Clubs

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„Hey, was habt ihr Zwei vor?" Theo und Jay drehen sich überrascht zu Blaise um, der mit einem Mal hinter ihnen steht, als sie den Gemeinschaftsraum durchqueren. „Wir wollen uns ein paar der Clubs anschauen. Die meisten stellen sich heute erst vor, weil sie vorher organisieren mussten oder weil sie von den ganzen Änderungen in der Schule zu erschöpft waren. Wolltet ihr nicht trainieren gehen?" antwortet Theo ruhig und sieht an Blaise vorbei zu einem der Tische, der zur Hälfte von Blaise und Natascha belegt ist.

„Tascha hat Hausaufgaben zu machen und wir sind sowieso nur Ersatzspieler. Und nach den neuen Ansätzen des Direktors verliert jeder seinen Platz in der Mannschaft automatisch, wenn man zu schlechte Noten hat oder die Schulaufgaben schleifen lässt." Beide Jungs wissen alleine von Blaise Gejammer über die neuen Regeln, dass auch er noch Hausaufgaben zu machen hat.

„Willst du mitkommen? Wir wollen in den Brettspielclub, zu den Gärtnern, zu den Malern, zum Theater und alles, was wir sonst noch so finden, was interessant klingt." „Nein. Lieber nicht. Ich will ja Quidditsch spielen und das nimmt wirklich schon genug Zeit in Anspruch. Da he ich nicht noch einen Club. Die Schule ist echt schon genug." „Dein Verlust. Aber jedem das seine. Wir sehen uns dann wohl beim Abendessen. Komm Jay."

„Du hast ihm absichtlich nur diese Auswahl an Clubs genannt, damit er auch ja nicht mitkommt." Stellt Jay fest, als sie auf dem Gang sind und Theo kichert. „Ich war etwas auffällig, oder?" „Warum?" „Er hat den Grund gerade selbst als Ausrede benutzt. Er hat so schon Probleme damit im Unterricht nicht zu sehr zurückzufallen und im Moment hat er nur Quidditsch. Stell dir vor er hat noch einen Club oder gar mehrere." „Wäre nicht gut für ihn."

Theo schüttelt den Kopf. „Nein. Wäre es nicht." „Theo, pass auf." Ein Kobold kommt die Treppe zur Eingangshalle herunter, einen großen Haufen von verschiedenster Sachen mit Magie vor sich her tragend. Er verschwindet an den beiden Jungen vorbei und durch die Eingangstür. Theo sieht ihm nach und will dann die Treppe nach oben.

„Wo wills du hin, Theo?" „Nach oben. Theater ist in einem Teil des Dachgeschosses, genauso wie die Künstler und die Musiker." „Das schon, aber laut dem Plan ist da im Moment gesperrt. Wir müssen die andere Treppe nehmen und durch die anderen Räume gehen." Jay steht vor der Karte, die ihnen anzeigt, welche Teile der Schule sie im Moment nicht betreten dürfen.

Sie nehmen den anderen, deutlich längeren Weg und Theo murrt. „Warum machen die das eigentlich?" „Damit wir hier sicher sind. Sie wollen sicher sein, dass nicht noch so eine Überraschung wie der Basilisk oder der Stein der Weisen in der Schule versteckt ist." „Als ob sie da noch so viel finden würden." „Jill sagt, sie haben einige Gegenstände gefunden, versteckte Fallen und Baumängel. Daher verzögert sich das auch immer wieder. Es weiß keiner, wie lange genau das dauern wird."

Er stoppt, als sie im obersten Stockwerk angekommen sind und vor einer Tür stehen. Theo klopft und steckt den Kopf hinein. „Sorry, aber wir müssten hier mal kurz durch." Ein Rotschopf mit einer Geige lacht und winkt sie in den Raum. „Ihr wollt zu den Theater-Leuten? Die linke Tür." „Kommt das häufiger vor?" Der Junge lacht. „Heute schon. Es wollen sich wohl viele ansehen und die andere Treppe ist ja gesperrt."

„Danke für deine Hilfe." „Kein Ding. Immer wieder gerne." Er lachte noch einmal und noch während sie den Raum durchqueren, legt er die Geige wieder auf seine Schulter und beginnt zu spielen. Die Verbindungstür zu dem anderen Raum ist nur angelehnt und so öffnen sie diese Tür einfach. Der Raum dahinter ist ganz klar in verschiedene Bereiche aufgeteilt.

Es gibt eine Bühne, auch wenn die nur wenig höher ist als der Rest des Raumes. Davor ist der Platz mit Kissen ausgelegt, die den Zuschauern wohl zu draufsitzen dienen sollen. In einer Ecke des Raumes scheinen Kostüme gelagert und geändert zu werden, in einem anderen sind verschiedene Möbel ordentlich gestapelt. Eine ganze Reihe von den verschiedensten Leuten ist in dem Raum.

„Und ich sage euch, die Dunkelheit wird kommen! Die Königin der Nacht wird ihren Platz zurück nehmen und nicht einmal der hellste Stern wird es wagen in ihrer schwarzen Nacht zu strahlen! Die Menschheit wird in Scharlachseen knieen und flehen und winseln und betteln. Um Gnade! Um Vergebung! Um Erlösung!" Der Junge auf der Bühne kommt zum Schluss seines Monologes und schaut ins Publikum, das nun klatscht. Auch Theo und Jay haben fasziniert zugesehen, wie stark es ihn gemacht hat, nur durch seine Worte und Gesten.

„Sehr cool, Tim. Wirklich toll." Eine Blondine tritt zu ihm auf die Bühne. „So. Jetzt habt ihr ein bisschen was von dem gesehen, was wir hier so machen. Aber Theater heißt ja nicht nur auf der Bühne stehen. Man braucht erst einmal eine Bühne und ein Bühnenbild. Vorherbraucht man aber auch erst einmal ein Stück und ohne Kostüme und Musik funktioniert es noch immer nicht. Also selbst, wenn ihr selbst nicht auf der Bühne stehen wollt, ihr könnt hie immer mitmachen."

„Steph. Lass sie es doch ausprobieren." „Gute Idee Tim. Also wer will ausprobieren, auf der Bühne hier zu stehen und etwas zu spielen. Ich habe hier ein paar ganz einfache Szenen. Ihr müsst es auch nicht zusammenmachen, ihr könnt es zu zwei oder als Gruppe machen." Steph, die Blonde, sieht sich auf einmal im Zentrum von lauter aufgeregten Jüngeren, die es alle mal ausprobieren wollen.

„Hey ganz ruhig. Ihr könnt es natürlich alle mal ausprobieren. Wie wäre es damit. Ihr sucht euch eine Szene aus, geht sie ein oder zweimal durch, irgendwo hier im Raum und dann treffen wir uns alle vor der Bühne und jeder spielt nacheinander seine Szene? Ist das okay?" Alle nickten und stürzen sich auf den Stapel mit den Szenen. „Komm. Lass uns das auch einmal ausprobieren." „Ist gut."

Jay ist zwar nicht so begeistert davon wie die meisten anderen, aber auch er wird es ausprobieren und wenn auch nur, um Theo eine Freude zu machen. Aber dieser ist immerhin sein bester Freund und passt immer mit auf ihn auf, da kann er auch mit ihm Theater spielen.

Probleme im Haus der SchlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt