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POV Bella

„Irgendwann bin ich wieder aufgewacht. Einige Vorräte fanden sich noch, die sie nicht geplündert hatten. Damit hielten wir uns über Wasser, bis ich wieder jagen konnte. Aber mir ging es lange, lange schlecht.", beendete Niala ihre Erzählung von der schwarzen Nacht. Unter dem Tisch hielt ich fest ihre Hand in meiner. „Es ist jedes Mal furchtbar zu hören, wenn ein reicher, starker Clan fällt... Wotan... Wotan... der Name sagt mir etwas aber...", Kester runzelte die Stirn. „Nein das kann nicht sein... doch nicht etwa ein direkter Nachfahre von Hjartan... oder?" „Doch. Hjartan ist mein Ururur... ach was weiß ich wie weiter Urgroßvater. Jedenfalls der erste der mir bekannt ist aus der Blutlinie meines Vaters. Wie kommt es, dass ihr ihn kennt?", wollte Niala wissen. „Bitte? Jeder Wolf kennt ihn! Hjartan war der erste Wolf, der einen Clan formte! Er ist eine Legende! Ein Gott, beinahe!", bemerkte Kester. Sanft strich ich über Nialas Hand, während Kester und Niala über diesen Hjartan sprachen. Auch Ora und Edmund lauschten gespannt. Ich kannte die Geschichten. Ich selbst hatte kaum Bezug zu Hjartan. Ich wusste, dass er im Besitz eines dämonischen Schwertes gewesen war und dieses wohl hier irgendwo lagerte. Auch, dass er eben auch als der stärkste Dämon damals seinen eigenen Clan dazu auserwählte den Grenzfluss zu halten. Eine schwere Aufgabe für den stärksten Clan. Doch mehr wusste ich kaum von ihm. Stattdessen lag meine Aufmerksamkeit bei Laila. Sie hatte mit Niala geschlafen...natürlich! Nialas Herz... würde es Laila gehören, würde sie leben wie eine Königin. Aber ich hatte mir diesen Platz erkämpft. Sie durfte es nicht vergessen. Niemals durfte jemals daran zweifeln, dass Niala die Meine war! Und nur die Meine. Bereits von einem Menschen hatte ich sie mir fortnehmen lassen müssen. Ein weiteres Mal würde es mir nicht geschehen. Und weder Dämon noch Mensch sollten sie mir jemals wieder nehmen dürfen!

Die Sonne ging bereits unter. Edmund und Kester hatten eine der Hütten beziehen dürfen. Dort richteten sie sich nun ein. Ora war unterwegs um zu jagen, was ihr Niala geraten hatte. Zum Training. Laila half ihrem Bruder in der Schmiede und hatte somit einen perfekten Blick auf Nialas Rücken. Die trank noch in aller Ruhe und bemerkte nicht, dass ich schon den ganzen Abend über plante, wie ich Laila eindeutig klar machen könnte, dass Niala mir gehörte! Gerade als meine Geliebte ihren Becher wegstellte setzte ich mich rittlings auf ihren Schoß. Sie sah mich überrascht an. „Du machst das gut.", bemerkte ich und strich über ihre Schultern. Wie Stein. Nicht nur, da sie wie wild in letzter Zeit trainierte, auch da sie verspannt war. Die Sorge lastete schwer auf ihr. „Was tue ich denn?", wollte sie wissen. Ihr Blick bereits leicht vernebelt vom Alkohol. „Das alles hier. Du wirst zu neuer Größe finden! Stärker werden.", hauchte ich. „Wir beide.", lächelte Niala und küsste mich. Genüsslich erwiderte ich ihren wilder werdenden Kuss. Wenn sie betrunken war, war sie unersättlich. Als wir uns lösten legte ich meinen Kopf zur Seite und sofort saugte sich Niala an meinem Hals fest. Ich keuchte auf, als sie mich kurz ihre Zähne spüren ließ. Über ihre Schulter hinweg sah ich Laila, die einen Eimer für ihren Bruder aus der Schmiede trug. Kaum leerte sie ihn draußen fiel ihr Blick auf mich. Ich grinste siegessicher, während Niala ihr Mal an meinem Hals hinterließ. Fest griff ich mit einer Hand in das Haar am Hinterkopf meiner Liebsten und drücke sie enger an mich, bevor ich ein tiefes Stöhnen von mir gab. Die Füchsin verstand meinen Blick und hob abwehrend die Hände. Niala gehörte mir. Niemals sollte irgendjemand daran zweifeln. Ich hatte genug von Konkurrentinnen. „Meine geliebte...", hauchte Niala und ihr heißer Atem streifte meinen Nacken, bevor ich sie wieder gegen meine Haut drückte um ihre Lippen zu spüren. Mein Herz schlug schneller. Laila ging wieder in die Schmiede und sanft drückte ich Niala von mir, ehe ich meine Lippen auf ihre legte. Als ich sie freigab glänzten ihre braunen Augen lüstern. „Entschuldigst du mich bitte?", lächelte ich und stieg von ihrem Schoß. „Was?", fragte sie verwirrt. „Trink noch etwas, Liebste. Ich bin bald wieder bei dir.", lächelte ich und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange, ehe ich zur Schmiede ging.

Das süße Gift: Dämonisches BlutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt