Stille umgibt uns. Ich lasse seine Worte durch meinen Kopf gleiten, aber das was er sagt macht keinen Sinn.
Wenn immer jemand verliert in der Liebe, gäbe es doch gar keine richtige Liebe. Aber ich sage zu seiner Aussage nichts, denn mir fällt nichts ein. Mein Kopf tut weh und am liebsten will ich nach Hause.
„Wollen wir gehen?" Jo streicht meinen Rücken, während ich meinen Kopf gegen seine Schulter lehne.
Es fühlt sich so an, als wäre es nie anders gewesen. Als würden wir uns schon ewig kennen.
Auf seine Frage finde ich keine Antwort.
Es wäre vielleicht gemein von mir einfach zu gehen, aber Logan nur zu sehen mit dieser von Gott erschaffenen Schönheit tut einfach weh.
Kurz zucke ich mit den Schultern, nicht in der Lage dazu Entscheidungen zu treffen.
„Wir können auch einfach hier bleiben, aber ich bezweifle das niemand auf Klo gehen wird. Vor allem nicht auf einer Party wie dieser."
Eigentlich geht es mir schlecht, aber diese Aussage bringt mich leicht zum schmunzeln. Vermutlich hat er recht. Wir können nicht ewig hier bleiben. Leicht hebe ich meinen Kopf von seiner Schulter was ihn dazu verleitet seine Hand von meinem Rücken zu nehmen. Er erhebt sich, hält mir lächelnd seine Hand hin, die ich ausatmend ergreife.
Ich muss mich jetzt zusammenreißen, egal wie schwer ist wird.„Wir schaffen das, ja?" Jo lächelt mich nochmal an und seine Hand haltend verlassen wir zusammen das Bad.
Es muss merkwürdig aussehen wenn wir zusammen Händchen haltend das Bad verlassen, aber mein Fokus liegt automatisch auf Logan, den ich hoffe heute nicht mehr sehen zu müssen.
Auf dem Sofa sitzt Blair und sieht verträumt auf ihren befüllen Becher den sie hin und her schaukelt.
Als sie uns aber erblickt, springt sie auf und umarmt mich stürmisch.
„Es tut mir so leid, Julie!" brabbelt sie los und ich muss Jo's Hand loslassen, damit ich Blair ebenso umarmen kann.
„Das war so eine dumme Idee Logan einzuladen. Ich wusste nicht das er jemanden dabei hat." Sie löst sich von mir und streicht mit besorgt über die Wange.
Auch wenn sie stark alkoholisiert ist, kommt ihre fürsorglich Seite zum Vorschein. Ich versuche zu lächeln, sehe zu Jo der sich umsieht, mich dann ansieht und sein Grübchen Lächeln zeigt.„Es ist alles okay, ja? Du konntest es ja nicht wissen."
Eigentlich würde ich jetzt am liebsten nach Hause, aber das kann ich Blair nicht antun. Sie würde dann nur mehr Schuldgefühle bekommen.
Auch sie lächelt und drückt mich nochmal. Als sie sich von mir löst, tritt sie einen Schritt zurück, blickt Jo und mich an.
„Gut, dann. Ich muss kurz noch ein paar Drinks in die Küche stellen. Habt ihr noch viel Spaß." Sie zwinkert mir auffällig stark zu und verschwindet einfach in der Küche.
Lachend sehe ich auf den Boden, dann zu Jo der lachend mit seinen Schultern zuckt.
„Welche Absicht sich wohl hinter dem zwinkern befand?"
Amüsiert boxe ich ihm gegen die Schulter und er nickt lachend zum Sofa, damit wir uns drauf platzieren können, denn mitten in der Menge zu stehen macht nicht wirklich Spaß und ist auch nicht bequem.
Meine Knie fühlen sich noch an wie Wackelpudding, aber langsam fühle ich mich besser.
Jetzt erst fällt mir erst richtig auf, wie viele Leute hier sind. Nicht nur im Wohnzimmer sind welche, sondern auch in der kleinen Küche, im Flur und mich würde es nicht verwundern, wenn auch welche in ihrem Schlafzimmer sind.
„Wollen wir plätze tauschen?" Jo tippt mich an und zeigt neben sich auf ein Pärchen die neben ihm rummacht und somit fast auf seinem Schoß sitzen.
