Fifty Five

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Der nächste Morgen verlief mehr oder weniger nach Plan. Dadurch das ich gestern Nacht erst recht spät eingeschlafen bin, ist meine Konzentration heute mehr oder weniger hinüber. Devon hat anscheinend seine "Mr. Collin ist enttäuscht von mir und ich habe einfach keine guten Ideen"-Phase überwunden. Jedenfalls hat auch er gestern recherchiert wie ein irrer und hat mir alle Ideen am nächsten Morgen präsentiert. Dabei habe ich ihm doch gestern erst gesagt das ich zu einem Saal, ganz nah von hier, gehen werde. Vermutlich hat er aber dies schon wieder vergessen.
Devons Augen strahlen förmlich, als er mir seinen Text vorliest, den er Herrn Collin vorlegen möchte um ihn zu überzeugen.

„Und was hältst du davon?" Aufgeregt steht Devon vor mir und sein Zettel ist schon völlig zerknittert. Hoffentlich kippt er bei Mr. Collin nicht um.

Sollte ich ihm sagen, dass ich doch eigentlich heute eine besicchtigung habe in einem großen, nahegelegenen Saal habe? Ist ja nicht so als ich hätte ich das noch nicht erwähnt.

„Es ist... gut!" Ich denke ich sollte es ihm nicht noch unter die Nase reiben. Ehrlich gesagt bin ich sogar froh, dass er sich jetzt wieder so ins Zeug legt. Dann kann ich mich wieder mehr um meine restlichen Arbeitssachen kümmern. Neuigkeiten rauslesen, informieren und neu verfassen.
Barbara ist heute leider krank. Sonst würde sie mich sicher schmunzelnd ansehen, weil sie genau weiß wie ich ticke.

„Möchtest du mit zu Mr. Collin?" Devons Blick zeigt mir, dass es ihm wirklich lieb wäre wenn ich mitkommen würde. Aber ihm zuliebe nicke ich auch. Ich meine er hat sich ja auch wirklich Mühe gegeben.

Der Zeitraum zwischen wir haben uns gerade in Mr. Collins Büro gesetzt und verlassen den Raum gerade wieder war nicht besonders groß. Aber anders als letztes Mal strahlt Devon förmlich.

„Ich wusste, dass ihm die Idee gefallen würde."

Tatsächlich war Mr. Collin sehr begeistert von Devons Idee. Innovativ und nahe dran. Devon hat sich ein älteres, aber frisch renoviertes Farbikgebäude rausgesucht. Hätte ich zu Beginn besser zugehört, wäre mir auch früher aufgefallen wie cool seine Idee ist.
Devon geht geradewegs zurück zu seinem Schreibtisch mit den Worten:„Du weißt ja was zu tun ist Julie. Jetzt konzentrieren wir uns nur noch auf das Event. In drei Wochen soll es schließlich losgehen."

Ich nicke. Aber diesmal wirklich mit einem grinsen im Gesicht. Endlich geht es mit der Planung voran.

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Müde schmeiße ich mich auf mein Sofa und bin ziemlich erschöpft. Wir haben heute noch sehr viel geregelt bekommen. Catering, Dekoration und Einladungen wurde verschickt und bestellt. Jetzt fehlt nur noch etwas zum anziehen für mich. Aber darum kümmere ich mich die nächsten Tage.

Mit diesem Gedanken raffe ich mich seufzend auf und schlender in die Küche. Ich bin zwar sehr müde, aber trotzdem habe ich auch Kohldampf. Devon hielt es nämlich heute für nötig die Mittagspause ausfallen zu lassen, damit wir zeittechnisch alles hinbekommen. Im Nachhinein bin ich auch froh, dass wir alles weitere erledigt haben.

Ich öffne neugierig meinen Kühlschrank und hoffe innigst, dass ich wenigstens noch Eier im Kühlschrank habe für Rührei.
Oder Bratnudeln. Dafür bräuchte ich aber noch Nudeln.
Mit Glück entdecke ich noch zwei Eier. Ich gehe einfach mal davon aus, dass die Eier noch nicht abgelaufen sind. Aus den zwei Eiern, werde ich mir zwei Spiegeleier zaubern. Für Rührei reicht das glaub ich nicht.
Ich krame meine Pfanne raus und heize die Herdplatte auf höchste Stufe auf.
Kurze Zeit später landen auch schon die zwei Eier in der Pfanne.
Es duftet schon lecker und mein Bauch fängt schon an zu knurren.
Aber dieses knurren übertönt nicht das Klingeln meines Handys.
Hastig jogge ich zu meiner Tasche, die noch im Flur auf dem Boden liegt.
Ohne zu schauen wer mich anruft, gehe ich ran.

J: "Hallo?"
Unb.: „Hi Julie.. Ich bin es.."

Mir stockt der Atem. Was will er denn jetzt von mir?
Ich antworte nicht. Ich höre nur
Logans Atem.

L: „Ich vermisse.. Isse... Dich."

Ist Logan betrunken? Warum ruft er mich besoffen an?

J: „Ich lege jetzt auf okay?"
Genervt versuche ich ihn abzublocken. Die Betonung liegt auf Versuche.

L: „Ni.. Nicht auflegen Julie!"

Was soll ich jetzt machen? Trotzdem auflegen?

Im gleichen Moment klingelt es an der Tür. Das kann doch nicht wahr sein! Ich wollte doch nur was essen!

Genervt laufe ich zur Tür und reiße sie auf.

Okay. Da steht wohl die nächste Überraschung vor mir.

Jo sieht mich fragend an, als er bemerkt das ich am telefonieren bin. Ich lache ihn beschämt an, kann aber auch nicht auflegen solange Logan in so einem besorgniserregend Zustand anruft.
Ich winke Jo rein. Ich kann ihm ja schlecht die Tür vor der Nase zuknallen.
Er betritt sie Wohnung ich beobachte ihm während er sich ins Wohnzimmer begibt.

L: „.... Deswegen habe ich gesoffen... Al... Allein."

Gott jetzt habe ich nicht mitbekommen was Logan mir die ganze Zeit versucht hat zu erklären. Soweit man mit 2,3 Promille intus erklären kann. Scherz. Ich weiß nicht, wie viel er wirklich getrunken hat.
Jo sieht wieder zu mir als ich ihm versuche zu antworten.

J: „Hör zu. Rufe einfach wieder an, wenn nüchtern bist ja?"

Jo fragt mich mit Handzeichen wer das am Telefon ist. Ich winke nur lächelnd ab. Ich muss das jetzt erstmal mit Logan klären.

L: „A.. Aber Julie..."
Er kling fast so, als würde er jeden Moment in Tränen ausbrechen.

J: „Bis dann."

Ich ignoriere seine zittrige Stimme und lege mein Handy auf den Couchtisch.
Hoffentlich ruft er heute nicht mehr an. Verzweifelt streiche ich mir über mein Gesicht und lehne mich zurück.

„Ist.. Ähm ist alles okay?"
Jo klingt mehr verwirrt als besorgt. Aber ist ja auch kein Wunder.
Langsam entferne ich meine Hände aus meinem Gesicht.

Es wird an der Zeit ihm von Logans Besuch zu erzählen.

When two lonely hearts meetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt