Taehyung
Nachdem ich Jungkook eine Weile mit Yeontan hatte spielen lassen, entschied ich mich dazu, ihn zu fragen, ob er mit mir ins Kino gehen wollte. Heute Abend lief 'Love, Simon' endlich hier im koreanischen Kino und ich war so unglaublich froh darüber, dass dieser Film es geschafft hatte. Südkorea war leider ziemlich konservativ und deswegen gab es noch ziemlich viele, die sehr stark gegen Homosexualität waren. Dementsprechend durfte der Film nur wenige Male laufen und heute Abend war ein Tag davon. Eigentlich hatte ich mit Hoseok hingehen wollen, aber gerade empfand ich es als richtiger, Jungkook dorthin mitzunehmen. Irgendwie glaubte ich, dass dieser Film ihm gefallen würde und etwas anderes Gutes lief aktuell einfach nicht. Mit Hoseok würde ich dann einfach das nächste Mal gehen. Das würde er schon verstehen. Da war ich mir sicher.
"Jungkookie?", sprach ich ihn nun endlich an und bemerkte, wie der Jüngere sofort ein wenig verschreckt seinen Kopf hob. Noch immer schien er an meine vorherigen Worte denken zu müssen, nach denen ich nichts mehr gesagt hatte. Dass er daraufhin rot geworden war, war einfach verdammt niedlich gewesen und da ich nicht der Beste mit Worten war, hatte ich Angst gehabt, diese Wirkung irgendwie wieder zu zerstören. Dementsprechend hatte dieses Schweigen eben über uns gelegen, das offensichtlich nicht ausgereicht hatte, damit er sich von meinem Kompliment erholen konnte.
"Ja?", wollte er schüchtern wissen und zog mich damit wieder aus meinen leicht schwärmerischen Gedanken. Kaum merklich schüttelte ich meinen Kopf und versuchte den niedlichen Anblick eines erröteten Jungkooks zu vergessen, damit ich mich ganz auf die jetzige Situation konzentrieren konnte. Was war denn los mit mir? Ich hatte doch Hoseok, wieso kamen mir solche Gedanken überhaupt in den Sinn?
"Sollen wir vielleicht ins Kino gehen? 'Love, Simon' kommt heute", bot ich ihm an und hoffte innerlich auf eine Zusage. Yeontan fing fröhlich an zu bellen und mit seinem Schwanz zu wedeln, bevor er Jungkook ansah und erneut einmal bellte. Es schien fast so, als wollte er ihn zum Zustimmen überreden und wieder einmal stellte ich fest, wie süß mein Hund doch war. Ich hatte ihn wirklich gut erzogen.
"Es bringt dich vielleicht auf andere Gedanken", fügte ich hinzu, als er noch immer nicht geantwortet hatte. Nachdenklich hob er wieder seinen Blick, den er zuvor abgewendet hatte und musterte mich einmal. Dabei fiel sein Blick wieder auf meinen Hund und ich konnte ihm ansehen, dass der Widerstand in ihm immer mehr fiel. Und schließlich war er ganz gebrochen, weil er nun einfach seufzend nickte und mir ein kleines Lächeln schenkte.
"Okay."
-
Nachdem der Film vorbei war, verließen wir gemeinsam wieder das Kino. In meiner Hand war noch eine halbvolle Popcorntüte, die wir - trotz dessen, dass wir sie uns geteilt hatten - nicht geleert hatten. Jungkook hatte stets darauf geachtet, nicht gleichzeitig mit mir nach Popcorn zu greifen, scheinbar hatte er Angst vor der Berührung gehabt oder war zu schüchtern gewesen, doch immer wieder war er so sehr in den Film vertieft gewesen, dass es dennoch passierte. Daraufhin hatte er jedes Mal schnell seine Hand zurückgezogen und seinen verlegenen Blick abgewandt, was einfach unglaublich niedlich war. Jedes Mal, wenn ich daran dachte, begann ich noch breiter zu lächeln und warf auch jetzt wieder einen Blick auf meinen Begleiter, der über beide Ohren strahlte.
"Hat dir der Film gefallen?", fragte ich ihn neugierig und zog damit sogleich seine Aufmerksamkeit auf mich. Hastig begann er zu nicken und fiel mir nun einfach kurzerhand um den Hals, wovon ich sowohl überrascht, wie auch gerührt war. Es bedeutete mir viel, dass er sich das traute, obwohl er sonst immer so schüchtern war.
"Ja! Danke, danke, danke!", flüsterte er mir ins Ohr und drückte sich fest an mich. Da er kein Geld dabei gehabt hatte, hatte ich für uns beide gezahlt und ich glaubte, diesen Jungen noch nie so glücklich gesehen zu haben. Aber wie könnte er es auch nicht sein? Der Film war wirklich schön gewesen und ich war froh, ihn zusammen mit Jungkook angeschaut zu haben. Dieser Abend hatte sich definitiv gelohnt. Darum schlang ich nun auch meine Arme fest um ihn und drückte ihn genauso sehr an mich.
"Es war mir eine Freude, Jungkookie.~"
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𝐒𝐜𝐡𝐢𝐜𝐤𝐬𝐚𝐥𝐬𝐟𝐚𝐝𝐞𝐧 ✦ 𝖳𝖠𝖤𝖪𝖮𝖮𝖪
Fanfiction»Nichts kann jemals den unsichtbaren Faden zwischen zwei Menschen zerreissen, die dafür bestimmt sind, zusammen zu sein.« Das Schicksal des roten Fadens besagt, dass es ein Band zwischen zwei Personen gibt. Der Faden ist unsichtbar und unzerstörbar...