Das Schuljahr beginnt

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Das Getuschel in der Halle ist laut wie immer nach den Ferien und niemand unternimmt etwas um die Schüler am reden zu hindern. Es sind ohnehin noch nicht alle anwesend, da können die, die es schon sind, sich unterhalten. Das Hauptgesprächsthema sind einmal mehr die neuen Lehrer und das sind diesmal viele.

Der Lehrertisch ist scheinbar magisch verlängert worden, denn alle Lehrer finden daran problemlos Platz. Besonders viele Blicke landen auf dem neuen Direktor, einem jungen Mann, Mitte Zwanzig, schokoladenbraunen Augen, Lachgrübchen und verwuschelten braunen Haaren. Jay ist der Meinung, dass es kaum einen größeren Unterschied zu ihrem vorherigen Rektor geben könnte.

Erst als eine der Letzten betritt Jill die Halle, bei ihr Lucien und weiterer Siebtklässler mit schwarzen Haaren und dunkelbraunen Augen. Er trägt die Farben der Huffelpuff und scheint etwas übereifrig zu sein, wenn Jay Jills Gesichtsausdruck und die wild gestikulierenden Hände des Huffelpuffs richtig deutet. Ihr erleichterter Blick, als er zu seinem Tisch hinüber geht, spricht ebenfalls Bände.

„Zayn Walker ist Schulsprecher?" Eine der Sechstklässlerinnen kichert und Jay verdreht die Augen. Er versteht nicht, warum so viele Mädchen der Meinung sind, ständig kichern zu müssen. „Ja, aber jetzt sei leise. Ich glaube nicht, dass der neue Direktor viel davon hält, wenn jemand während seiner Rede und dem ganzen hier redet."

Jill deutet nach vorne, wo sich ihr neuer Direktor erhoben hat und nun nach vorne zu dem Rednerpult kommt. Er räuspert sich und das reicht tatsächlich, um die Halle verstummen zu lassen. „Nun, da nun alle hier angekommen sind, begrüßen wir zunächst unsere neuen Schüler, sodass sie nicht vor der Tür warten müssen und ihr nicht zweimal durch die Reden leiden müsst." Damit hebt er eine Hand und die Tür der großen Halle öffnet sich.

Wie jedes Jahr führt Professor McGonagall die neuen Schüler herein, erklärt ihnen, wie sie auf die Häuser aufgeteilt werden und ruft sie dann einzeln auf. Die Tische empfangen ihre neuen mit dem üblichen Geklatsche und Gejubel, doch gerade nach dem letzten, Zantana, Marie, einer Ravenclaw, wird es unglaublich schnell still.

„Die meisten hier kennen mich nicht. Ich bin Direktor Nathaniel McCoy. An dies älteren Schüler gingen die Änderungen dieser ehemaligen Eliteschule ja bereits einmal als Brief, daher werde ich sie hier nicht noch einmal erläutern. Einige Ankündigungen habe ich aber dennoch zu machen.

Der morgige Tag werden die Vertrauensschüler unter euch als frei markiert haben. Diese Zeit wird genutzt um den Erstklässlern die Schule näher zu bringen. Als Vertrauensschüler seit ihr für das Haus und dessen Bewohner mit verantwortlich, besonders die Jüngsten unter denen. Weitere Informationen bekommt ihr von den Haussprechern.

Ich wurde bereits informiert, dass einige Schüler scheinbar die Angewohnheit haben, dass etwas Verbotenes, mit etwas Aufregendem gleichzusetzen ist, und man es daher unbedingt ausprobieren muss. Ihr werdet sehr schnell feststellen, unter mir läuft es anders. Verboten heißt Gefährlich und ich habe keinerlei Problem damit euch zu suspendieren, solltet ihr euch und damit andere in Gefahr bringen.

Bildung ist ein Privileg und wer von euch der Meinung ist die Regeln zu brechen, der hat dieses Privileg nicht verdient. Namen und Familien gelten hier nicht. Alle halten sich an die Regeln und alle werden nach dem gleichen Maß behandelt und bestraft.

Eure Lehrer werden sich euch in ihren ersten Stunden kurz vorstellen und noch einmal auf die Regeln eingehen, die in ihren Klassenzimmern gelten. Auch auf diese wird geachtet. Sie dienen zu eurem Schutz und dem Schutz der anderen. Wer willkürlich einen anderen verletzt, der wird der Schule verwiesen. Daher, haltet euch an die Regeln.

Ihr werdet jeden Morgen vor der großen Halle den Plan finden, welche Teile des Schlosses zugänglich sind und welche nicht. Sollten Klassenzimmer unbenutzbar oder unerreichbar sein, wird dies ebenfalls dort vermerkt, zusammen mit der Information, wo die Stunden stattdessen stattfinden. Informiert euch darüber.

Nun haben unsere Schulsprecher noch etwas zu sagen." Er tritt zur Seite und Zayn nimmt seinen Platz ein. „Ich bin Zayn Walker, Huffelpuff und ich habe diese Jahr die Ehre die altehrwürdige Schule Hogwarts als Schulsprecher zu vertreten. Hogwarts war eine Eliteschule, Hogwarts wird wieder eine Eliteschule sein. Die Elite zu sein heißt nicht, auf der faulen Haut zu liegen und nichts tun zu müssen. Als Elite muss man hart arbeiten, muss man sich anstrengen.

An alle, die sich über die neuen Fächer beschweren oder darüber wie viel Arbeit das ist, wir sind die zukünftige Elite. Wir sollen unsere Gesellschaft leiten und lenken, sollen Heilmethoden für noch unheilbare Krankheiten finden, sollen an der Spitze stehen. Nichts davon können wir ungebildet tun, nichts davon sollten wir ungebildet tun. Es ist hart, keine Frage, aber wir sind die, die ein neues Licht entzünden sollen, dass heller strahlen soll als je zuvor. Und das sollte es wert sein."

Jill steht auf und geht nach vorne. Sie ist sich der Augen aller bewusst, die auf ihr liegen, doch als sie vorne steht, sucht sie nach einigen, ausgewählten Paaren. Jays grünen, Luciens und Dracos graue, aber auch die ihrer anderen Freunde. Noch einmal atmet sie durch, dann beginnt sie.

„Ihr habt es nun mehrfach gehört. Ja, Hogwarts ist eine Eliteschule und soll das auch wieder werden, ja es wird schwer und wir müssen alle hart arbeiten. Aber Hogwarts ist auch für beinahe ein Jahr unser Zuhause. Eure Klassenkameraden werden wie eure Geschwister sein, euer Haus wie eure Familie. Nur zu lernen und sich selbst zu isolieren ist auch nicht, was wir wollen.

Ihr sollt Kontakte aufbauen, euch mit euren Klassenkameraden vertragen. Viele von euch haben noch Jahre mit denselben Kameraden vor sich. Ich hoffe, der Neuanfang wird auch dazu genutzt, dass die alten Vorurteile gegenüber den anderen Häusern endlich begraben werden und Freundschaften zwischen den Häusern blühen können.

Ich kenne die Vorurteile nur zu gut und ich möchte den ersten Schritt machen, wobei dieser durch die Gemeinschaftsräume ja bereits gemacht wurde. In jedem davon werdet ihr eine Briefbox für mich, sowie eine für Zayn finden. Solltet ihr ein Problem haben, dass ihr mit einem von uns besprechen wollt, dafür sind diese Boxen da. Ihr könnt uns aber auch ansprechen oder eine Eule schicken. Es ist euch überlassen, aber wir haben für euch immer ein offenes Ohr."

Jill geht zurück zu ihrem Platz und erst, als sie wieder sitzt, eröffnet der Direktor das Essen.

Probleme im Haus der SchlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt