Im Gemeinschaftsraum herrscht Stille, obwohl er für das Schuljahr doch sehr voll ist. Die gesamte Stufe fünf und sieben ist anwesend und sie habe alle der Tische belegt. Es stapeln sich Bücher, Pergamente und andere Unterlagen. Durch ihre neuen Einführungen von de Muggeln haben sich viele in die Textmarker verliebt und haben die verschiedensten Farben ebenfalls zur Seite gelegt.
Jay sitzt neben Jill und schreibt an seiner Hausaufgabe für Tränke, während sie neben ihm ihre Unterlagen aus den ersten Jahren des Faches wiederholt. Sie hatte jedes Jahr möglichst kurz zusammengefasst und mit diesen Zusammenfassungen arbeitet sie nun. Doch nicht jeder ist so organisiert wie Jill.
„Jill!" „Nein. Ich werde dir nicht meine Zusammenfassungen geben, du kannst nämlich sehr gut auch selbst versuchen, dir welche zu schreiben. Und sag nicht, du hast es versucht, hast du nämlich nicht, Ann." „Aber deine sind immer so gut. Ich meine, manchmal verstehe ich sie nicht, aber sie sind besser als nichts."
Jill seufzt und dreht sich nun zu ihr um. „Ann. Das liegt daran, dass ich sie mir selbst schreibe und daher Abkürzungen verwende, die nur ich verstehe oder Dinge weglasse, die ich wirklich weiß. Wenn überhaupt, dann mache ich eine kleine Notiz. Es sind meine Zusammenfassungen, daher sind sie von mir für mich gemacht. Es wäre für dich am besten, wenn du dir selbst welche machen würdest. Dann wiederholst du nämlich den Stoff und musst entscheiden, was dir wichtig ist."
„Aber das ist so viel Arbeit und man muss es ja für jedes Fach machen, in dem man die Prüfungen ablegen will." „Du musst es sowieso mehrfach lesen und wiederholen, sonst bleibt es nicht hängen. Und es sind nun mal unsere Abschlussprüfungen, natürlich sind die schwer und groß." „Aber. Nein Ann. Ich werde dir meine Zusammenfassungen nicht geben. Versuche deine eigene Zusammenfassungen zu schreiben."
Ann sagt nichts, stürmt aber davon und Jay sieht ihr nach. Er muss sagen, was Jill sagt macht Sinn und Ann sollte es wohl versuchen, zumal sie tatsächlich noch genug Zeit vor den Prüfungen hat. Sie haben Mitte März und daher noch einiges an Zeit bis zu den Prüfungen.
„Jedes Mal. Ich habe es ihr jedes Jahr zu den Prüfungen gesagt. Wenigstens kommt sie dieses Jahr so früh. Ansonsten kommt sie nur ein paar Wochen vor den Prüfungen." murmelt Jill vor sich hin. Jay versucht sich zu erinnern, aber ihm fällt dazu nichts ein. Aber wundern tut es ihn nicht, denn er war zwar häufig bei Jill, aber auch sie ist gereizter, wenn sie lernen muss.
Sie vertieft sich wieder in ihre Unterlagen und Jay wendet sich dem Schreiben zu. Dass Jill ihre Unterlagen auch zum dritten Jahr hervorgeholt hat, hilft ihm auch, denn sie sagt nichts, wenn er in ihren Unterlagen spickt. Ein leises Klopfen auf dem Tisch lässt sie beide Aufsehen.
Amadeo steht neben dem Tisch, seine Arme voller Unterlagen. „Kann ich mich zu euch setzen? Die meisten der anderen Tische sind voll oder zu laut." „Sicher. Setzt dich. Mach dir so viel Platz, wie du brauchst. Du solltest das stapeln können, ohne etwas kaputt zu machen." Er lachte und setzte sich. Jills Unterlagen stapelte er zu zwei ziemlich ordentlichen Haufen und legt seine eigenen Sachen ab.
Beinahe eine halbe Stunde herrscht eine friedliche Stimmung am Tisch, nur unterbrochen von dem Kauen auf einem Snack. Jay hat sich mittlerweile an sein Lieblingsfach gemacht und hat mehr Spaß daran, seine Hausaufgaben für Pflege der magischen Geschöpfe zu machen. Dabei muss er die Beobachtungen aus der Stunden ausformulieren und auswerten.
„Das ist mein Buch! Ich hatte es zuerst!" „Überhaupt nicht! Ich hatte es! Du hast es vorher weggestellt!" „Gar nicht! Ich habe es nur einen Moment weggelegt!" Alle im Raum sehen zu den beiden streitenden, deren Lautstärke alle stört. Doch die beiden Mädchen scheint das nicht zu stören. Sie scheinen nicht einmal zu merken, dass der gesamte Raum still geworden ist und alle sie ansehen.
Jill seufzt, reibt ihre Schläfen und geht zu den beiden hinüber. Colleen und ihre Klassenkameradin Zara streiten über ein Buch, dass Jill ihnen einfach aus den Händen nimmt und einen Blick auf den Titel wirft. Sie verkneift sich ein weiteres Seufzen. Das ist eines der Bücher, dass nur einmal da ist und sie versteht, warum die beiden es wollen. Professor McGonagall hat jeder Klasse gesagt, dass es eine gute Hintergrundlektüre ist. Und die älteren sagen alle, dass es ihnen geholfen hat.
„Okay, ihr beide. Ihr seid keine Kleinkinder mehr. Und hier im Raum sind einige, die lernen wollen. Ihr stört das. Ich muss sagen, ich bin gerade besonders von dir enttäuscht, Colleen. Du bist eine Vertrauensschülerin. Du sollst solche Konflikte auflösen, nicht heraufbeschwören. Hier ist das Buch. Ihr könnt euch leise einigen. Und wenn das heißt, dass ihr es im Stundentakt tauscht. Es ist mir egal. Nur seid leise."
Jill hält den beiden Mädchen das Buch hin und wartet darauf, dass sie es nehmen und ihren Konflikt auflösen. Beide sind in ihren Augen alt genug, um das zu lösen. Die beiden sehen sich an und greifen dann beide gleichzeitig nach dem Buch. Sie öffnen schon ihre Münder, doch Jill zieht nur eine Augenbraue hoch und sieht beide abwartend an.
Kopfschüttelnd geht sie zum Tisch zurück und setzt sich wieder. „Bin ich froh, dass ich solche Kindergartenstreitereien nur noch den Rest des Jahres schlichten muss." „Du willst doch Heilerin werden? Dann wirst du mit noch mehr davon haben." gibt Amadeo seinen Senf dazu und Jill lässt ihren Kopf auf die Tischplatte fallen und stöhnt.
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Probleme im Haus der Schlangen
FanfictionEigentlich sollte es ein ruhiges Jahr für Jay Malfoy und seine Freunde sein, nun da Dumbledore nicht mehr an der Schule ist. Doch ein neuer Direktor, Veränderungen im Schulleben und dem Lehrplan als Folge, die Entwicklung in seinem Freundeskreis und...