Jungkook
Mein Herz fing an schnell zu schlagen, meine Wangen verfärbten sich gefährlich rot und ich war viel zu sprachlos als auch verlegen und perplex, als ich Taehyungs unfassbar weiche Lippen an meiner Stirn spürte. Die Stelle fing an zu kribbeln und geistesgegenwärtig legte ich meine Finger an meine Stirn, während meine Augen wohl immer größer wurden und ich so zu Taehyung schaute, der eigentlich gar nicht mal so viel größer als ich war. Noch immer hatte er ein sanftes, liebevolles Lächeln auf den Lippen, die ich soeben kurz spüren konnte und doch entdeckte ich auch ein belustigtes Glänzen in seinen Augen, ausgelöst durch meine Reaktion.
,,M-Meinst du... das e-ernst?", fragte ich leise nach und biss mir zusätzlich auf die Lippe, hatte unfassbare Angst vor der Antwort, weil ich einfach nicht belogen werden wollte. Mir war bewusst, dass die Wahrheit immer weh tat, aber eine Lüge zerstörte alles nur viel mehr und war deutlich verletzender, vor allem dann, wenn man selber dahinter kam oder durch fremde Hilfe. Auch wenn Taehyung gerade jetzt vertrauenswürdig herüber kam und ich ihn auch wirklich mochte, in seiner Anwesenheit fühlte ich mich wenigstens etwas selbstbewusst, aber woher sollte ich wissen, dass er das Ganze auch ernst sah? Wollte er wirklich eine Freundschaft mit mir, oder tat er das nur, damit Jimin durch mich näher an Yoongi heran kam? Diese Gedanken waren absurd, das war mir bewusst, aber ich war durch die Jahre eben sehr vorsichtig geworden, so, wie Yoongi es immer von mir erwartet hatte...
,,Ich meine das völlig ernst, Jungkook." Die tiefe, raue Stimme von Taehyung schickte mich zurück in die Realität. Unsicher erwiderte ich seinen festen Blick, als er sich plötzlich mehr zu mir nach vorne beugte und seine Hände erneut an meine Wangen legte, die durch die vereinzelten Tränen leicht nass geworden waren. ,,Es hat mir gestern mit dir wirklich sehr viel Spaß gemacht. Wie ich bereits sagte, hat mir das sehr viel bedeutet und am meisten hat es mich gefreut, dass du bei der ganzen Sache überhaupt mitgemacht hast. Das war mutig von dir, Jungkook. Nicht jeder tut das und noch dazu hast du verdammt viel Talent, was die Kunst betrifft. Du kannst also stolz auf dich sein."
Die Worte, die der Ältere von sich gab, machten mich so glücklich, dass ich es einfach nicht in Worte fassen konnte. Es klang alles danach, als wäre er wirklich stolz auf mich, dass ich so etwas gewagt hatte und vielleicht hatte er sogar recht. Vielleicht konnte ich dadurch endlich auch einmal stolz auf mich sein, da ich zum ersten Mal etwas verbotenes getan hatte und immerhin hatte es mir selbst ebenfalls sehr viel Spaß gemacht. Es war eine gute Ablenkung von allem gewesen, was zur Zeit in meinem Leben abging...
,,Möchtest du mich ab jetzt öfters begleiten?"
Bei der Frage starrte ich Taehyung regelrecht fassungslos an. Hatte er mich das gerade wirklich gefragt? War das sein völliger Ernst? Hatte es ihm etwa so viel Spaß mit mir gemacht, dass er mich zu diesem besonderen Platz öfters mitnehmen wollte? Diese Tatsache brachte mich fast schon wieder zum Weinen, aber gerade so konnte ich die Tränen aufhalten, da etwas viel wichtigeres in meinem Kopf schwebte. ,,Was ist mit Hoseok?", fragte ich leise nach und erinnerte mich sofort an die Blicke des Älteren, die er mir die ganze Zeit zugeworfen hatte. Ob das Ganze hier tatsächlich eine gute Idee war? ,,Ich will nicht, dass er deswegen sauer auf dich wird..."
Im schlimmsten Falle könnte es sogar passieren, dass Hoseok sich von Taehyung trennte und gerade das wollte ich nicht. Die beiden waren so süß zusammen und der Grund für die Trennung wollte nicht unbedingt ich sein. So sehr ich Taehyung auch mochte und so sehr ich die Zeit mit ihm auch genoss, er sollte sich doch viel mehr um seinen Freund kümmern, statt um jemanden wie mich, der keinerlei Selbstbewusstsein oder gar Selbstwertgefühl besaß. Das war anstrengend, das wusste ich. Immerhin hatte ich all die Jahre nichts anderes zu hören bekommen. Doch letztendlich waren es wieder Taehyungs Worte, die alle Zweifel aus dem Weg räumten.
,,Ich liebe Hoseok und er liebt mich, aber das heißt nicht, dass er mir verbieten kann, mit anderen etwas zu machen. Er wird es akzeptieren, da bin ich mir sicher. Wie soll man dir niedliches Ding denn auch widerstehen können?~"
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𝐒𝐜𝐡𝐢𝐜𝐤𝐬𝐚𝐥𝐬𝐟𝐚𝐝𝐞𝐧 ✦ 𝖳𝖠𝖤𝖪𝖮𝖮𝖪
Hayran Kurgu»Nichts kann jemals den unsichtbaren Faden zwischen zwei Menschen zerreissen, die dafür bestimmt sind, zusammen zu sein.« Das Schicksal des roten Fadens besagt, dass es ein Band zwischen zwei Personen gibt. Der Faden ist unsichtbar und unzerstörbar...