„Das ist unglaublich." Jill breitet beide Arme aus, legt den Kopf in den Nacken und dreht sich im Kreis. Ihr Lachen klingt in dem beinahe leeren Raum wieder und Lucius kann nicht verhindern, dass sich ein Lächeln auf seine Züge legt. Er tritt hinter sie und schlingt seine Arme um ihre Hüfte. „Es freut mich, dass es dir gefällt."
Sie sind in einem temporären Museum, das komplett aus Eis gebaut ist. Im Inneren sind filigranste Eisskulpturen ausgestellt. Obwohl das ganze nur durch Magie möglich ist und auch nur für Magier zugänglich ist, sind einige der Skulpturen von Nichtmagiern geschaffen. „Wie kann einem das hier nicht gefallen? Es ist ein Traum."
Sie dreht sich in seiner Umarmung und erwidert diese, ehe sie sich löst und seine Hand ergreift. Mit verschränkten Fingern schlendern sie durch die Eishallen, bleiben hin und wieder stehen, um eine der Skulpturen genauer zu betrachten. „Ich kann nicht glauben, dass man solche Details ohne Magie hinbekommt. Ich meine, ich weiß, dass Muggel nicht so hilflos sind, wie es manchmal dargestellt wird, aber das? Das ist echt ein Wunder."
Jill bewundert eine Statue, die eine mit Blumen gefüllte Vase darstellt, auf deren Blüten sich kleine Feen tummeln. Es ist sofort klar, dass die Skulptur nicht von einem Magier duch Magie geschaffen wurde, denn sie leichtet nicht selbst und bewegt sich auch nicht. Stattdessen wird sie von außen angestrahlt.
„Ich denke nicht, dass wir heute noch genau wissen, was Muggel alles können." „Wir tun es nicht. So einfach ist das. Wir versuchen es zwar, aber selbst durch die neuen Standards in Muggelkunde können wir nur Teile des Wissens aufnehmen. Sie haben ganz andere Standards in der Schule und darauf aufbauendes Wissen, dass man ohne die Grundlagen nicht begreifen kann. Ähnlich wie höhere Magie. Die Muggelgeborenen kommen nicht ohne Grund in eine Welt, die sie nicht kennen."
„Wir haben sie einfach zu lange ignoriert, nicht glauben wollen, dass sie lernen und mit ihren Ideen zu solchen Leistungen fähig sein würden. Wenigstens gibt es Orte wie diesen, wo gezeigt wird, dass Muggel durchaus zu ähnlichen Dingen wie wir fähig sind." Jill lächelt, belässt das Thema aber dann dabei.
„Wie hat dir dein Weihnachtsgeschenk gefallen? Jay hat mir ja schon seine Meinung dazu erzählt. Er liebt die Vögel." Lucius lacht. „Das ist wahr. Es war beinahe mehr ein Geschenk für ihn, als es eines für mich war. Aber es ist eine schöne Ergänzung für das Anwesen. Jetzt muss ich nur hoffen, dass sie sich im Sommer mit den Pfauen vertragen." „Es sollte keine Probleme geben."
„Allerdings, bitte sprich mit mir ab, ehe du mein Anwesen in einen Zoo verwandelst. Keine unerlaubten Tiere mehr." „Sicher. Also keine Minielefanten für Jay." Sie lacht, bei Lucius fassungslosen Blick und er erkennt, dass es ein Scherz von ihr war. Als er es erkennt, stimmt er in ihr Gelächter ein. Jill krümmt sich vor Lachen und kann sich kaum beruhigen.
Es dauert einige Minuten, bis sie sich wieder beruhigt hat, aufrecht hinstellt und ihre Wangen abtrocknet. „Ich bin mir jetzt zwar nicht einmal sicher, was ich so lustig fand, aber gut. Dafür habe ich jetzt Bauchschmerzen vor Lachen." Lucius erwidert darauf nichts und Jill ist ihm dafür sehr dankbar. Sie schlendern weiter durch die Räume des Museums und bleiben hin und wieder bei den einzelnen Skulpturen stehen.
„Ich habe im Übrigen eine Anfrage für ein Interview bekommen?" Das lässt Jill nun dich aufhorchen. „Jemanden, den man kennt?" „Nein. Eine junge Frau, namens Rita Kimmkorn. Sie hat gerade erst beim Tagespropheten angefangen." „Ich nehme dann an, dass es sich dabei um deinen Stand als geschiedener Lord ohne eigenes Kind in Blut handeln soll. Am besten noch mit einer Liste, welche Dame du am ehesten an Narzissas Stelle siehst."
„Das ist leider sehr wahr. Ich habe noch nicht abgesagt, weil..." „Du solltest es auch nicht absagen. Rita ist neu beim Tagespropheten und wird daher versuchen möglichst schnell bekannt zu werden. Du musst sie nur von ihrem eigentlichen Thema weg zu einem, dass ihr noch mehr Bekanntheit verspricht hinlenken, und sie wieder nur darüber schreiben." „War auch meine Überlegung. Zudem, egal wie dumm und selbstgefällig sie wirken, sie wissen immer, wem sie ihren Erfolg verdanken."
Jill grinst. Sie kann es nachvollziehen. „Ich nehme an, du willst au die Potters gehen. Wie sie Jay behandelt haben, wie auch Nick immer wieder versucht seinen Bruder kleinzumachen oder gar zu verletzen." „Nicht nur das, sondern auch Dumbledore und sein Verhalten, seine Position als Kriegsherr der aber auch nur rassistische Parolen von sich gibt. Vielleicht bekomme ich Rita so sogar dazu, dass sie tiefer in Dumbledores Vergangenheit gräbt."
„Ich kann es mir durchaus vorstellen und der ist garantiert nicht so sauber, wie er immer tut. Wer weiß, was man da alles finden kann." Meint Jill nur, harkt sich bei Lucius ein und legt ihren Kopf gegen seine Schulter. Der schweigt nun ebenfalls und führt sie auf den Balkon im ersten Stock. Auch auf diesem sind einige Skulpturen ausgestellt, doch es ist sehr gut sichtbar, dass dies nicht der eigentliche Zweck ist.
Man überblickt den Garten des Museums, der einen von Eisbedeckten See und die von Schnee bedeckte umliegende Vegetation zeigt. Jill sieht verzaubert aus und kann ihre Augen kaum von den paar Skulpturen nehmen kann, die halb in der Vegetation verborgen sind und alle samt magische Wesen darstellen.
Sie lehnt sich an das Geländer und lächelt. Lucius reicht ihr ein Glas mit prickelndem Sekt und sie sieht überrascht auf. „Frohes neues Jahr." Meint er lächelnd als die ersten Raketen in den schwarzen Nachthimmel steigen und in einem Meer aus Farben explodieren. „Ein erfolgreiches, neues Jahr. Auf das möglichst viele deiner Ziele Erfüllung finden." Sie stößt mit ihm an und nimmt einen Schluck, während sie an ihn gelehnt das magische Feuerwerk genießt.
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Probleme im Haus der Schlangen
FanfictionEigentlich sollte es ein ruhiges Jahr für Jay Malfoy und seine Freunde sein, nun da Dumbledore nicht mehr an der Schule ist. Doch ein neuer Direktor, Veränderungen im Schulleben und dem Lehrplan als Folge, die Entwicklung in seinem Freundeskreis und...