Party!

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Laute Musik scheint von den steinernen Wänden des Gemeinschaftsraumes vervielfältigt zu werden, die sich bewegenden Körper geben Hitze ab, die sich aufstaut und der Geruch von Alkohol und Schweiß liegt über allem. Jill rümpft die Nase und fragt sich, warum sie sich das antut, bis sie einige der Jüngeren in der Menge entdeckt und seufzt.

„Magst du keinen Alkohol, oder was ist los? Du stehst du die ganze Zeit schon hier rum und nimmst überhaupt nicht an der Feier teil. Das ist doch auch deine Abschiedsfeier." „Oh, du bist ja noch relativ nüchtern, David. Aber nein, mit Alkohol habe ich kein Problem. Mit der süßen Pampe, die sie hier ausschenken schon. Und noch mehr, mit betrunkenen Rüpeln."

Sie bezweifelt, dass David noch nüchtern genug ist, um eine intelligentere Unterhaltung zu führen, und wendet sich wieder der Menge zu. Sie entdeckt Kilian, der zu ihrer Erleichterung ebenfalls noch nüchtern erscheint und ein Auge auf die jüngeren zu haben scheint.

Synthia dagegen torkelt dagegen schon gewaltig und Jill hofft, dass dies ihr einziger Ausrutscher bleibt. Sie hofft, dass sie diesen beiden das Haus ohne schlechtes Gewissen überlassen kann. Bei Kilian ist sie sich da sehr sicher und eigentlich glaubt sie auch an Synthia.

Die Menge bewegt sich und nun stößt sich Jill doch von der Wand ab, gegen die sie gelehnt war. Colleen May tanzt mitten in der Menge mit zwei Jungen, was Jill nicht groß stören würde. Das sie aber keine Art von Oberteil trägt, dass kann und will sie dann aber doch nicht durchgehen lassen.

Die Menge lässt sie nicht einfach so durch und sie bekommt mehr als einen Ellenbogen ab und mehrere Leute stehen hier auf den Füßen. „Sag mal spinnst du eigentlich, Colleen? Du bist Vertrauensschülerin. Du kannst doch nicht so hier rumlaufen." Kilian hat die Gruppe vor ihr erreicht und Colleen bereits am Ellenbogen gepackt.

Sein Hemd ist um ihren Oberkörper geschlungen, aber sie macht keine Anstalten durch die Ärmel zu schlüpfen oder es auch nur zuzuhalten. „Warum kann ich nicht? Du kannst doch auch ohne Hemd rumlaufen und keiner sagt was. Das ist so sex... sexi... sexy." Jill nimmt an, dass Colleen sexistisch meint und ihre Gedanken komplett verloren gegangen sind, während sie noch sprach.

„Du hattest jetzt echt genug. Ich kümmere mich darum." Kilian nickt ihr zu und lässt seinen Blick über die Menge wandern, die sich nicht groß stören lässt. Jill erkennt den Moment, in dem er Amadeo entdeckt, denn seine Augen scheinen beinahe aufzuleuchten. Sie nimmt an, dass sich da noch nichts aus den beiden entwickeln wird. Es würde nicht zu Kilian passen, sich den Mut anzutrinken.

Am Ellenbogen gepackt führt sie Colleen durch die Menge, doch diese scheint bereits Probleme mit der Koordination zu haben, denn sie stößt ständig mit jemandem zusammen. Jill ist sich nicht ganz sicher, ob sie sich im Namen der anderen bei ihren Mitschülern entschuldigen soll, doch diese scheint das nicht zu stören, also lässt sie es.

Erst an der Treppe, die zu den Schlafsälen führt, beginnt Colleen sich zu wehren. „Ich will nicht... schla... scha... noch fei... feie..." „Du hattest wirklich genug. Du gehst schlafen, ob du willst oder nicht. Also komm jetzt." „Nein." Sie versucht sich am Treppengeländer festzukrallen, doch sie rutscht ab und torkelt gegen die Stufen.

Jill zieht sie weiter bis in Colleens Zimmer, wo sie die Jüngere aufs Bett drückt. Dafür, dass sie sich vorher noch so gewehrt hat, sitzt sie nun relativ friedlich, bis sie zur Seite kippt und eingeschlafen ist. Mit einem Seufzen nimmt Jill ihr Kilians Hemd ab und zieht die Decke über sie, ehe sie das Zimmer wieder verlässt.

Sie reibt sich die Stirn, als sie wieder zum Gemeinschaftsraum geht. Eigentlich hat sie so gar keine Lust, aber sie will die paar anderen auch nicht alleine verantwortlich für die Jüngeren sein lassen. Unten entdeckt sie Kilian, der ohne Hemd so einige begehrliche Blicke auf sich zieht.

Kopfschüttelnd, aber grinsend kämpft sie sich zu ihm hinüber und wirft ihm das Hemd ins Gesicht. „Zieh dir wieder was an, bevor du noch zum Casanova wirst." „Ich? Bin ich das nicht schon längst?!" Er lacht und dieses Lachen ist ansteckend.

„Okay, okay. Colleen ist in ihrem Raum?" „Jap. Und ich denke, dass sie nächstes Jahr von einem anderen Mädchen als Vertrauensschülerin ersetzt wird." „Nicht wirklich überraschend. Aber gut. Ich hoffe sie bleibt die einzige, die so über die Stränge schlägt." Jill nickt Kilian zu und schaut über die Menge.

„Lucien scheint aber Spaß zu haben." „Das würde mich mal überraschend, wenn Lucien keinen Spaß auf einer Party hätte." „Wohl wahr." Jill lässt Kilian alleine, als sie sieht, dass Amadeo in seine Richtung kommt. Er will zunächst noch etwas sagen, sie sieht es daran, wie sich seine Lippen bewegen, doch über die Musik kann sie es nicht hören.

Doch sie sieht sein Lächeln, als er Amadeo sieht und sie lehnt sich wieder an die Wand, an der sie schon zuvor lehnte. Sie macht sich nicht einmal Hoffnung, dass die Party nicht so lang gehen wird. Ihre Erfahrungen haben gezeigt, dass die Party meist erst in den Stunden der Morgendämmerung endet. Sie hofft nur, dass die Jüngsten nicht so lange aufbleiben.

Während ihre Blicke über die Menge wandern, entdeckt sie zu ihrer Erleichterung nur eine Handvoll der Jüngeren. Darunter ist Natascha, aber Jill will definitiv nicht der Spielverderber werden, daher lässt sie die Jüngere zur Musik herumhüpfen. Genervt verschränkt sie ihre Arme und schließt für einen Moment die Augen.

Probleme im Haus der SchlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt