Ich sehe Jason Zachary Grey an.
Meine Augen fokussieren ihn mehr als jemals zuvor, meine Beine sind wackelig und doch fühle ich mich, als hätte ich soeben eine pure Ladung Energie zu mir genommen, denn ich sehe ihn an und er...ja, er wirkt so klein und bedauerlich, dass ich beinahe lachen könnte.Er sagt, er habe seinen Vater umgebracht.
Aubrey umgebracht.
Diego umgebracht.
In seinen Augen sitzen die Tränen, und doch kann ich ihm das nicht abkaufen. Zu oft hat er mich verarscht, klein gemacht, für sich am Boden knien lassen. Zu oft habe ich mir gewünscht ihn genau so zu sehen: zerbrochen bis ins kleinste Detail.Und jetzt hockt er am Boden dieser Gasse, die um uns herum immer kleiner wird, desto länger wir bleiben, und ich gehe auf ihn zu. T nabelt sich von ihm ab, geht zu meinem Bruder rüber und streckt seine aufgeplatzte Hand aus. Er beobachtet mich bei meinen Schritten wie ein durstiges Tier. Ich recke meinen Kopf in die Höhe, erhebe mein Kinn und schaue auf dieses Geschöpf runter, das meiner Ansicht nach niemals hätte geboren werden sollen, ganz egal wie oft er mir noch sagt, dass er das alles nicht wollte.
Er hat diese Dinge getan.
Und das kann er nicht rückgängig machen."Amani, es-"
"Stimmt es oder lügst du?", konfrontiert ich ihn. Ich trete noch einen Schritt näher. Meine Knie zittern. Meine Hände beben.
"W-was?"
"Hast du sie tatsächlich alle getötet?"
"Wieso, glaubst du denn, verschwinden keine Mädchen mehr?"
Ich schlucke und blinzle meine Tränen davon.
"Das tut nichts zur Sache.", antworte ich bitter. "Sag schon"
"Ja, hab ich."
"Wieso?"
"Hab ich doch eben gesagt, sie wollten euch abmurxen..." Ich sage dazu nichts. Ich starre ihn nur an. Sehe in seine braunen Augen, die nach Hilfe suchend zu mir hoch sehen. Ich erinnere mich an die blauen Kontaktlinsen. Ich erinnere mich an seine verdammten Worte.
Ich werde dir dein Leben bei uns zur absoluten Hölle machen, da du anscheinend die Frechheit besitzt mit uns herumzuspringen, als seist du tatsächlich etwas wert.
Sie ist'ne verdammte Bitch, die ein bisschen weniger Ego vertragen könnte. Wenn wir mit ihr fertig sind, dann wird sie still sein. Je öfter, desto stiller werden sie.
Ich sollte dich umbringen. Du bist ein richtiges Miststück, weißt du das?
Ich wette, dass dieser Mund zu viel mehr zu gebrauchen ist und nicht nur böse Worte spucken kann.
Jemand sollte dir wirklich dein Maul stopfen.
Ich glaube, ich will dich nicht teilen mit anderen Kerlen so wie ich Sophia geteilt hab. Ich behalte dich nur für mich. Du sollst nur für mich schreien.
Oft zieht er noch immer die Fäden. Ich sag mir immer wieder, dass ich ihm irgendwann sage, dass ich eigentlich nicht so bin. Ich bin nicht das Scheusal, das alles um sich herum kaputt macht und Menschen verletzen will. Ich will das meiste nicht. Ich will eigentlich kaum irgendwas hiervon. Wenn ich ihm das sagen würde, würde er mich entweder enterben oder umbringen, das schwöre ich.
Du wirst dich an mich halten, du kleines Miststück. Ob du willst oder nicht. Sei froh, dass ich noch keine anderen Dinge getan habe.
Sie sieht aus wie ein dreckiges Hausmädchen.
"Ich konnte nicht zulassen, dass sie euch was an tun."
"Willst du sagen, dass ich dir wichtig bin? Erinnerst du dich an all die Sachen, die du zu mir gesagt hast?" Ich sehe weiterhin in seine Augen, die glasig leuchten. Ich verziehe mein Gesicht, denn was anderes kann ich bei diesen Gedanken nicht mehr tun.
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AWAKE
FanfictionDas Leben kann einen Menschen in die Knie zwingen - das musste Amani schnell feststellen. Mit ihren zwei Jobs versucht sie seit Jahren den Rest ihrer Familie über Wasser zu halten. Freizeit ist für sie eine Seltenheit und ihren Vater noch nüchtern z...