Amüsiert schiebe ich nachdenklich meinen Unterlippe nach vorne, aber letztendlich schüttele ich lachend meinen Kopf. Zuerst rollt er daraufhin seine Augen doch lacht dann auch.
Das ist typisch das solche Leute direkt neben uns ihre Aktivitäten durchführen müssen.
„Du kannst dich ja sonst hinstellen." Skeptisch blickt er mich an und schüttelt ernst seinen Kopf.
„Niemals, nein."
Obwohl das alles im Moment einfach absurd ist, ist das alles auch urkomisch. Nicht nur der Fakt das Logan mit seiner neuen Flamme im selben Raum sind wie ich. Das Problem an der Sache ist, daß er noch nicht ein Wort mit mir geredet hat, geschweige denn mich beachtet hat. Mich würde es nicht wundern, wenn er nicht mal weiß das ich hier bin.Gerade als ich meinen Gedanken wieder an ihn verschwende, taucht seine neue vor meinem bloßen Auge auf. Sie setzt sich gegenüber von uns auf das zweite Sofa, legt ihr eines Bein über das anderen, und trinkt ein wenig von ihrer weißen Substanz. Es könnte Wodka sein, es könnte aber auch Wasser sein.
Genaustens beobachte ich ihre Bewegung, ihre Blicke, sogar ihr Augenblinzeln.
Kein Wunder das Logan Schluss gemacht hat.
„Alles klar?" Jo holt mich aus meiner Starre. Auch er sieht zu Logans neuer Freundin, dann wieder zu mir. Diesmal mit einer erhobenen Augenbraue.
„Wer ist das?"
Das weiß ich selber nicht. Nur das sie die neue meines Ex-Freundes ist.
„Hey Babe."
Oh nein. Ich höre Logans Stimme und wie er seiner Freundin auf die Wange küsst und sehe im Augenwinkel das er sich neben sie setzt.
Das ist jetzt mehr als unangenehm.
Jo scheint zu bemerken das was nicht stimmt und stupst mich an, da ich nur starr auf den Holztisch schaue.
„Ist er das?"
Die Frage tut mir ungewollt im Herzen weh.
Ich nicke und er sagt nichts.
„Wir können auch woanders hin gehen." Eigentlich ist es keine schlechte Idee, also will ich aufstehen, als eine Stimme mein Herz zum stillstand bringt.„Julie, wie schön dich zu sehen." Mein Blick wandert langsam zu Logan der mich komisch angrinst.
Das ist kein nettes grinsen, sondern hat etwas boshaftes. Ich erkenne ihn nicht mehr wieder.
Seine Freundin sitzt auf seinem Schoß und streicht provokativ seine Brust, lässt ihren Blick über meine Outfit fliegen. Das sie anschließend mit ihren Augen rollt, ist nicht zu übersehen.
„Hallo." Steif lächle ich, greife instinktiv nach Jo's Hand, die sich direkt neben meiner befindet. Anstatt sie aus meiner zu ziehen, drückt er meine Hand einmal leicht, als Zeichen das er da ist. Vielleicht sogar bereit dazu für mich einzustehen.
„Wie geht's dir?" Diese Frage hätte er nicht fragen müssen.
Er weiß ganz genau wie es mir geht.
Das er Alkohol trinkt ist mir übrigens auch neu.
Warum, zu Hölle, hat er sich so verändert?
Aus meiner Nervosität wird schlagartig ein schub aus Mut.
„Ach mir geht's ganz gut. Und dir Logan?"
Seinen Namen betone ich extra stark, sodass er mich nur gefühlt eine Ewigkeit monoton anstarrt, sowie ich ihn.
Das ist alles so merkwürdig.
„Mir auch... Übrigens," er deutet auf seine Flamme.
„Das ist Natascha."Natascha.
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When two lonely hearts meet
RomanceDie Geschichte spielt in der Winterzeit in New York City. Eine Romanze, die unter die Haut geht. Die Naivität der Protagonistin Julie Wyler bringt sie zu einem Menschen, der mehr zu sein scheint, als er es vorgibt, sein Name Jo. Julie ist jung, etwa...