Jungkook
Die Luft in meinem Körper wurde immer weniger. Mir wurde schwindelig und ich fing immer hysterischer an zu weinen, als ich darauf wartete, dass Yoongi zu mir kam. Zusätzlich zu meiner Angst bekam ich auch noch Schuldgefühle, dass ich Yoongi bei seinem Date gestört hatte, obwohl er nichts gesagt hat. Aber so war er nun einmal. Er schwieg und das war für mich Antwort genug. Er würde kommen.
Meine Sicht verschwamm langsam und ich musste mich an einen Baumstamm lehnen. Ich hatte keine Ahnung, wo ich war, da ich ziemlich weit gerannt war, aber was sollte ich sonst tun? Es war ein Fluchtreflex von mir gewesen und langsam gaben auch meine Beine nach. Das Leben war so grausam. Ich hatte wirklich noch Hoffnungen gehabt, dass alles wieder gut werden würde. Ich dachte, dass wir wieder eine Familie werden würden, so wie früher und dass alles wieder okay wäre. Ich dachte, dass ich wieder glücklich werden könnte.
Doch alles war nur eine Illusion gewesen, die ich mir zusammen gereimt hatte. Nichts würde sich ändern, alles würde so bleiben, wie es war und sich nur verschlimmern. Sie würde weg sein und meine Familie würde vollkommen zusammen brechen. Und dann? Es war nur eine Frage der Zeit, bis Yoongi keine Lust mehr auf mich und meinen Charakter hatte und dann wäre er ganz bestimmt auch weg. Und ich wäre vollkommen alleine...
Diese Gedanken brachten mich nur noch mehr zum Weinen, zum lauter Schluchzen und zum Brechen. Mein Körper bebte, als würde man ihn durchschütteln und ich zitterte so stark, dass ich mich an dem Baumstamm nun auch festhalten musste. Mein Herz schmerzte unaufhörlich und ich hatte das Gefühl, als wäre gleich alles mit mir vorbei. Wo blieb nur Yoongi? Doch dann fiel mir ein, dass er gar nicht kommen konnte. Ich hatte ihm nicht gesagt, wo ich war...
Die letzte Kraft, die ich gerade noch besessen hatte, verschwand und ich rutschte hinab zu Boden. Mein Gesicht vergrub ich in meinen Händen und laut schluchzte ich vor mich her. Alleine, ohne jemanden hier und wie ein emotionales Wrack. Mehr war ich doch gar nicht. Ich hatte wirklich versucht stark zu bleiben, aber es klappte nicht. Wie erbärmlich war ich? Wieso schaffte ich nichts alleine? Wieso musste ich jeden immer zu mir holen, wenn sie selbst beschäftigt waren? Ich war doch so ein schlechter Freund...
,,Jungkook!"
Erschrocken fuhr ich auf und mit einem Tränen überströmten Gesicht sah ich in die Richtung, aus der die Stimme ertönte. Und als ich Taehyung erkannte, wie er mit einem besorgten Blick auf mich zugerannt kam, richtete ich mich so schnell auf, dass ich schon stolperte und fast wieder auf dem Boden landete. Nein, nein, nein! Warum war Taehyung hier? Warum er? Er sollte hier nicht sein! Er sollte bei Hoseok sein, bei seinem festen Freund und nicht bei mir!
,,Jungkook, was ist los?", fragt mich Taehyung voller Besorgnis, aber darauf achtete ich gar nicht. Er durfte nicht hier sein. Ich kannte doch Hoseok und ich war mir sicher, dass er hiermit nicht einverstanden sein würde. Ich wollte nicht für noch mehr Leid und Stress verantwortlich sein. Hoseok würde sich ansonsten von ihm trennen und das wollte ich nicht...
,,G-Geh!", gab ich schluchzend von mir und schüttelte hektisch meinen Kopf, als er einen Schritt näher zu mir kam. ,,T-Taehyung g-geh! B-Bitte g-geh... z-z-zu Hoseok! La-Lass mich alleine!" Mein Heulen wurde immer hysterischer und ich fuhr mir gestresst durch die Haare, als ich einen weiteren Schritt zurück ging, den Taehyung sofort aufholte.
,,Nein! Ich lasse dich jetzt nicht alleine!"
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𝐒𝐜𝐡𝐢𝐜𝐤𝐬𝐚𝐥𝐬𝐟𝐚𝐝𝐞𝐧 ✦ 𝖳𝖠𝖤𝖪𝖮𝖮𝖪
Fanfiction»Nichts kann jemals den unsichtbaren Faden zwischen zwei Menschen zerreissen, die dafür bestimmt sind, zusammen zu sein.« Das Schicksal des roten Fadens besagt, dass es ein Band zwischen zwei Personen gibt. Der Faden ist unsichtbar und unzerstörbar...