hatten?
„Weiters möchte ich 3 neue Schüler vorstellen, die neu dazu gekommen sind. Ich bitte nach vorne: Jeann Louis Martin, Ruth Leann Boston und William Neil Parker.", ein aufgebrachtes Toben der Schüler ging durch die Reihen, während die Lehrer den jeweiligen jaulenden Schülern böse Blicke zuwarfen.
Ein schüchternes Mädchen trat auf die Bühne. Zittrig strich sie sich ihre braunen Haare aus dem Gesicht und stellte sich neben den Direx.
Hinter ihr stieg ein großer, schlanker Junge mit schwarzen kurzen Haaren die wenigen Treppenstufen nach oben.
Und zum Schluss betrat William Neil Parker die Bühne.
Seine Haare waren fast weiß blondiert und am Ansatz braun. Die Hände hatte er lässig in die Hosentaschen gesteckt und lächelte charismatisch in die Menge. Chiara stieß mir grinsend in die Seite, als sein Blick kurz bei mir hängen blieb und er mir zuzwinkerte.
Nachdem der Direktor seine alljährliche PowerPoint Präsentation über die "Werte" der Schule gehalten hatte, klingelte es und wir wurden entlassen.
Vielleicht wollen sie den neuen Schülern damit einreden, wie toll diese Schule doch war. Aber uns konnten sie nichts mehr vormachen. Ich war inzwischen schon einige Jahre an dieser Schule, und konnte mit Sicherheit sagen, dass der Inhalt dieser Power Point frei erfunden war.
Idividualität & Gemeinschaft.
Das waren unsere Schwerpunkte für dieses Schuljahr. Das ich nicht lache.
Nach dem Lunch mit Chiara in einem chinesischen Restaurant, das erst vor kurzem eröffnet hatte, sich allerdings bereits jetzt als sehr empfehlenswert herausgestellt hatte, hatten wir einen Termin im Bellezza - dem besten Salon der Stadt.
Egal ob Haare, Make Up, Mani- oder Pediküre, die Frauen dort bewirkten Wunder. Deshalb kamen Chiara und ich auch mindestens ein Mal in der Woche her. Nicht das wir es so nötig hatten, es war schon fast wie ein Ritual. Eines das wir im letzten Schuljahr ziemlich vernachlässigt hatten.
Nebeneinander ließen wir uns auf die pinken Sessel fallen. „News?", fragte Chiara grinsend, während uns ein Glas Champagner in die Hand gedrückt wurde.
„Matt hat mal wieder einen seiner Kollegen angeschleppt", atmete ich auf und legte mir die Handfläche, um die Dramatik zu unterstreichen auf die Stirn.
„Uh, ist er heiß?", zischte sie leise. Ich nickte leicht und nahm einen großen Schluck aus meinem Glas: „Verdammt, aber dafür ein Spanner, der mir jetzt schon auf die Nerven geht. Lange wird er nicht mehr bei uns wohnen."
„Was hast du vor?", fragte sie gespannt und setzte sich etwas auf.
„Ich werde mir darüber nicht den Kopf zerbrechen. Diese Person ist nämlich keinen Aufwand wert".
Sie nickte unsicher. „Nein, Chiara!", schrie ich lachend, bevor sie ihren Gedanken aussprechen konnte.
Ich kannte meine beste Freundin viel zu gut, als dass ich diesen Gesichtsausruck nicht hätte deuten können.
„Aber ich würdet doch bestimmt süß zusammen sein!", verteidigte sie sich. Ich schüttelte lachend meinen Kopf: „Du kannst ihn wirklich gern haben"
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it's not that easy.
Ficção Adolescente*Wird am 31. April offline genommen!!* Ihr Leben ist sowas von perfekt. Sie lebt im wohl schönsten Haus der Stadt, ist hübsch und nicht auf den Kopf gefallen. Die meisten Leite jucken sie nicht, solange sie ihr nicht auf die Nerven gehen. Das einzi...