Ein Date

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„Ich soll bitte was tun?" Jay sieht Draco an, als wäre diesem ein zweiter Kopf gewachsen. „Du sollst bitte das Outfit anziehen und dann mit Emma auf ein Date in Hogsmead gehen. Ach, schau nicht so. du sollst einfach nur einen Tag mit ihr verbringen und sie im Café zu einer heißen Schokolade oder einem Tee und einem Stück Kuchen einladen. Also hopp. Umziehen. Du willst doch nicht zu spät kommen."

Damit scheucht Draco Jay ins Bad, das Outfit drückt er ihm in die Hand und schließt die Tür hinter sich. Jay steht noch vollkommen verwirrt im Bad, das Outfit reflexartig an sich gedrückt, und weiß nicht so recht, was er denken soll. Letztendlich entscheidet er sich dazu zumindest den ersten Teil von Dracos Aufforderung zu erfüllen.

In dem Outfit, dass gut an ihm aussieht wie er feststellt, kommt er wieder aus dem Bad um Draco auf seinem Bett sitzen zu sehen. Der steht prompt auf und zupft noch an den Klamotten herum, bis er zufrieden scheint. „So jetzt siehst du wieder präsentabel aus. Hier nimm die Blumen und warte am Tor auf Emma."

Draco drückt ihm einen kleinen Blumenstrauß in die Hände und bugsiert ihn durch den Gemeinschaftsraum der Slytherins und die Gänge hinauf in die Halle. Dort lässt er ihn los, zwinkert und verschwindet eine Treppe hinauf. Jay steht verwirrt in der Halle und obwohl er weiß, dass er auf Emma wartet, so ganz weiß er nicht, was er hier tut.

„Hallo Jay." „Hey Emma. Hier." Er hält ihr die Blumen entgegen, die sie entgegennimmt und daran riecht. Dann strahlt sie Jay an. „Lass uns gehen." Sie harkt sich bei Jay ein und gemeinsam gehen sie aus dem Schloss. Für Ende April herrscht doch ein sehr stabil gutes Wetter und der Weg ist fest und nicht wie noch eine Woche zuvor rutschig und schlammig.

Zunächst schweigen beide, denn Emma scheint sich nicht zu trauen ein Thema anzusprechen und Jay weiß nicht, über was er mit Emma reden soll. „Wir haben wirklich schönes Wetter, oder?" kommt es dann leise und schüchtern von Emma. „Ja. Wir haben Glück." antwortet Jay und dann ist wieder Stille zwischen ihnen.

Jay findet es zwar unangenehm, aber wirklich zu wissen, wie er es brechen soll, weiß er auch nicht. „Wir bei euch auch so viel gelernt?" „Ja. Kann ein bisschen nerven." „Bei uns auch. Die älteren sind deshalb immer super genervt und schnappen gerne mal alle an. Und neulich hatten wir ja ein Problem, wo wir Jill rufen mussten, um es zu lösen. Weil alle so an der Kante sind."

Emma plappert beinahe erleichtert und es sprudelt aus ihr heraus, wie ein Wasserfall. „Aber ich glaube, das ist in jedem Haus so. Vielleicht bei den Löwen nicht, da weiß ja kaum jemand ob die überhaupt lernen. Es ist gemein anzunehmen, dass sie alle nicht lernen, aber manche von denen sind einfach doof. Manche aber auch nicht.

Die Zwillinge zum Beispiel. Die sind ja nicht wirklich dumm. Sonst wären sie ja schon lange sitzen geblieben. Und sie könnten nicht diese genialen Scherzartikel erfinden. Hast du gehört, wie irgendwer einige ihrer Feuerwerkskörper in alle Toiletten für Mädchen im zweiten Stock gestopft haben? Das Wasser ist die Treppen runter gelaufen wie ein Fluss, bis der Direktor das repariert hat. Sie suchen nach den Tätern."

„Auch besser so." Jay schweigt und auch Emma ist für ein paar Momente still, während sie das Dorf betreten. Er erinnert sich an Dracos Aufforderung, dass er Emma ins Café bringen soll und so tut er das auch. Das Café ist in verschiedenen Pinktönen dekoriert und Jay hat das Gefühl, dass seine Augen bald anfangen zu bluten.

Selbst auf ihrem Tisch steht ein Strauß pinker Blumen und der Kuchen, den sie zu ihrer heißen Schokolade in Emmas Fall und dem Tee in Jays Fall bekommen, ist ebenfalls in einem sanften pink und weiß. Mintgrüne und pinke Streusel sind auf der Sahne auf dem Kuchen und der heißen Schokolade verteilt.

„Oh, dass ist so süß. Ich meine, pink ist normalerweise nicht meine absolute Lieblingsfarbe, aber diese Kombinationen sind toll. Diese Pastellkombinationen sind toll. Und es ist alles so auf das Thema abgestimmt. Themencafés sind so witzig zu besuchen. Findest du es hier nicht auch toll?" „Ja." Jay schüttelt den Kopf und nimmt an, dass die Übermenge an pink sein Denkvermögen beeinflusst.

Emma probiert den Kuchen und strahlt. „Der ist so lecker. Es ist Erdbeere und Mint. Probiere es. Es ist so lecker." Jay tut, was sie von ihm möchtet und stellt fest, dass Emma zwar Recht hat, aber der Kuchen ist auch wirklich süß. Den Tee findet er dagegen angenehmer. Emma aber stürzt sich beinahe auf den Kuchen und schaufelt ihn in sich hinein.

„Wenn es dir so gut gefällt, dann kannst du mein Stück Kuchen auch noch haben." „Aber dann hast du ja keinen Kuchen." „Ich mag ihn nicht so gerne und du scheinst ihn ja wirklich zu mögen, also kannst du ihn haben." Jay hebt seinen Teller an und tauscht ihn mit Emmas leeren Teller aus. Die schaut ihn an und beginnt dann erneut zu strahlen.

„Du bist so lieb, Jay. Danke." Damit verspeist sie den Kuchen und Jay trinkt seinen Tee. „Und du magst den Kuchen wirklich nicht? Ich finde ihn sensationell. Vielleicht bekomme ich das Rezept, wenn ich ganz lieb frage. Und wie hat sie den Kuchen nur so schön bekommen? Ich meine, ich bekomme meine Kuchen nie in so wundervolle Farben. Die Streusel weiß ich, wo ich sie bekäme, aber den Kuchen? Das ist wundervoll.

Hast du schon einmal einen Kuchen von mir gegessen? Ich backe ja gerne und die anderen sagen, dass meine Kuchen gut schmecken. Ich dachte immer, ich wäre durchschnittlich im Backen, aber scheinbar bin ich es nicht." „Nein, ich habe noch nie einen Kuchen probiert, denn du gebacken hast."

„Oh, das müssen wir ändern. Du musst im Sommer oder so mal bei mir vorbeischauen, dann kann ich dir einen Kuchen backen. Oder noch besser, ich kann dir einen zu deinem Geburtstag backen und mitbringen. Wäre das nicht eine Idee?" Emma strahlt Jay an und der nickt einfach nur.

Probleme im Haus der SchlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt