𝐒𝐜𝐡𝐢𝐜𝐤𝐬𝐚𝐥𝐬𝐟𝐚𝐝𝐞𝐧 ✦ 𝖳𝖠𝖤𝖪𝖮𝖮𝖪

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Taehyung

"Jimin!", rief ich laut, als ich am nächsten Morgen das Klassenzimmer betrat. Sogleich richtete sich alle Aufmerksamkeit auf mich und einige verstummten, um mich verwundert anzuschauen, jedoch schenkte ich diesen Personen nur böse Blicke. Es ging keinen von ihnen etwas an, was mit mir los war, sie sollten sich um ihren eigenen Scheiß kümmern.

"Was schreist du denn so herum, Tae?", zischte Jimin mir nur zu und zog mich neben sich auf meinen Platz. Jungkooks war noch immer leer, weshalb meine Sorge langsam wieder schlimmer wurde. Er hatte mir gestern doch versprochen, nach dem verschollenen Jungen zu sehen... also, wo war er? Er hätte doch mit Jimin wieder hierher kommen sollen...

"Wo ist Jungkook? Wie geht es ihm? Was ist passiert? Habt ihr ihn überhaupt gefunden?", prasselten meine Fragen förmlich auf ihn ein. Nur mit Mühe zwang ich mich dazu, leise zu sein und die anderen nicht wissen zu lassen, was bei uns gerade abging. Wie bereits gesagt, es ging sie einen feuchten Scheißdreck an.

Aber Jimin wirkte nicht gerade erfreut darüber, wie ich reagierte. Scheinbar schien er auch nicht ganz nachvollziehen zu können, wieso ich mir solche Sorgen um Jungkook machte, wenn ich seinen Blick richtig deutete. Und na ja, genau konnte ich es auch nicht sagen, weil meine Gedanken eigentlich viel mehr an Hoseok hängen sollten, den ich diese Woche auch noch nicht gesehen hatte. Doch das taten sie nicht.

Sie galten einzig und allein Jungkook.

"Ja, wir waren bei Jungkook und ich muss sagen, es geht ihm wirklich scheiße", erwiderte Jimin überraschend kühl. Sogleich weiteten sich meine Augen und ich wollte ihn schon nach dem Grund fragen, doch Jimin ließ mich nicht zu Wort kommen, indem er einfach weitersprach. "Allerdings bezweifle ich, dass es dich so wirklich zu interessieren scheint, was mit ihm los ist und das alles bloßes Getue ist."

Nun sah ich meinen besten Freund völlig verwirrt und irritiert an. Wovon redete er bitte? Und vor allem, wie redete er bitte? Noch nie zuvor hatte sich Jimin mir gegenüber so verhalten. Das passte einfach nicht zu ihm. Er war stets der fröhliche, gut gelaunte Junge gewesen, der auf meiner kalten Schulter Schlitten gefahren ist und mich Stück für Stück erwärmt hatte. Doch jetzt? Hatte etwa Yoongi auf ihn abgefärbt?

"Natürlich mache ich mir Sorgen um ihn! Wieso sollte ich nicht? Jungkook ist ein wundervoller Freund und ich vermisse ihn", beharrte ich fest auf die Wahrheit, schließlich stimmte es. Jungkook war mir so wichtig, dass ich ihn unbedingt wieder hierhaben und ihn umarmen wollte. Ich wollte mich um ihn kümmern, mich um ihn sorgen und ihn trösten, wollte ihm all seine Lasten nehmen und ihn wieder zum Lächeln bringen...

Moment...

Was dachte ich gerade?

"Dann beweis es auch, weil alles, was du bisher bewiesen hast, ist, dass du dich einen Dreck um seine Gefühle scherst", knurrte Jimin nur und wandte seinen Blick nun in mir ab, um seine Schulsachen herauszusuchen. Stumm beobachtete ich ihn dabei und verspürte ein schmerzhaftes Stechen in meinem Herzen, jedoch hatte er recht. Als ich Jungkook (versehentlich) ausgelacht hatte, hatte ich ganz bestimmt seine Gefühle verletzt und je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr bereute ich es. Ich hätte ihm Verständnis und Liebe zeigen sollen, immerhin spürte ich doch selbst diese merkwürdige... Verbindung...

Ich fühlte mich zu ihm verbunden und wusste eigentlich tief in mir genau, wovon er gesprochen hatte.

Scheiße.

"Okay", sagte ich bloß und stand auf. Mein Herz fing an, vor Aufregung gegen meinen Brustkorb zu klopfen und ich atmete einmal tief durch. Fragend schaute Jimin zu mir und wollte mich offensichtlich fragen, was ich vorhatte, allerdings packte ich bloß meine Sachen und verließ nun das Klassenzimmer. Ich verließ das Klassenzimmer und die Schule, schwänzte somit den Unterricht und machte mich auf den Weg zu Jungkook. Es war an der Zeit, dass er erfuhr, wie sehr es mir leid tat und wie sehr ich ihn vermisste, wie sehr ich ihn in meinem Leben brauchte.

Es war an der Zeit, ihm zu sagen, dass ich mich in ihn verliebt hatte.