Wie oft habe ich mir eingeredet das mein Leben perfekt ist. Vor Perfektion nur so trotzt, aber mein Leben ist alles andere als Perfekt.
Vor allem im Moment sieht es danach aus, als würde alles in die Brüche gehen. Ich hab sogar das Gefühl innerlich immer mehr einzugehen. Mein Gewissen jedenfalls, weiß nicht mehr weiter.Ich weiß nicht mehr weiter.
Ohne einen Ton von mir zu geben, läuft eine Träne nach der anderen aus meinen Augen. Sie hinterlassen vermutlich Maskaraspuren auf meinem Gesicht, doch mich trifft es eher, dass Logan uns schon längst aufgegeben hat. Ich bin machtlos und dieses Gefühl zerfrisst mich.
Meine Lunge drückt gegen meine Brust, ich habe das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. Doch mehr Schmerzen tut mein Herz, denn noch ein gigantisch großes Stück hat sich davon gelöst.Ob man gebrochene Herzen heilen kann?
Unlösbar. Es kommt lediglich drauf an, ob man es will. Wenn man aufgibt, ist dies eine unheilbare Sache.Mein Handy vibriert, doch das ignoriere ich. Auch das ich eigentlich morgen früh hoch muss und es mir nicht erlauben kann hier heulend zu sitzen, doch der Schmerz sitzt noch zu tief, um darüber hinweg zu sehen.
Ununterbrochen schluchze ich auf und verziehe mein Gesicht. Niemals habe ich etwas so starkes gefühlt wie das gerade. Diesen verdammten Schmerz.„Man was ist denn!" Wütend greife ich nach meinem Handy, welches nicht aufhört ununterbrochen zu vibrieren.
Ohne zu schauen wer mich überhaupt anruft, mache ich das Handy aus. Es ist besser so.
Es fällt mir zwar mehr als schwer aber letztendlich raffe ich mich auf und laufe mit zitternden Beinen ins Bad um meine Zähne noch zu putzen, damit ich ins Bett kann.
Wenigstens das muss noch drin sein.
Ich sehe mich im Badezimmerspiegel an. Rotunterlaufene Augen sehen mich wie ein junges Reh an. Meine Mundwinkel sind tief und ich bin sehr blass.Ja ich sehe aus als hätte ich eine Woche lang nichts gegessen.
Traurig seufzend spucke ich die verbrauchte Zahnpasta aus, um mir anschließend mit einem Handtuch über den Mund zu wischen.
Das Tuch lasse ich auf den Boden gleiten und gehe erschöpft direkt ins Bett, damit ich endlich alles für einen minimalen Moment vergessen kann.
Wenigstens für einen kurzen, schmerzlosen Zeitraum.~
Am nächsten Morgen wache ich mit starken Kopfschmerzen auf. Stöhnend halte ich mir die Hand an die Stirn und mein Blick gleitet zum Wecker.
7:30 Uhr. Erschrocken setze ich mich schnell auf, was ein großer Fehler ist. Diese Kopfschmerzen sind ja schlimmer als die als ich einen "Kater" hatte.
Mit vorsichtigen Bewegungen bewege ich mich aus meinem Bett Richtung Küche, um mir ein Glas Wasser zu holen und eine Tablette zu schlucken. Meine Mutter hat immer gesagt, dass man immer was essen soll bevor man eine Tablette nimmt, doch ich habe überhaupt keinen Appetit. Das muss jetzt so gehen.
Angewidert schlucke ich die Pastille hinunter und knalle das Glas auf den Tisch. Wohl oder übel muss ich mich fertig machen und zur Arbeit gehen.
Aber was ist, wenn ich einfach mal nicht hingehe und mich einen einzigen Tag krankschreiben lasse?Kopfschüttelnd schiebe ich den Gedanken beiseite. Auf gar keinen Fall. Ich werde nicht wegen Logan meinen Job aufs Spiel setzen.
Mit einem nachdenklichen Kopf gehe ich ins Bad und springe schnell unter die Dusche um richtig wach zu werden.
Der Dampf in der Dusche erwärmt meinen Körper. Es tut gut die Muskeln entspannen zu lassen, ohne kurz an Logan zu denken.
Anschließend schiebe ich den Duschvorhang zur Seite, damit ich problemlos aus der Dusche steigen kann.
