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Sorry, dass so lange keine Updates mehr kamen, aber ich bin momentan noch immer in meiner Abi-Lernphase und komme nicht wirklich dazu weiterzuschreiben.

[Dieses Kapitel war vorgeschrieben (teils) - Status Update ist, dass ich noch 2 Prüfungen habe, dann aber durch bin lol ok]

Wenn ihr das hier lest, dann hab ich tatsächlich mal ein ganzes Kapitel zusammenbekommen.

Lots of Love

× × ×

Er denkt, ich wäre gemacht für so einen Job. Er denkt, ich würde perfekt in diese ganze Szene hinein passen, als wäre das alles ein fehlendes Puzzleteil in dem Puzzle meines Lebens. Ich will nicht behaupten, seine Hoffnung in mich zu setzen ist vielleicht der größte Fehler seines Lebens, aber ob ich wirklich hierher gehöre und ihn mein Leben bestimmen lassen will, ist mir ebenfalls nicht klar.
Er ist nicht Herr über mein Leben.

Marley bringt Sara am nächsten Morgen zurück nach Hause. Nachdem beide im Auto davon gefahren sind, bleibe ich am Fenster stehen und sehe ihnen nach, selbst dann noch, als sie schon längst nicht mehr zu sehen sind. Es war wahrscheinlich das letzte Mal, dass ich sie gesehen habe. Ich werde sie womöglich nie wieder sehen, das ist zwar okay, aber dennoch macht es mich irgendwie traurig. In ihrer letzten Nacht in diesem Haus, in dem Bett neben mir, haben wir viel geredet. Sie hat sich mir gegenüber so weit geöffnet, dass sie mir von ihrem ganzen Leben erzählt hat. Sie hat einen Ex-Freund, der sie regelmäßig belästigt hat, bis sie dann Zachary kennengelernt hat und er ihr wieder neue Hoffnung auf Liebe hab, ihr Liebe versprach. Sie hat ihm vollkommen vertraut, hätte alles für ihn aufgegeben, ohne dass sie wusste, dass Zachary sie hintergehen würde.
Zachary verprügelte sogar ihren Ex, sagte sie, weil dieser ihr Zuhause auflauerte und ihr eine Liebeserklärung machen wollte. Zach selber bekam keinen Schlag ab, Sara's Ex allerdings musste beinahe ins Krankenhaus eingeliefert werden. Sara lachte, als sie dies erzählte, aber ich habe nur regungslos zur Decke geschaut und darüber nachgedacht, wie sie sich wohl gefühlt hat, als sie sich in Zachary verliebt hat.
Ihre Eltern haben sie immer behütet, sie wohnte in einem schönen Haus bei ihnen. Ein toller Garten, eine Menge Liebe und das Gefühl, nirgendwo in der Welt sicherer sein zu können. Sie klang froh und traurig zugleich, als sie über ihr fernes Zuhause sprach.

Die ganze Nacht über haben wir geredet. Sie hat mir wirklich so viel erzählt, dass ich nicht mehr zu Ruhe gekommen wäre, selbst wenn ich es gewollt hätte. Und jetzt bringt Marley sie nach Hause. Sie kann zu ihren Eltern zurück und sie kann wieder versuchen glücklich zu werden. Sie sagte, sie würde in Therapie gehen wollen. Ich sagte, ich fände das eine gute Idee.
Und jetzt, als sie weg ist, komme ich mir alleine vor, was blöd klingt, aber dennoch war sie hier wie eine kleine Verbündete. Ja, ihr war eine bessere, nicht so tragische Liebesgeschichte bestimmt. Eine, in der Zachary keinen Platz hätte haben sollen. Diese Tragödie hat sie mich kennenlernen lassen. Sie kennenzulernen, hat mich stückweise verändert. Ihre Geschichte zu hören, hat mir bewusst gemacht, wie schrecklich die Welt ist. Vor welchen Problemen und Tatsachen wir immer wieder die Augen schließen.

Dass Menschenhandel hauptsächlich in den USA geschieht, das denken viele. Zugegeben, auch ich dachte das. Ich dachte, in Deutschland wäre so etwas kaum vorhanden, nicht einmal ansatzweise existent. Und dann habe ich T kennengelernt. T und Ardy und Marley und auch Sara. Jetzt fühle ich mich, als könnte ich meine Augen nie wieder auch nur für Sekunden vor der Grausamkeit der Welt verschließen.

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