Sommerurlaub

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Jay sieht über das türkisene Meer, die nackten Zehen in weißen Sand vergraben, im Schatten der Palmen, die sich in der leichten, warmen Brise schwingen. In der kleinen Bucht hier herrscht Ruhe, denn sie gehört zu dem Ferienanwesen der Malfoys. Am großen Strand, der sich auf der anderen Seite der vorragenden Felszunge erstreckt, ist das ganz anders.

Dort tummelt sich das Leben und es ist laut. Lucien liebt diesen Trubel und ist darin eingetaucht, um mit Mädchen in knappen Bikinis zu flirrten, an den kleinen Buden zu essen oder sich irgendeinen Schnickschnack zu kaufen. Doch für Jay ist der Trubel gar nichts. Er mag die Ruhe, die in dieser kleinen Bucht herrscht, so viel mehr und hier kann er auch in Ruhe etwas schwimmen, obwohl er es noch immer nicht perfekt beherrscht.

Aber Jill hatte Recht, denn Jay liebt diesen Urlaub. Nicht nur, weil sie in einer Umgebung mit den buntesten Tieren sind, sondern auch, weil er Zeit mit seiner Familie verbringen kann. „Du bist also wieder hier." Lucius, ebenfalls nur in einer kurzen Hose und einem luftigen Hemd, setzt er sich neben seinen Adoptivsohn.

„Hier. Du hast nichts zu Mittag gegessen. Die Elfen haben die extra deinen geliebten Obstsalat gemacht." Jay nimmt die Schüssel entgegen und isst. Er liebt diesen Obstsalat und er weiß, dass Jill schimpfen würde, wenn er nicht essen würde. Sie achtet noch immer extrem genau darauf, dass er jedes Essen isst und seine Mahlzeiten ausgewogen sind.

Beim Essen sehen sie beide über das Meer, das in seichten Wogen auf den weißen Strand prallt. „Kommt Percy heute wieder zum schnorcheln vorbei?" will Lucius wissen und Jay nickt. Der gebräunte Blonde, der in der Nähe des Strandes wohnt, wurde von Lucien in den ersten Tagen des Urlaubs aufgegabelt und begleitete Jay nun immer, wenn dieser am Korallenriff in der eigenen Bucht schnorcheln geht.

„Ja." Lucius nickt und lässt Jay essen, streicht ihm nur durch die schwarzen Haare. Jay geniest die stille Zuneigung, die Lucius ihm zukommen lässt. Es ist für ihn eine willkommene Überraschung und immer einer Zusicherung, dass Lucius bei ihm bleibt. Er wird zu diesen stillen Akten der Zuneigung immer ruhiger und genießt sie, so lange er kann.

Nach dem Essen, stellt er die Schale zur Seite, lehnt sich gegen Lucius und schließt für ein paar Momente die Augen, genießt einfach nur die Ruhe und den Frieden, die er empfindet. Lucius lässt ihn und streicht ihm einfach nur weiter die Haare. Die friedliche Atmosphäre wird durch ein fröhliches Pfeifen durchbrochen.

Um das Haus kommt der fröhliche Blonde, von einer Hand baumeln die beiden Schnorchelausrüstungen, sein Handtuch hängt über seiner Schulter und er ist wie beinahe immer barfuß. „Hallo, Kleiner. Bereit für das Meer?" Jay springt auf und findet sich in einer heftigen Umarmung wieder, etwas, dass Percy immer tut. Am Anfang mochte Jay es nicht, doch er hat sich daran gewöhnt und mittlerweile genießt er die Zuneigungsbekundung.

„Na dann los." Percy zieht sein Shirt über seinen Kopf und wirft es zu seinem Handtuch auf den Sand. Lucius hilft Jay und sieht ihn an. „Sonnenschutz aufgetragen?" „Ja." Jay lacht, denn Lucien hatte sich einen Sonnenbrand im Gesicht eingefangen und Jay vermutet, dass er nie glücklicher über Tränke war, denn nur einer hatte ihn von dem Sonnenbrand befreit.

Jay rennt in die flachen Wellen hinein, laut lachend. Percy, davon überrascht, folgt und beide werden kopfschüttelnd von Lucius beobachtete und er ist mehr als glücklich, dass Jay so viel Spaß hat und dass er in Sicherheit ist. In ihrer Gesellschaft gibt es Möglichkeiten alle bekannten Gifte in den Riffen zu behandeln. Somit kann er sich entspannen, denn es gibt keine Gefahr, die sie nicht abwehren können.

Jay lässt sich von Percy zu dem weiter draußen liegenden Riff ziehen um Kraft zu sparen. Dort setzt er die Brille und den Schnorchel auf und schwimmt selbst, wobei Percy in seiner Nähe bleibt und auf ihn achtet, auch damit er keines der Tiere ärgert oder in Gefahr bringt. Jay liebt die bunten Farben und das hektische Treiben, dass auf und um das Riff herrscht.

Neugierig nähert er sich einer Koralle, an der ihm Percy am Tag zuvor ein perfekt getarntes, nur zwei Centimeter langes Seepferdchen gezeigt hat, dass er nun wiederfinden möchte. Zwischen den langen Ästen ist es gar nicht so einfach das perfekt getarnte Tier zu entdecken, doch Jay gibt nicht auf und mit seinen guten Augen entdeckt er das Tierchen nun auch.

Er winkt aufgeregt zu Percy, doch stattdessen berührt eine Hand eine glatte und dennoch weiche Oberfläche. Überrascht wirbelt er herum und schaut in ein freundliches und neugieriges Gesicht. Das Gesicht eines Delfins, der nun freundlich keckert und mit dem Kopf nickt, ehe er sich um die eigene Achse dreht und Jay dabei weiter ansieht. Jay kann sich nicht davon abhalten zu kichern und Luftblasen steigen auf.

Erschrocken strampelt Jay in Richtung der Oberfläche, um wieder zu an Luft zu kommen, doch gefühlt kommt er der Oberfläche nicht näher, doch dann wird er angeschoben, bis sein Kopf durch die Oberfläche bricht und er nach Luft schnappen kann. Selbst dabei wird er über die Wasseroberfläche gedrückt. Nachdem er sich von dem Schreck erholt hat, sieht er nach unten und zu dem Delfin, der ihn amüsiert hat.

„Percy." „Keine Sorge. Diese Gruppe hier ist ganz friedlich. Sie kommen hier häufig her, weil sie sich hier ausruhen können und weil es ihr ruhig ist. Das hier sind die kleinen und Jugendliche, die sich nicht ausruhen wollen und die neugierig sind. Aber sie sind freundlich und wollen uns nichts tun. Vermutlich wollen sie spielen." Einer der kleineren Delfine bringt ein Stück Koralle zu Jay und keckert dann auffordernd, mit offenem Maul und nickenden Kopfbewegungen.

„Wirf es. Und schau einfach mal, was sie tun." Jay wirft das Stück Koralle und einige der Delfine schwimmen davon und einer erwischt das Stück Koralle im Sprung und bringt es zurück, wobei die anderen Delfine versuchen ihm das Stück Koralle abzujagen. Doch es scheint friedlich zuzugehen zwischen den Tieren, auch wenn das triumphant scheint, dass ihm das Stück Koralle zurück gibt.

Ohne wirklich zu wissen, was sie von ihm erwarten, wirft er das Stück Koralle noch einmal, diesmal in eine andere Richtung und wieder jagen die verspielten Delfine dem Stück Koralle hinterher. Selbst der Delfin, der Jay bis dahin über die Wasseroberfläche gedrückt hat, schließt sich der wilden Meute an.

Dieses Spiel dauert eine Weile, doch langsam wird Jay müde und seine Bewegungen werden langsam und er kann sich kaum noch über Wasser halten. Bevor Percy zu ihm kommt, taucht einer der Delfine unter ihn und hebt ihn wieder über das Wasser. Jay hält sich an der Finne des Delfins fest und dieser schwimmt vorsichtig zum Strand.

Der Delfin schwimmt so weit zum Strand, wie er es gefahrlos kann und wartet dort, bis Jay am Strand ist. Erst dann schwimmt er zurück zur Gruppe, wobei er einen Doppelsalto schlägt. Jay rennt aufgeregt zu Lucius und wirft sich, nass wie er ist, in dessen Arme. „Hast du das gesehen? Die Delfine sind gekommen und haben mit uns gespielt. Sie sind so witzig und so freundlich. Er hat mich auf sich reiten lassen."

Lucius lacht und schließt die Arme um Jay. „Ja, ich habe es gesehen. Es war ja auch kaum zu übersehen." Nun kommt auch Percy aus dem Wasser, schüttelt den Kopf, sodass Wasser von seinen blonden Locken fliegt. „Du hast echt ein Händchen mit Tieren, Kleiner. De sind zwar neugierig, aber so nah kommen sie normalerweise nicht." „Das ist nichts neues. Mein Kleiner und Tiere sind einfach gut miteinander."

Probleme im Haus der SchlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt