Jungkook
,,Im Klassenzimmer setzt du dich neben mich, ja? Solche süßen Wangen muss man einfach anfassen!" Erfolgreich wich ich dem nächsten Griff des eigentlich Älteren aus und schaffte mich so in Sicherheit. Was ich von Jimin halten sollte, wusste ich nicht so recht, aber wenigstens war er recht nett.
Ohne auf meine Zustimmung zu warten, schnappte sich Jimin meinen Arm und zog mich mit sich in unser eigentliches Klassenzimmer. Der Unterricht war gut verlaufen, aber ich war ziemlich froh darüber, dass wir endlich Pause hatten. So konnte ich gleich auch Yoongi-Hyung sehen und darauf freute ich mich einfach.
Kaum hatte ich meine Sachen neben Jimin abgelegt, hörte ich bereits jemanden meinen Namen rufen und freudig sah ich auf. An der Tür stand schon Yoongi, der wie immer müde wirkte und auf mich zu warten schien.
,,Bis nach der Pause, Jimin!", verabschiedete ich mich von dem Kleineren, der mich einfach nur sprachlos ansah und schon hüpfte ich auf Yoongi zu. ,,Hyung!", begrüßte ich ihn fröhlich und fiel ihm beinahe um den Hals.
Ein raues, müdes Lachen verließ seinen Mund und seine Hand nahm direkt meine, ehe er mich aus dem Klassenzimmer zog. Mir war schon von Anfang an bewusst gewesen, dass Yoongi es nicht so mochte, zwischen Menschen zu sein und auch mich hatte er anfangs gar nicht akzeptiert - aber unsere gemeinsamen Freunde, die leider nicht mehr auf der Schule waren, hatten alles geändert und nun konnte man wirklich sagen, dass Yoongi und ich unzertrennlich waren.
,,Hat dir irgendjemand aus der Klasse etwas getan?", fragte mich Yoongi, kaum hatten wir die Mensa betreten und steuerten einen freien Tisch an. ,,Oder hat jemand über dich einen dummen Witz gerissen? Hat dich jemand schief angesehen? Wenn es jemand hat, dann werde ich-"
,,Alles gut, Hyung!", unterbrach ich den Schwarzhaarigen leise lachend und ließ mich neben ihm auf den Platz fallen. Zufrieden nickte Yoongi und legte einen Arm um meine Schultern, um mich näher an sich zu ziehen, als auch jedem zu zeigen, dass ich wohl zu ihm gehörte. Viele würden dadurch sicher denken, dass wir zusammen waren, aber das waren wir nicht und würden wir auch niemals sein.
Und schon jetzt, obwohl die Pause erst angefangen hatte, spürte ich die ganzen Blicke der anderen auf uns liegen, was nicht zuletzt an Yoongi lag. Unsicher sah ich zum Älteren auf, dem das Ganze nichts auszumachen schien und der tatsächlich provokant auch zurück sah.
,,Provozier doch nicht immer so die Leute, Hyung...", murmelte ich leise und seufzte dann. Nur zu gerne hätte ich den Charakter meines Hyungs. Er zeigte immer so viel Selbstbewusstsein, so viel Stärke. Die Meinung anderer hatte ihn nie interessiert, anders als mich, und er wirkte einfach so viel sorgloser. Ich hingegen war bei anderen immer nervös, sprach nicht sonderlich viel oder laut und wagte es mich nicht einmal, andere von irgendwas abzuhalten, wenn es falsch sein sollte.
,,Und du solltest einmal lernen, andere zu provozieren, Kleiner", gab Yoongi nur zurück und schnipste mir einmal gegen die Stirn. Quietschend hielt ich meine leicht schmerzende Stirn und mit großen Augen sah ich zum lachenden Yoongi, der dann einfach einen Kuss auf meiner Stirn platzierte, wohl als Entschuldigung.
Schmunzelnd schüttelte ich nur den Kopf und sah mich etwas in der Mensa um. Sofort bemerkte ich den Tisch, an denen Jimin und Taehyung saßen, mit einem anderen Jungen, den ich nicht kannte, aber als Taehyungs Freund identifizieren konnte, da dieser auf seinem Schoß saß und immer wieder einen Kuss bekam.
Auf einmal ging ein Ruck durch Jimin und dieser flüsterte Taehyung etwas ins Ohr, der gar nicht erfreut schien, aber letztendlich dann ohne seinen Freund aufstand und geradewegs genervt auf uns zu kam. Sofort verspannte sich Yoongi und ich erkannte direkt, wie misstrauisch er Taehyung beäugte, als dieser vor unserem Tisch stehen blieb.
,,Ist was?", zischte mein Hyung bissig, zeigte deutlich, dass Taehyung nicht hier erwünscht war und zögerlich stupste ich Yoongi in die Seite, wartete gespannt darauf, was Taehyung hier wollte.
,,Jimin traut sich nicht, euch zu fragen, ob ihr an unseren Tisch wollt."
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𝐒𝐜𝐡𝐢𝐜𝐤𝐬𝐚𝐥𝐬𝐟𝐚𝐝𝐞𝐧 ✦ 𝖳𝖠𝖤𝖪𝖮𝖮𝖪
Fanfiction»Nichts kann jemals den unsichtbaren Faden zwischen zwei Menschen zerreissen, die dafür bestimmt sind, zusammen zu sein.« Das Schicksal des roten Fadens besagt, dass es ein Band zwischen zwei Personen gibt. Der Faden ist unsichtbar und unzerstörbar...