„Schaut mal. Wir haben jetzt gleich schon die beiden Stunden Haushaltszauber. Warum müssen wir das überhaupt lernen? Ich meine, es gibt ja Hauselfen auch aus einem Grund." Natascha wedelt mit dem Stundenplan herum, den sie gerade bekommen hat. In der anderen Hand hält sie ein halbes Brötchen mit Marmelade, mit dem sie Jay vor dem Gesicht herum wedelt.
Der schiebt ihre Hand zur Seite. „Nicht jeder hat Hauselfen, Tascha. Und wenn du dich darüber schon aufregst, in Einführung in die Welt der Muggel werden wir das Ganze ohne Magie tun müssen." „Wirklich? Warum?" jammert Natascha und stopft ihr Blatt sorglos in die Tasche. „Weil Muggel nun mal keine Magie haben."
„Und warum müssen wir etwas über die Muggel lernen? Das ist doch so sinnlos." „Neben der Tatsache, dass Muggel mittlerweile definitiv die Mittel haben uns zu töten und wir in ihrer Welt im Moment auffallen wie bunte Hunde? Nun, unsere Welt ist in ihrer versteckt und sie haben so viele Dinge erfunden, die das Leben so viel einfacher machen. Angefangen mit Kugelschreibern und Handys." Schaltet sich Jill ein.
„Und sie machen uns das Leben schwer mit ihren Kameras und dem Internet." „Du liebst das Internet, Lucien. Also meckere nicht darüber." Sie schenkt sich Kaffee nach und studiert ihren eigenen Stundenplan. „Aber. Ich will nichts über sie lernen." „Und genau das ist der Punkt. Du musst etwas über sie lernen, weil ihr alle es nicht freiwillig tun wollt." Beendet Jill Nataschas Meckern.
„Was hältst du eigentlich davon, dass Lupin Professor ist? Ich meine, er war mit Jays Eltern befreundet und alles." „Schon, aber er hat sich von Black distanziert, als dieser Jay angegriffen hat und er schien mir freundlich, hilfsbereit. Wenn er fachkompetent ist und die Schüler gut und fair behandelt, dann habe ich kein Problem damit, dass er hier ist. Jay, hast du damit ein Problem?"
Jay sieht sie an und schüttelt den Kopf. Das hat er tatsächlich nicht, denn er hat nicht das Gefühl, dass der Mann ihm irgendwie schaden will. „Ich habe das Gefühl, Professor Snape ist über die Sitzordnung am Lehrertisch nicht glücklich." Meint Antonia und deutet zu Lehrertisch. Dort sitzt ihr grimmiger Hauslehrer neben dem diskutierten Lehrer und zieht eine saure Miene.
„Ich würde ja auch lieber neben Professor Kalari sitzen." Meint Lucien und Jill lacht laut und amüsiert. Die neue Hauslehrerin der Slytherins unterrichtet magisches Recht und Jill hat nun schon das Gefühl, dass sich einige Schüler nicht so sehr auf den Unterricht konzentrieren werden. Mit ihren blonden Locken, dunkelblauen Augen, der kurvigen, aber dünnen Form und Beinen für Tage ist sie die Empfängerin schmachtender Blicke.
„Sie würde dir auf die Finger hauen. Eine geachtete Anwältin und Richterin aus dem hohen Norden Europas." „Mit dem Namen? Wirklich?" „Die Familie ist vor einigen Generationen dorthin ausgewandert." „Du weißt echt viel." Staunt Emilia, eine der Erstklässlerinnen, die das Gespräch mitbekommen hat.
„Einiges, ja." Damit ist es ein paar Momente still und alle widmen sich ihrem Frühstück. „Habt ihr mitbekommen, dass Professor Meers angeblich etwas mit Lockhard hatte und das Kind abgetrieben haben soll?" fragt Antonia in die Runde und bekommt nur Kopfschütteln zurück. „Doch, das geht im Moment durch alle möglichen Kreise und es wird sogar gemunkelt, dass sie zunächst versucht hätte Unterhalt von ihm zu bekommen, weil sie ja sein Kind trägt. Als das nicht funktioniert hat, soll sie abgetrieben haben."
„Es interessiert keinen, Tony." Wirft Natascha ein und insgeheim geben ihr alle Recht. Jay versteht sowieso nicht, warum Antonia es ihnen erzählt. Bis auf Jill und Lucien hat keiner Rune und Jill und die Professorin scheinen noch immer auf Kriegsfuß miteinander zu stehen. Sie hören ihr im Moment auch gar nicht zu.
„Will jemand etwas über Nick Potter und seinen Ausrutscher in den Ferien hören?" „Was hat er gemacht?" Das interessiert nun vor allem Blaise und Natascha, während Jay sich an Jill drückt, auch wenn er das mittlerweile auch ein wenig peinlich findet, aber er kann es nicht unterdrücken. Sie sorgt dafür, dass er sich sicher fühlt und er ist nicht bereit dieses Gefühl im Moment aufzugeben, insbesondere, wenn es um seinen gemeinen Bruder geht.
„Er hätte wohl mit dem beiden jüngsten Wieseln beim Gartenfest der Potters auf seine Schwester aufpassen sollen, aber Ronald hat sich das Gesicht mit Essen vollgestopft wie ein Schwein und Nick und das Miniwiesel haben sic irgendwohin zum knutschen verzogen. Seine Schwester ist in den Teich gefallen und fast ertrunken." Während Jay die Augen schließt, denn ihm tut seine kleine Schwester leid, wirft Jill Lucien einen Blick zu.
„Wie kommt es, dass so viele Kinder in der magischen Welt nicht schwimmen können? Selbst dann nicht, wenn sie einen großen Pool oder Teich im Garten haben, wo jederzeit die Gefahr besteht, dass sie ertrinken?" „Viele Eltern sehen die Notwenigkeit nicht. Sie meinen Schwimmzauber auf den Kindern, wenn die schwimmen wollen, reichen vollkommen aus." „Das merkt man. Meinst du der Direktor weiß das? Wir haben immerhin der großen See auf dem Gelände." „Vermutlich, aber du kannst es ihm noch einmal sagen."
„Was hältst du von ihm?" „Unserem neuen Direktor? Er scheint es ernst zu meinen, was er sagt. Und er handelt, anstelle von nur zu reden. Und vor allem, er ist kein manipulativer, alter Mann. Viel mehr kann ich auch noch nicht über ihn sagen. Wir werden es abwarten müssen." „Ich mag ihn nicht." Piept Natascha dazwischen. „Aber auch nur, weil er so viele zusätzliche Fächer eingeführt hat und wir mehr lernen müssen." Grinst Blaise.
„Als ob dir das gefallen würde." „Natürlich nicht. Aber deshalb muss ich den Direktor doch nicht hassen. Er versucht ja auch nur, es für uns alle besser zu machen." „Hört auf euch zu streiten und macht euch auf den Weg zu eurem Unterricht. Ihr müsst einem neuen Lehrer keinen Grund geben euch von vorneherein als Unruhestifter auf der Liste zu haben."
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Probleme im Haus der Schlangen
FanfictionEigentlich sollte es ein ruhiges Jahr für Jay Malfoy und seine Freunde sein, nun da Dumbledore nicht mehr an der Schule ist. Doch ein neuer Direktor, Veränderungen im Schulleben und dem Lehrplan als Folge, die Entwicklung in seinem Freundeskreis und...