Taehyung
Stirnrunzelnd beobachtete ich Jungkook, dessen Blick förmlich von dem roten Band angezogen war und scheinbar kein einziges Wort von dem mitbekommen hatte, was Jimin und Yoongi gerade gesagt hatten. Kurz huschten meine Augen zu meinem eigenen, roten Armband und dann schaute ich zu Hoseok, der meinen Blick erwiderte und wohl genauso wenig wusste, was sich hier gerade abspielte.
Warum war Jungkook dieser Faden denn so wichtig? Das war doch nichts besonderes.
"Oh... verstehe", hörte ich Jimin murmeln und direkt drehte ich meinen Kopf zu meinem besten Freund. Schweigend beobachtete er Jungkook und auch ich konnte meine Augen einfach nicht von ihm lassen, da es irgendwie sogar ganz niedlich war, wie er wie hypnotisiert auf diesen Faden starrt.
"Dann bedeutet es ihm wohl sehr viel", sagte Hoseok und nickte verstehend. Aus dem Augenwinkel heraus bemerkte ich, wie er lächelte und verständnisvoll Jungkook musterte, seine Empathie schlug gerade wieder an. Es war unglaublich, wie viel Mitgefühl er an den Tag legen konnte, da er einfach alles irgendwo nachvollziehen konnte. Er verstand Menschen und auch, wie sie tickten, weshalb es ihm leicht fiel, sich mit jemanden anzufreunden und für diese Person sympathisch zu sein. Und das liebte ich einfach an ihm.
"Du musst es nicht sagen, Jungkook. Es ist okay, wenn es dein eigenes, kleines Geheimnis ist", lächelte er den Jüngsten noch immer warm an. Dieser hatte endlich seinen Blick von dem Faden lösen können und starrte stattdessen mit großen Augen meinen Freund an. Darum musste ich leicht meinen Griff um seinen Bauch verstärken, schließlich wurde ich schnell eifersüchtig und musste deswegen umso mehr allen zeigen, dass Hoseok bereits mir gehörte.
Dieser spürte natürlich meinen festeren Griff und sah deshalb über die Schulter zu mir, ehe er mir einen Kuss auf die Nase drückte. "Keine Sorge, Taehyungie, mich nimmt dir keiner weg", grinste er mich an und schmollend zwickte ich in seine Seite. Nun war er derjenige, der leicht aufquietschte und mich empört anschaute, jedoch war mir das egal. Er wusste genau, dass ich ihn für seine Neckereien bestrafte.
"Danke, Hoseok", vernahm ich Jungkooks zarte Stimme, mit der er meine Aufmerksamkeit wieder ganz auf dich zog. Zufrieden nickte Hoseok ihm zu und warum auch immer begann ich ebenfalls zu lächeln, ehe mein Blick wieder auf das rote Band an meinem Handgelenk fiel.
Vielleicht stand es irgendwie mit dem roten Faden von Jungkook in Verbindung?
Jedoch verwarf ich diesen Gedanken schnell wieder, da er völlig absurd war. Auf so einen Aberglauben vertraute ich nicht und deswegen blieb ich fest davon überzeugt, dass mein Armband und sein Faden in nichts miteinander zu tun haben. Die gleiche, intensiv rote Farbe war ebenso Zufall und rasch kuschelte ich mich wieder an meinen Freund. Warum verwirrte mich das so sehr und warum wollte ich mir jetzt so viele Gedanken darüber machen? Das war doch reine Zeitverschwendung.
"Es ist süß, wie sehr du auf Jungkook aufpasst. Du bist sicher ein toller Freund", schwärmte Jimin unterdessen von Yoongi und schaute diesen aus großen, leicht verträumten Augen an. Dass Yoongi selbst aber nur Augen für Jungkook hatte, schien ihm überhaupt nicht aufzufallen oder er ignorierte es schlichtweg. Was auch immer, er war gerade völlig in seinen Schwärmereien gefangen und glücklichweise konnte ich mich darauf konzentrieren. So machte ich mir wenigstens wegen diesem merkwürdigen Faden keine Gedanken mehr.
"Natürlich. Jungkook muss ja auch behütet werden wie ein Schatz.~"
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𝐒𝐜𝐡𝐢𝐜𝐤𝐬𝐚𝐥𝐬𝐟𝐚𝐝𝐞𝐧 ✦ 𝖳𝖠𝖤𝖪𝖮𝖮𝖪
Fanfiction»Nichts kann jemals den unsichtbaren Faden zwischen zwei Menschen zerreissen, die dafür bestimmt sind, zusammen zu sein.« Das Schicksal des roten Fadens besagt, dass es ein Band zwischen zwei Personen gibt. Der Faden ist unsichtbar und unzerstörbar...