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Hey ppl, ich hoffe die Geschichte gefällt euch bisher.🌻
Ich wollte mich nur kurz für eure Unterstützung bedanken und ankündigen, dass die Story bei knapp 10/11/12 Kapiteln schon nahezu 1K Reads erreicht hat!
Vielen Dank dafür, luv ya!

🌼 Viel Spaß beim heutigen Kapitel 🌼

× × ×

Meine Großmutter sieht uns an, als würde sie mich von heute an für komplett bescheuert halten. Als würde sie denken, ich habe den Verstand verloren an einem einfachen Tag vor ihrer Haustür zu stehen, nachdem ich die Nacht über verschwunden war, und dann auch noch einen Kerl an der Hand zu haben, der für den ein oder anderen als eine zwielichtige Gestalt gelten könnte.
Sie sieht mich nicht nur an, als wäre ich übergeschnappt, sondern mustert T auch noch so stark auf und ab, dass man glauben könnte aus ihre Augen schießen jeden Augenblick Laserstrahlen.

"Kind, wo bist du gewesen?", wendet sie sich an mich. Meine Augen sehen in ihre, die mir ach so vertraut sind, und doch...Ich komme mir wie eine elendige Lügnerin und Verräterin vor. Es fühlt sich schrecklich an. Und es muss von außen ebenso schrecklich aussehen.

"Ich-", ich sehe zu T rüber, dessen Hand meine noch immer zerquetscht und nicht locker lässt. Wenn er so weiter macht, wird er mir sie noch irgendwann brechen. "Können wir kurz reinkommen?"

"Ihr?", beäugt sie uns beide, "Wer ist denn der junge Mann?"

"Mein..", Ich kann mir selber ja kaum diese Lüge glauben, "Freund"

Der Ausdruck in ihrem Gesicht wird nur noch schlimmer. Sie sieht mich so erschrocken an, dass ich schon fast wieder in Frage stelle, wieso Menschen andere Menschen immer sofort in Schubladen stecken.
Doch andererseits...Ich habe T auch in eine Schublade gesteckt. Und er sitzt noch immer in einer Schublade drinnen, auch wenn ich das kaum zugeben mag. Ich bin nicht viel besser als meine Großmutter, bloß sitze ich mit T, dessen Hand meine noch immer so brutal festhält, in einem Boot.

"Oma, das ist T-..."

"Thaddeus Tjarks", sagt er mit einem freundlichen Ton, der mich überrascht, und meine Großmutter bringt ein Lächeln gezwungen auf ihre Lippen.

Wortlos tritt sie zur Seite, um uns Eintritt zu gewähren, und die nächsten Minuten sollen sich wohl zu den schlimmsten Minuten meines Lebens entpuppen. Ich glaube weder, dass ich mit einen Mann in dem Haus meiner Oma stehe, der mich zwingt dies zu tun und den ich sogar noch als meinen Freund betitel, noch glaube ich, dass ich mich wirklich hab so unterbuttern lassen, dass ich das gerade wirklich mache. Dass ich wirklich wieder lüge, um ein Geheimnis zu schützen, das keineswegs meines ist. Das Geheimnis eines nahezu Fremden zu schützen, der mir droht, mein Leben sonst zur Hölle zu machen.

Am liebsten hätte ich mir ein riesiges "HILFE" in die Haut geschnitzt, um auf mein Problem aufmerksam zu machen.
Wir setzen uns an den Esstisch. Ich setze mich zuerst, dann T, dann meine Großmutter. Ich höre T laut atmen, seine Ungeduld macht mich noch kirre.

"Wann hattest du vor mir zu sagen, dass du einen Freund hast?", fragt meine Großmutter mit einem ziemlich direkten Ton, der mir wie ein Schlag ins Gesicht vorkommt. Ich halte inne.

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