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Jungkook

Etwas unruhig rutschte ich in der Pause von meinem Platz hin und her. Heute war irgendetwas anders, das hatte ich bereits von Anfang an gemerkt und das gefiel mir nicht. Veränderungen waren nie etwas, womit ich sonderlich gut klar kam und am liebsten hätte ich auch gar keine, obwohl mir bewusst war, dass es unvermeidbar war. Aber nun saß ich hier, auf Yoongis Schoß und spürte brennende Blicke auf mir, die mir einfach nur ein unwohles Gefühl bescherten.

Von wem die Blicke kamen, konnte ich nicht genau deuten. Möglicherweise von Jimin, da ich immerhin auf dem Schoß von Yoongi saß, oder aber es waren auch die Blicke von Taehyung. Nach gestern, als ich einfach abgehauen war, musste er bestimmt gemerkt haben, wie langweilig es mit mir war. Ich hatte keinen aufregenden, sonderlich interessanten Charakter, sondern war viel mehr ruhig und schüchtern. Es war kein Wunder, dass er mich von Anfang an nicht leiden konnte, also, wieso sollte sich das jetzt ganz plötzlich geändert haben? Das ergab für mich keinen einzigen Sinn - überhaupt nicht.

Yoongi schien zu merken, dass ich mich nicht besonders wohl fühlte. Das spürte ich daran, dass sich sein Griff um meinen Bauch verstärkte und er seinen Kopf an meinen Rücken lehnte, während seine Finger beruhigend über meinen Bauch strichen. Diese Behandlung genoss ich tatsächlich, wagte es aber immer noch nicht, meinen Kopf zu heben. Selbst dem Gespräch hörte ich nicht einmal mit halbem Ohr zu. Irgendwie hatte ich es im Gefühl, dass dieses Gespräch mich rein gar nichts anging. Worum auch immer es ging, es wäre falsch von mir, wenn ich irgendwas sagen würde.

,,Jungkook? Ist alles okay?" Die liebliche, sanfte Stimme von Jimin ließ mich aus meinen Gedanken fahren und leicht zuckte ich deswegen zusammen. Durch meine plötzliche, nicht verständliche Reaktion, bewegte sich auch Yoongi und mein Blick traf seinen. Die Besorgnis, die darin schimmerte, brachte mich fast dazu, es wenigstens ihm zu sagen. Doch kein einziges Wort verließ meinen Mund, es fühlte sich nicht richtig an und deshalb schwieg ich lieber, nickte nur leicht, damit ich die Frage von Jimin beantworten konnte und wandte mich wieder ab, damit ich mit meinen Tagträumen weiter machen konnte.

Doch genau in diesem Moment bemerkte ich, dass diese stechenden, brennenden Blicke von Hoseok kamen, der wie immer auf Taehyungs Schoß saß. Etwas hatte sich in dem Ausdruck des Älteren verändert. Er wirkte irgendwie wütend auf mich, beinahe schon kalt oder giftig und schwer schluckte ich, kaum hatte ich mich an gestern erinnert. War er etwa sauer, weil Taehyung etwas mit mir unternommen hatte? Hatten sie sich womöglich deshalb auch gestritten? Die Panik überkam mich, da ich nicht Schuld an einem Streit sein wollte oder gar einer Trennung und hastig wandte ich meinen Blick ab. Vielleicht war das Ganze hier doch falsch gewesen. Niemals hätte ich mit Yoongi hierher kommen dürfen, sondern wir hätten an unserem Platz bleiben sollen. Dann gäbe es jetzt auch keine Schwierigkeiten.

,,Jungkookie?", hauchte Yoongi leise und drückte meine Hand, damit ich meine Aufmerksamkeit auf ihn lenkte, doch dieses Mal tat ich es nicht. Stattdessen stand ich beinahe schon ruckartig auf und empfing dadurch direkt überraschte Blicke von allen, die am Tisch saßen. ,,Entschuldigung...", nuschelte ich nur noch leise und drehte mich um.

Und dann flüchtete ich förmlich aus der Mensa, um nicht noch mehr schlechtes anzurichten.

𝐒𝐜𝐡𝐢𝐜𝐤𝐬𝐚𝐥𝐬𝐟𝐚𝐝𝐞𝐧 ✦ 𝖳𝖠𝖤𝖪𝖮𝖮𝖪Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt