Jills Date

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Jill ist nervös. Es ist ihr erstes Date, wie sie feststellt, und sie will auf gar keinen Fall, dass es schief geht. Dass Lucius sie eingeladen hat, ist für sie schon ein großes Wunder, und das will sie in gar keinem Fall verspielen. Sie wirft eine Blick in den Spiegel ihres Schminktisches, an dem sie gerade sitzt. Ihre Frisur und ihre Schminke sitzt und sie streicht über den Schmuck, den ihr Bruder und sein Partner ausgesucht haben.

Bei den Gedanken an Lucius röten sich ihre Wangen und sie muss sich selbst davon abhalten, sich an selbige zu langen. „Hey Schwesterherz. Mach dich nicht so verrückt. Es wird alles gut laufen." Anthony legt ihr die Hände auf die Schultern und sieht ihr über den Spiegel in die Augen. „Ich... es ist mein erstes Date. Ich habe sowas noch nie gemacht."

„Mach dir keine Sorgen. Ein Date sollte sich immer um beide Personen drehen, die auf das Date gehen. Es gibt dafür kein richtig und kein falsch. Und Lucius ist Mann genug, um dir ein wundervolles erstes Date zu gaben. Weiß er es?" „Ich glaube nicht, nein. Ich habe es ihm zumindest nicht gesagt." „Dann werden wir sehen, ob er gut genug für dich ist." „Das kann ich ja wohl selbst entscheiden, Tony."

Ihr Bruder lacht nur und bringt sie dann in die Eingangshalle ihres Manors, in dem sie den Nachmittag verbracht hat. Ganz brav hat sie sich an Poppys Anweisung gehalten und die Zeit im Sparbereich ihres Zuhauses verbracht. Genau in dem Moment, als die Uhr an der Wand schlägt, klopft es. „Er ist pünktlich." „Als ob Lucius zu spät kommen würde." Jill lacht und lässt ihren Bruder die Tür öffnen.

Jill muss sich ziemlich zusammen nehmen, um nichts zu tun oder zu sagen, was sie bereuen könnte. In ihren Augen sieht Lucius einfach nur gut aus dem Anzug. Er reicht ihr einen Strauß Blumen, zum großen Teil magische Zierblumen, die Bewunderung und Zuneigung ausdrücken sollen. Nun läuft Jill leicht rot an, nimmt den Strauß entgegen und erwidert seine Begrüßung.

„Danke für die Blumen." „Für eine so schöne Frau immer." Das Rot auf Jills Wangen wird tiefer und sie reicht den Strauß an ihren Bruder weiter, während Lucius ihr die Hand hinhält. „Ich werde ihn in dein Zimmer stellen lassen." „Lass ihn nach Hogwarts bringen, Bruderherz." Anthony nickt und sieht zu, wie der blonde Lord seine Schwester zu seiner Kutsche führt.

„Wirst du mir verraten, was wir heute Abend tun werden?" Lucius schüttelt nur den Kopf, auf seinen Lippen ein leichtes Lächeln. Jill seufzt. „Ich hatte es bereits erwartet, aber hoffen kann man ja immer." „Es wird dir gefallen." Jill lächelt nur, denn sie ahnt bereits, dass er Recht hat. Was auch immer er bisher für jemanden organisiert hat, es war immer etwas, dass die Person wirklich mochte.

Die Kutsche hält und der Kutscher öffnet die Tür. Lucius tritt heraus und hilft dann Jill die zwei Stufen hinab. Sie sind vor einem Theater, dessen Namen, das Le cygne blanc, Jill tatsächlich kennt. Von diesem Theater hat sie bereits gehört und sie wollte es auch schon besuchen, doch bisher ist ihr das nicht gelungen. Mit leuchtenden Augen dreht sie sich zu Lucius um, der ihr seinen Arm anbietet.

„Woher wusstest du, dass ich dieses Theater unbedingt besuchen wollte?" „Deine Liebe für das Theater ist bekannt, aber du hast niemals erzählt, dieses besucht zu haben. Ich selbst war bereits einmal hier und habe es als beeindruckend in Erinnerung. Du hättest sicher davon erzählt." Jill legt ihre Hand auf Lucius Arm und lässt sich ins Innere des Theaters führen, dass eine Besonderheit hat. Es ist nicht nur ein Theater, sondern auch ein Restaurant.

Ihr Tisch ist auf einer Empore, von der aus man die Bühne perfekt im Blick hat. Jill weiß, dass Lucius vermutlich Recht hat. Schon das Theater ist beeindruckend und sie hofft, dass Essen und Vorführung so grandios wie das Gebäude sind. Aber sie vertraut auf Lucius Einschätzung. Er würde sie nicht hier her bringen, wenn er auch nur das kleinste bisschen enttäuscht gewesen wäre.

„Ich habe mir die Freiheit genommen im Voraus zu bestellen." Lucius rückt ihr den Stuhl zurecht und setzt sich dann ihr gegenüber. Ein Keller erscheint beinahe sofort mit einem Rotwein und Jill ergreift lächelnd das Glas. „Wenn deine Bestellung beim Essen so gut ist wie bei dem Wein werde ich definitiv nichts dagegen haben."

Weder das Essen noch das aufgeführte Stück enttäuschen und sobald sich der Vorhang hebt, findet sich Jill gefesselt von der Geschichte, von der Magie der Bühne wieder. Es ist beinahe ein einfaches Stück, keinerlei Magie oder aufwendige Tricks, nur ein wunderschönes Stück mit verträumter Musik, farbenfrohen Kostümen und leidenschaftlich spielenden Schauspielern, dass seine ganz eigene Magie hat.

„Es ist wundervoll." Erklärt sie Lucius, während sie am Ende des Stückes aufsteht und klatscht, wie die allermeisten im Raum. „Du hast Recht. Dieses Theater hat zurecht den Ruf das beste zu sein." „Als hättest du mich in etwas ausgeführt, dass weniger wäre." Teast Jill und lacht. „Für einen Malfoy kann es ja nur selten gut genug sein."

Lucius erwidert darauf hin nichts, aber sie wissen beide, dass Jill nicht Unrecht hat. Langsam aber sicher verstummt der Applaus und die Besucher verlassen das Theater. Auch Jill und Lucius treten hinaus in die Nacht und Jill schaudert. Die Kälte erfasst ihren bloßen Rücken und lässt Gänsehaut entstehen, bis Lucius ihr seine Anzugjacke über die Schultern legt.

„Gehen wir ein paar Schritte?" „Wenn ich die Jacke behalten darf, gerne. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass es so schnell so kalt werden würde." Lucius lacht. „Es ist überraschend, nicht wahr? Aber wir sind nun mal in London." „Wahr. Und England ist nun nicht unbedingt für tropisches Klima bekannt. Aber dennoch. Es ist ziemlich schön."

Jill hat Recht. Der Bereich der magischen Welt ist relativ alt und hat durch schöne Fassaden und geschmackvolle Beleuchtung eine wirklich magische Ausstrahlung. Dass sich das alles in dem kleinen Fluss spiegelt, der den magischen Bereich durchschneidet, sorgt nur für ein noch märchenhafteres Flair. Lucius bietet ihr erneut seinen Arm am und Jill nimmt ihn an. Sie erinnert es an Film, wobei die Dame dabei einen Schirm hatte.

Probleme im Haus der SchlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt