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Jungkook

Die Krankenschwestern im Krankenhaus erwarteten mich bereits, da sie mich mit einem etwas traurigen Lächeln musterten. Sofort beschlich mich ein ungutes Gefühl, eine böse Vorahnung, die ich den ganzen Weg über schon hatte und suchend sah ich mich nach dem behandelnden Arzt um. Es durfte nicht jetzt schon passiert sein.. ich hatte mir doch geschworen, dass ich da sein würde..

Aber einerseits machte sich in mir auch ein anderes Gefühl breit. Ein Hoffnungsvolles. Das Krankenhaus hätte mich doch bestimmt angerufen, wenn es einen Notfall gegeben hätte. Auch wenn ich Minderjährig war, war ich gerade die einzige Bezugsperson, da mein Vater nie ins Krankenhaus kam. Immer sagte er mir, dass er es tun würde, aber dann kam ihm ja meistens seine Arbeit dazwischen. Anfangs hatte ich ihm diese schlechte Ausrede auch noch geglaubt, wohl eher, ich wollte es ihm glauben. Aber ich hatte längst jeglichen Glauben an ihn und an seine Pflichten verloren. Wenn er sich nicht kümmern würde, dann musste ich das eben tun.

Mit langsamen Schritten ging ich die verschiedenen Abteilungen entlang, die die unterschiedlichsten Farben hatten. Immer mal wieder kamen mir Krankenschwestern oder Ärzte entgegen, die nur kurz einen Blick auf mich warfen, aber dann auch schon vorbei gerauscht waren. Hier herrschte immer viel Arbeit, es gab immer wieder Notfälle und auch auf der Intensivstation, die ich gerade betrat, war es leider nicht immer ruhig.

Doch heute schien es ganz anders zu sein. Als sich die schwere Tür hinter mir schloss, hörte ich rein gar nichts mehr. Bis auf die Geräusche der Maschinen, die in jedem Raum angesteckt waren und die angestrengend Atemgeräusche der anderen Patienten, war es hier ziemlich ruhig. Die Frage für mich war nun, war das gut oder schlecht? Musste ich mir Sorgen machen oder machte ich mir gerade unnötige Gedanken?

Leicht schüttelte ich meinen Kopf und machte mich dann auf zu dem besagten Zimmer, in welchem sie immer lag. Es änderte sich nie, es war immer der selbe Raum und langsam aber sicher kannte ich den Weg in ind auswendig. Vermutlich würde ich ihn auch finden, wenn ich mit verbundene Augen hier sein würde. Auch wenn das niemals passieren würde, da es keine besondere Situation dazu gab.

Unsicher blieb ich vor der geschlossenen Tür stehen, die wie alles hier kalt und eintönig wirkte. Das Metall hatte sich durch den Rost leicht rot gefärbt und die Scheibe, die eigentlich einem half, nach drinnen zu schauen, war auch verdreckt und verschwommen. Wie immer hatte ich Angst, wenn ich hier stand. Ich wusste nie was mich erwarten würde und deshalb zögerte ich alles so gut es ging hinaus. Leider kam mir auch den ganzen Weg über hierher der Arzt nicht entgegen und ich dachte mir auch schon, dass es heute wohl nicht so sein würde.

Noch gefühlte Stunden stand ich vor der Tür, als ich meine zittrige Hand auf die Klinke legte und sie herunter drückte. Die Tür öffnete sich mit einem knirschenden, unangenehmen Laut und die Kälte in dem Zimmer schlug mir direkt entgegen. Ich fühlte mich wie in der Antarktis, so kalt war es hier. Das einzige was diese Stille, die in dem Raum lag, unterbrach, waren die verschiedensten Geräte, die angeschalten waren. Die Person in dem weißen Bett schien gerade zu schlafen und darum holte ich so leise wie möglich einen Stuhl ans Bett und ließ mich darauf wieder.

Meine Hand griff vorsichtig nach der zierlichen, blassen Hand der anderen Person und ich erschauderte bei der Kälte, die ich gerade spürte. Ein Blick auf den Herzfrequenzmesser verriet mir, dass noch Leben in der wichtigsten Person meines Lebens war. Zum Glück. Ich wüsste nicht, was ich ohne sie jemals tun würde und der Gedanke daran, sie irgendwann zu verlieren, machte mich traurig und gleichzeitig hatte ich unfassbare Angst davor. Ich wollte diese Schmerzen nicht haben.. es tat mir doch  genug weh, sie schon jetzt so zu sehen.

,,Ich bin jetzt da.. und es wird alles wieder besser werden, ja? Es wird besser.."

𝐒𝐜𝐡𝐢𝐜𝐤𝐬𝐚𝐥𝐬𝐟𝐚𝐝𝐞𝐧 ✦ 𝖳𝖠𝖤𝖪𝖮𝖮𝖪Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt