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Taehyung

Nachdem Jungkook mir einfach die Tür vor der Nase zugeschlagen hatte, sah ich es als letzte Chance, zu Jimin zu gehen. Ich wusste immer noch nicht, warum dieser so reagiert hatte und langsam glaubte ich, dass viel mehr als mein Auslachen hinter seiner Isolation steckte. Irgendetwas musste passiert sein, irgendetwas schlimmes und irgendwie glaubte ich, dass es etwas mit der Person zu tun haben musste, die Jungkook stets im Krankenhaus besucht hatte.

Ich bereute es wirklich, dass ich den Jüngeren nie gefragt hatte, wen genau er denn besuchte. Ich hatte es immer einfach hingenommen und akzeptiert, ich hatte mich nicht darüber gewundert, dass er deswegen in Tränen ausgebrochen war. Jetzt allerdings war es etwas anderes. Jetzt war mir bewusst, dass mehr dahinter stecken musste.

Und dank seiner Bindung zu Yoongi, war ich der festen Überzeugung, dass Jimin wusste, was mit Jungkook los war.

Da ich aber wenig Lust darauf hatte, Yoongi zu treffen, weil dieser wie ein Raubtier auf mich reagierte und seinen Jungkook mit allen Mitteln vor mir zu schützen versuchte, musste ich zu Jimin nachhause. Nicht einmal eine Nachricht schrieb ich ihm, ich war mir ziemlich sicher, dass er Zuhause war. Würde ich mich bei ihm melden, könnte er seinen Freund anrufen und dazu holen, doch das musste ich verhindern.

Aus diesem Grund stand ich nun vor Jimins Tür und klingelte Sturm, wartete darauf, dass er mir endlich die Tür öffnete. Ich brauchte verdammt nochmal seine Hilfe, ich musste wissen, was mit meinem Jungkook geschehen war und wieso es ihm so schlecht ging. Es lag an mir, einen Weg zu finden, ihn aufzumuntern und ihn wieder glücklich zu machen. Doch dafür brauchte ich die letzten Informationen.

"Tae? Was machst-", wollte Jimin mich verwirrt fragen, als er mir die Tür öffnete. Jedoch antwortete ich ihm nicht, sondern schob ihn einfach in das Hausinnere und schloss die Tür hinter mir. Keiner brauchte zu wissen, was es mit Jungkook auf sich hatte, also sollte uns auch möglichst keiner belauschen können. Die einzige Person, die diese Informationen benötigte, war ich selbst.

"Weißt du etwas über Jungkooks Familie? Ob etwas mit jemandem ist, der ihm Nahe steht?", fragte ich hoffnungsvoll und sah ihn aus großen Augen bettelnd an. Er musste mir einfach sagen, was ich wissen wollte. Er musste es tun. Für mich, für sich und ganz besonders für Jungkook.

"Warum fragst du danach?", erwiderte der Kleinere und wandte sich von mir ab, um in die Küche zu gehen. Ohne auch nur einen einzigen Augenblick zu zögern, lief ich ihm hastig nach und beobachtete, wie er sich aus dem Kühlschrank Orangensaft holte. Er benahm sich so, als wäre ihm Jungkooks Zustand vollkommen egal, obwohl ich wusste, dass dem nicht so war. Doch er wollte wohl nicht mit mir über ihn reden. Er versuchte mir auszuweichen.

"Weil ich ihm nur dann helfen und alles wieder gut machen kann, wenn ich alles über ihn weiß", antwortete ich auf seine Frage hin und setzte mich neben ihn auf einen Stuhl. Noch immer schaute er nicht zu mir, sondern starrte bloß sein Glas an, aber weil er sich unsicher auf die Unterlippe biss, wusste ich, dass ich ihn schon jetzt überzeugt hatte. Ohne Yoongi ließ er seinen Widerstand nun einmal viel schneller fallen.

Und schließlich seufzte er leise und richtete seinen Blick auf mich.

"Ich warne dich, Taehyung, wenn du es noch schlimmer machst, wird Yoongi dich eigenhändig köpfen. Aber da ich glaube, dass du es ernst meinst und dein Bestes versuchen wirst, werde ich dir sagen, was passiert ist..." Leise seufzte er und wandte seinen Blick wieder für einen Augenblick ab. Nun war ihm anzusehen, wie sehr er sich um Jungkook sorgte und wie viel Angst er um ihn hatte. Und mein schlechtes Gefühl sank dadurch noch viel mehr in den negativen Bereich.

"Jungkooks Mutter ist gestorben und damit der letzte Funke Hoffnung in seinem Leben..."

𝐒𝐜𝐡𝐢𝐜𝐤𝐬𝐚𝐥𝐬𝐟𝐚𝐝𝐞𝐧 ✦ 𝖳𝖠𝖤𝖪𝖮𝖮𝖪Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt