„So? Kann ich das so aufhängen? Oder sieht das blöd aus?" Blair sieht an die Decke, wo sie mithilfe einer Holzleiter eine Girlande aufgehängt hat.
Heute ist Samstag. Der Tag der Silvesterparty. Sie hat mich gebeten beim schmücken zu helfen, also bin ich mit der S-Bahn zu ihr gefahren, damit ich ihr Ratschläge geben kann. Ehrlich gesagt glaube ich aber das sie einfach nur mit mir über ihre Pläne bezüglich Logan und mir sprechen will.
Ich weiß es einfach.„Ja so kannst du es lassen." Skeptisch nickt sie und klettert die Leiter hinunter. Ich wiederum setze mich aufs Sofa und begutachte die geschmückte Wohnung.
Überall liegen Luftballons und Luftschlangen. Von dem bunten Konfetti ganz zu schweigen.
Die Küche ist der einzige Ort, wo nichts von dem allem ist.Zufrieden lässt sich Blair neben mir auf das Sofa fallen und grinst mit geschlossenen Augen.
Schmunzelnd stoße ich sie an und frage verwundert „Warum grinst du so, mh?"
Gleichgültig zuckt sie mit den Schultern und beobachtet mich, wie ich sie verwirrt anschaue. Ihr grinsen wird breiter.
Ich hasse es wenn man mich so anstarrt, also pickse ich ihr in die Seite, damit sie endlich sagt was los ist.
Lachend rückt sie zurück und schnalzt mit der Zunge.
„Man, ich freue mich einfach auf die Party. Das solltest du auch."
Eigentlich freue ich mich ja auch. Wenn da nur nicht Logan wäre der heute kommt.
Und Jo.
Um meine Gedanken zu stillen, stehe ich auf und ziehe sie auch vom Sofa.„Ich freue mich okay?" Ich lege meine Hände auf ihre Schultern und spreche ihr mitten ins Gesicht.
„Ich freue mich wirklich."
Sie nickt und zieht mich in eine kurze Umarmung.Anschließend schauen wir ob wir noch was aufräumen können, was nicht der Fall ist. Wir haben sehr sauber gearbeitet.
Nachdem wir fertig sind mit dem vorbereiten, mache ich mich auf den Weg nach Hause, damit ich noch Zeit haben mich fertig zu machen, bevor die Party beginnt.Auf dem Weg zur S-Bahn schwirrt mir der Abend im Kopf rum. Einerseits weiß ich das ich da jetzt hin muss, einfach um zu versuchen Logan zu imponieren und wieder zu gewinnen. Ich muss ihm einfach beweisen das wir zusammengehören. Doch ich weiß auch das Logan mich vielleicht gar nicht mehr liebt.
Mit schnellen Schritten überquere ich ein Zebrastreifen und gehe zur S-Bahnstation.
An Bahnsteig sind nicht viele Leute. Nur ein paar ältere, ein oder zwei Kinder und ein Bettler, der auf seiner Decke liegt und schläft.
Bevor ich mich dazu entscheide ihm ein bisschen Geld zu hinterlassen, fährt die Bahn ein, in die ich einsteige.
Neben mir ist ein Platz frei, wo ich meine Tasche drauflege.
Mir die Kopfhörer auf den Kopf setzend, hole ich das Handy aus meiner Manteltasche und höre 'Yellow' von Coldplay. Meine Augen schließend folge ich der Stimme von Chris Martin.Look at the stars. Look how they shine for you. And everything you do, yeah they were all yellow.
Sofort erinnert mich der Text an Logans und mein erstes Date, als wir erst essen waren und dann durch den Stadtpark gelaufen sind, die Sterne über uns leuchtend.
Sofort zieht sich mein Magen zusammen, als ich versuche zu analysieren ob er Anzeichen gemacht hat, mich nicht attraktiv zu finden. Oder geschweige denn überhaupt Interesse an mir hatte.
Entweder bin ich blind wie ein Maulwurf und habe es nicht gesehen, oder er kann einfach gut schauspielern.
Ich habe jedenfalls nichts mitbekommen.
Die Bahn wird langsamer und ich bemerke das ich aussteigen muss.
Mich an einen Mann vorbeidrängelnd, weil er keinen Platz macht, steige ich mit dem nächsten Song von Coldplay aus der Bahn.Summend schließe ich kurze Zeit später die Tür auf.
Ohne groß einen Umweg zu nehmen, laufe ich ins Schlafzimmer und suche in meinem Schrank das Kleid das ich heute anziehen wollte.
Es ist dunkelblau, hat einen Spitzenoberstoff, eine kleine Schleife um die Hüfte gebunden und geht bis über die Knie.
Zufrieden nehme ich das Kleid von meinem Bügel und ziehe meine Schuhe aus, die ich belanglos unter mein Bett schiebe.
Anschließend gehe ich ins Bad um mich erstmal entspannt zu duschen.
Nachdem ich mich entkleidet habe, mache ich musik an und steige in die dampfende Dusche.
Seufzend lasse ich das Wasser über meinen mit Gedanken gefüllten Kopf laufen und versuche mich zu entspannen. Der Abend kann gut werden. Kann aber auch zur Katastrophe werden.
Ich bin so nervös, daß mein Magen verkrampft und ich das gefühl habe das sich ein große Klos in meinem Hals bildet.
Was auch immer Blair geplant hat, bitte lasse es nicht schiefgehen.
Ich weiß einfach genau das sie was geplant hat.
Das ist typisch Blair.Nach der ausgiebigen Dusche, steige ich mit einem Handtuch an meinem Körper aus der Wanne und stelle mich während ich meine Haare in ein anderes Handtuch wickle, vor den Spiegel.
Ich mache die Sicht mit meiner Hand frei und sehe das meine Wangen rot sind.
Mein Augen sehen verängstigt und nervös aus, weshalb ich versuche mich abzulenken und putze deshalb meine Zähne. Ich habe absolut keine Ahnung was auf mich zukommt. Und genau das beunruhigt mich.
Nachdem ich das Kleid angezogen und mich anderweitig fertig gemacht habe, kümmere ich mich um meine Haare.
Sie fallen nass auf meine Schultern und ich greife nach dem Föhn um sie zu trocknen.
Ich schalte das warme Gerät an und puste meine Haare durch.
Sie fliegen wild durch die Gegend und abundzu kämme ich sie durch.
Anschließend, nachdem sie einigermaßen trocken sind, schnappe ich mir das Glätteisen und glätte meine blonden Haare.
Eine Strähne nach der anderen bearbeite ich, ohne den Blick vom Spiegel zu nehmen.Sollte ich mich noch schminken?
Mein Gesicht sieht blass aus. Vielleicht sollte ich noch etwas Rouge benutzen.
Doch kaum habe ich zu Ende gedacht, klingelt es an der Tür.
Immerhin begreift jemand das ich sowas wie eine Klingel besitze.
Zum Glück bin ich gerade fertig geworden.
Joggend laufe ich zur Tür und öffne sie.
Ich schlucke. Dort steht Jo. Er sieht anders aus als sonst. Seine Haare hat er nach oben gestylte und er hat eine enge schwarze Jeans mit einem weinroten Oberteil an. Darüber seine Jacke.„Hey." Sagt er nur und lächelt mich an.
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When two lonely hearts meet
RomanceDie Geschichte spielt in der Winterzeit in New York City. Eine Romanze, die unter die Haut geht. Die Naivität der Protagonistin Julie Wyler bringt sie zu einem Menschen, der mehr zu sein scheint, als er es vorgibt, sein Name Jo. Julie ist jung, etwa...