Schnell trockene ich meine langen Haare ab und anschließend meinen Körper.
Nur mir einem Handtuch umwickelt, trete ich aus dem Bad um mir anziehsachen zusammen zu suchen.
Beim durchsuchen meines Schränke, fällt mir auf das ich mal wieder shoppen gehen sollte. Was mir aber auch auffällt ist, dass Logans T-Shirts weg sind. Er hat sie gestern geholt und zwar für immer.
Kopfschüttelnd widme ich mich wieder meiner Kleidung.
Ich muss echt mal shoppen.Allein schon für die Silvesterparty am Samstag, obwohl ich nicht mal weiß ob ich jetzt überhaupt noch hingehen soll.
Mir an die Lippe tippend, ziehe ich schließlich eine enge dunkle Jeans raus, dazu ein Shirt, einen Blazer und hohe Schuhe.
Ich denke das sollte für heute reichen.Zufrieden, zumindest zufrieden mit der Kleidung, gehe ich ins Bad und mache mich komplett fertig.
Zum Schluss, nachdem ich mir den Blazer übergezogen habe, mache ich mir einen Zopf.
Schnell gehe ich in den Flur, schnappe mir Jacke, Tasche und Schlüssel und begebe mich schließlich wieder zur Arbeit.Auf dem Weg dahin, werde ich abundzu fast angefahren, von Menschen umgerannt oder laufe gegen Laternen. Wirklich da bin ich heute nicht.
Meine Gedanken kreisen einzig und allein um Logan.
Die ganzen schönen Momente wirft er einfach so weg. Ich dachte immer das alles perfekt ist zwischen uns aber anscheinend ist es das nicht.Anscheinend ist wirklich rein gar nichts perfekt und war es vermutlich auch nie.
Ich biete die Straße zur Redaktion ab, um schließlich auf dem Parkplatz plötzlich stehen zu bleiben.
Da jetzt reinzugehen fühlt sich falsch an, einfach weil ich das Gefühl hätte etwas zu verdrängen.
Andererseits muss ich zur Arbeit, denn von nichts kommt nichts.
Doch ich weiß auch das ich mich so oder so nicht konzentrieren werde, also wozu darein gehen, wenn ich jetzt schon so ein merkwürdiges Gefühl habe.Gerade drehe ich mich um und will mich von der Redaktion entfernen und renne über die Straße.
Ich hoffe nur das mich keiner gesehen hat, wie ich wieder gegangen bin.
Mit zügigen Schritten gehe zurück nach Hause um mich wieder schlafen zu legen.
Schließlich mache ich mit Hilfe des Schlüssels kurze Zeit später die Tür auf und trete in die Wärme. Anders als sonst bereue ich es nicht, nicht bei der Arbeit zu sein.
Sonst immer wenn ich krank war, habe ich mich trotzdem dahin geschleppt.
Doch jetzt spüre ich nicht einen einzigen Funken Reue.Ich ziehe mich Schuhe und Jacke aus, werde den Blazer auf mein Bett, gehe ins Wohnzimmer und lege mich mit einer Decke drauf hin. Die Tasche stelle ich neben mir und automatisch greife ich nach meinem Handy. Jetzt wo ich ruhr habe, kann ich problemlos meine Nachrichten checken und schauen wer mich angerufen hat.
Sofort blinken ein paar Nachrichten auf. Auch von Jo.
Ich gehe auf seinen Chat und setze mich auf.
Hey Julie. Ich war gestern den ganzen Tag arbeiten, deshalb kann ich es nicht gewesen sein.
Da muss es noch jemanden geben der so unwiderstehlich ist wie ich ;-PLachend schüttele ich den Kopf.
Ich glaube es ihm. Wäre auch komisch gewesen wenn er das gewesen wäre.
Nachdem ich ihm noch mit einem netten "Danke für die Info" geantwortet habe, stopfe ich das Handy zurück in die Tasche, um kurze Zeit später auf dem Sofa in einen Tiefschlaf zu verfallen.
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When two lonely hearts meet
RomanceDie Geschichte spielt in der Winterzeit in New York City. Eine Romanze, die unter die Haut geht. Die Naivität der Protagonistin Julie Wyler bringt sie zu einem Menschen, der mehr zu sein scheint, als er es vorgibt, sein Name Jo. Julie ist jung, etwa...