Taehyung
Perplex blieb ich vor der Tür stehen und blinzelte einige Male, um zu realisieren, dass das gerade wirklich passiert ist. Endlich hatte ich es zu ihm geschafft, er hatte mir die Tür geöffnet und ich konnte mich entschuldigen, während ich ihn dabei ansah, ich konnte ihm sogar meine Liebe gestehen. Und dann das? Er schlug mir einfach die Tür vor der Nase zu?
Hatte ich wirklich so viel falsch gemacht?
Langsam hob ich meine Hand an und legte sie auf das dunkle Holz der Tür, die mich von Jungkook trennte. Mein Herz fühlte sich so an, als wäre es aus meiner Brust gerissen und auf den Boden geschmissen worden. Es tat weh und schmerzte, war zerbrochen und zertrampelt worden.
Und dennoch ließ mich das Gefühl nicht los, dass ich das Jungkook zuerst angetan hatte.
Fest biss ich mir auf die Lippe und schluckte den schweren Kloß in meinem Hals herunter. Wirklich helfen tat es nicht, stattdessen fühlte es sich so an, als hätte man einen Strick um meinen Hals gelegt und fest zugezogen, als würde ich an meinem gebrochenen Herzen ersticken. Es schien keine Hoffnung für mich zu geben, meine Fehler waren zu schwerwiegend und niemals wieder sollte mir verziehen werden.
Erst hatte ich meine Beziehung zu Hoseok ruiniert und jetzt meine Bindung zu Jungkook. Ich hatte Fehler gemacht, schon wieder, und ich lernte einfach nicht daraus. Selbst Jimin war wütend auf mich. Nach und nach verlor ich immer mehr Personen, die mir viel bedeuteten und ich fühlte mich einfach nur noch allein.
Die Schuldgefühle plagten mich, die Dunkelheit um meinem Herzen zog sich mehr zu. Qualvoll erinnerte ich mich an Jungkooks Worte, dass Liebe nur eine Illusion sei und nun traten tatsächlich Tränen in meine Augen. Er hatte sich in mich verliebt. Da war ich mir absolut sicher. Hoseok hatte die ganze Zeit über recht gehabt, mit allen seinen Worten. Nur war ich stur geblieben und hatte es ausgeblendet, hatte nicht einmal bemerkt, welchen Platz sich dieser besondere Junge in meinem Herzen verdient hatte.
Und jetzt hatte ich selbst ihn verloren.
Tief atmete ich durch und versuchte das Zittern zu vermeiden, das mich überkommen wollte. Ich wusste ganz genau, dass die Liebe keine Illusion war, ich wusste ganz genau, dass sie wirklich existierte und es war meine Aufgabe, das Jungkook auch zu beweisen. Ich hätte für ihn da sein sollen, ich hätte es ihm vorher zeigen sollen. Ich hatte meine Chance verspielt und nun war es zu spät. Nun wollte er mich nicht länger sehen und wollte nicht länger mein Freund sein. Er wollte nicht länger an meiner Seite sein und er wollte mich nicht länger sehen. Zu schwerwiegend waren meine Fehler.
Schwer seufzte ich und drehte mich nun langsam um, damit ich nachhause gehen konnte. Kraft für die Schule hatte ich nicht, Lust ebenso wenig und ehrlich gesagt wollte ich mich nur noch hinlegen. Ich wusste einfach nicht mehr, was ich tun sollte, ich fühlte mich verloren, als hätte mich sämtlicher Lebenssinn verlassen. Gerade hatte ich einfach keinen blassen Schimmer, wie ich das wieder gerade biegen sollte.
Mir war bewusst, dass ich Jungkook irgendwie zeigen musste, wie ehrlich ich das meinte. Ja, noch immer litt ich unter Liebeskummer wegen Hoseok, doch das Realisieren davon, wie wichtig er mir geworden war, half mir, meine Vergangenheit loszulassen und mich auf etwas Neues einzulassen. Es tat weh, aber es zwang mich nicht länger in die Knie und die letzten Wochen hatten mir wirklich geholfen, eine klare Richtung zu finden, einen neuen Weg zu entdecken.
Endlich war wieder Licht in meine dunkle Welt gekommen.
Jetzt musste ich nur noch Jungkook beweisen, wie ernst ich es meinte. Ich musste mir etwas ausdenken, mir etwas überlegen, mit dem ich ihm zeigen konnte, wie ernst ich meine Worte meinte. Vermutlich klangen sie ziemlich surreal und unwirklich, aber ich hatte sie eben erst jetzt verstanden. Jungkook hatte nämlich recht gehabt, als er von dem roten Faden erzählt hatte. Wir waren miteinander verbunden und füreinander bestimmt. Das konnte ich spüren.
Ich musste es ihm nur noch beweisen.
DU LIEST GERADE
𝐒𝐜𝐡𝐢𝐜𝐤𝐬𝐚𝐥𝐬𝐟𝐚𝐝𝐞𝐧 ✦ 𝖳𝖠𝖤𝖪𝖮𝖮𝖪
Fanfiction»Nichts kann jemals den unsichtbaren Faden zwischen zwei Menschen zerreissen, die dafür bestimmt sind, zusammen zu sein.« Das Schicksal des roten Fadens besagt, dass es ein Band zwischen zwei Personen gibt. Der Faden ist unsichtbar und unzerstörbar...