Jungkook
,,Hyung! Hör endlich auf!"
Beleidigt versuchte ich mich aus dem festen Griff von Yoongi zu lösen, der allerdings meine Hände einfach weiterhin festhielt und wieder gegen meine weiche Haut an meinem Hals pustete. Sofort überkam mich eine Gänsehaut, die ich nicht mochte und noch dazu musste sein warmer Atem mich kitzeln, wodurch ich immer wieder anfing zu lachen. Woher diese plötzliche Sehnsucht nach Nähe von ihm kam, war mir ein Rätsel, aber ich genoss es einfach. Ich liebte Yoongi wirklich sehr und vermutlich würde ich auch alles mit mir machen lassen, solange er es wäre.
,,Dass ihr immer noch nicht zusammen seid, wundert mich wirklich", seufzte Hoseok leise und musterte uns beide dann. Wieder einmal saßen wir in der Pause an unserem Tisch und unterhielten uns über alle möglichen Themen. Seit der Entschuldigung von Hoseok waren bereits ein paar Tage vergangen und in diesen Tagen hatte sich wirklich etwas geändert. Hoseok schien nicht mehr sauer auf mich zu sein, aber war immer noch unzufrieden, da Taehyung viel mit mir unternahm. Die letzten paar Tage hatten wir jeden Nachmittag mit dem Sprayen verbracht und abends war ich wie sonst auch im Krankenhaus. Was mich aber mehr glücklich machte, war die Tatsache, dass mich Taehyung dahin begleitete, aber dann ging, wenn ich bereit dazu war, das Krankenhaus zu betreten.
,,Wir werden auch nie zusammen kommen, weil wir uns nicht lieben", gab Yoongi wiederholt von sich und ließ genervt seufzend meine Hände los, entfernte sich dabei auch von meinem Hals und stattdessen schlang er seine Arme fest um meinen Bauch. Zustimmend nickte ich auf Yoongis Worte hin und fast sofort warf ich einen Blick auf Jimin, der immer wieder nervös auf den Briefumschlag in seinen Händen sah. Erst gestern hatte er mir von seiner überaus süßen Idee erzählt und mich dabei gefragt, was Yoongi wohl davon halten würde. Sofort hatte ich ihm natürlich den Mut gemacht, es zu tun, da Yoongi es sehr schwer mit Worten hatte und viel lieber selbst etwas schrieb, als es persönlich jemanden zu sagen.
Auch Taehyung hatte seinen besten Freund darin bestärkt und nun war sich Jimin sicher, dass er Yoongi heute den Brief aushändigen wollte. Ob er es wirklich tun würde, stand aber in den Sternen geschrieben.
Tonlos seufzte ich auf und warf dann einen Blick auf den Blondhaarigen, der dieses Mal neben Hoseok saß, was mich etwas verwunderte. Normalerweise saß Hoseok immer auf Taehyungs Schoß, also warum war es heute so anders? Direkt kam mir natürlich in den Sinn, dass sie sich vielleicht doch gestritten hatten, weil der Ältere so viel mit mir unternahm. Leicht schüttelte ich meinen Kopf, damit diese Zweifel verschwanden. Es war nicht meine Schuld. Sicherlich nicht. Das hatte Taehyung mir doch auch gesagt...,,Hast du heute Zeit für mich, Baby?", fragte eben dieser seinen rothaarigen Freund, der erst jetzt seine Augen von Yoongi und mir abwandte. Stumm musterte Hoseok seinen Freund, schüttelte dann allerdings seinen Kopf und nahm zur Ausrede, dass er mit seiner Familie heute zu einem Familienessen gehen musste. Die Unzufriedenheit stand Taehyung deutlich ins Gesicht geschrieben und auch seine Laune veränderte sich schlagartig. Ob er wütend oder traurig war - vielleicht sogar beides - konnte ich im ersten Moment gar nicht sagen, aber mein Gefühl sagte mir, dass ich ihn nicht so sehen wollte. Ich wollte Taehyung viel lieber lachend sehen, viel offener, auch wenn sein Charakter ganz anders war. Aber vielleicht... vielleicht konnte ich das wenigstens etwas ändern, sodass er wegen Hoseoks Abfuhr nicht mehr so traurig sein würde...
,,Wenn du möchtest, können wir heute dafür den ganzen Tag sprayen", schlug ich Taehyung vor, der sofort zu mir sah und bei meinem Vorschlag leicht seine Augen weitete. ,,Ich habe bei unserem letzten Mal eine weitere, freie Wand entdeckt und sie sah so langweilig aus... das müssen wir ändern, oder nicht?" Woher dieser Mut von mir kam, verstand ich selbst nicht so recht. Je öfter ich mit Taehyung unternahm, desto offener wurde ich. Vermutlich lag das wirklich an dem Älteren, der wieder ein breites Grinsen auf dem Gesicht hatte und dessen Augen vor Aufregung beinahe Funken sprühten.
,,Ohja, das müssen wir sofort ändern.~"
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𝐒𝐜𝐡𝐢𝐜𝐤𝐬𝐚𝐥𝐬𝐟𝐚𝐝𝐞𝐧 ✦ 𝖳𝖠𝖤𝖪𝖮𝖮𝖪
Fanfiction»Nichts kann jemals den unsichtbaren Faden zwischen zwei Menschen zerreissen, die dafür bestimmt sind, zusammen zu sein.« Das Schicksal des roten Fadens besagt, dass es ein Band zwischen zwei Personen gibt. Der Faden ist unsichtbar und unzerstörbar...