Bin ich mit ihr, bin ich nicht mehr da 💍❤ | Raf Camora

《 Nimm mein Herz. Es ist deins. ♡ 》

Voller Panik stehe ich vor meiner Wohnungstür. Raf hat mich vorhin nach Hause gebracht, da er sowieso noch zum Sport will und Alex mit mir reden wollte. Anscheinend ist er schon bei mir Zuhause. Mit zitternden Fingern sperre ich die Tür auf. Es war dumm von mir noch mit zu Raf zu gehen. Ich will Alex wirklich nicht verlieren. Zügig ziehe ich meine Schuhe aus und gehe dann gleich in mein Zimmer, da ich vermute Alex dort anzutreffen. Etwas langsam gehe ich die Treppe hoch, weil ich versuche somit etwas Zeit zu schaffen, um nicht sofort mit Alex sprechen zu müssen.

Im zweiten Stock angekommen, öffne ich die Tür meines Zimmers und betrete den Raum. Alex sitzt dort auf meinem Bett und blickt mich einfach nur an. Hinter mir schließe ich die Tür und nuschel:"Du wolltest mit mir reden?" Alex' Blick verfinstert sich und er brüllt los:"Warum sagst du mir nicht, dass du bei Raf geschlafen hast?" Während ich mich zu ihm setze, erkläre ich:"Von wo weißt du es? Da lief nichts. Wir waren erst noch mit paar Jungs von ihm unterwegs, aber dann hat mich Alexandru's Freundin angerufen, weil sie ein kleines Problem hat und wir sind halt dann zu ihr gefahren. Nach dem Besuch bei ihr sind wir dann zu ihm und haben gegessen und nach dem Essen bin ich anscheinend eingeschlafen. Ich wollte ja eigentlich noch nach Hause, aber wie gesagt, bin einfach weggepennt." "Von wo ich das weiß? Raf hat mir ein Bild geschickt, wie du in seinem Arm liegst.", schreit mich Alex an. "Wie? Ja aber ich bin auf seinem Schoß eingeschlafen und er muss sich dann so hingelegt haben.", erzähle ich. Alex seufzt und steht dann auf. "Was willst du denn jetzt machen?", frage ich. Er entgegnet:"Ich hab langsam echt das Gefühl, dass das zwischen dir und Raf noch nicht vorbei ist. Bevor zwischen uns was richtiges gelaufen ist, hab ich dich gefragt, ob da noch was ist und du meintest, dass da nichts mehr ist."
"Es stimmt ja auch. Wir sind nur gute Freunde. Er hat sich verändert und es ist jetzt voll lässig mit ihm.", erwider ich. Nun stehe auch ich auf und Alex sieht mich nur an. "Jetzt sag doch was.", murmel ich. "Was soll ich da noch sagen? Werde dir doch mal klar, was du fühlst.", antwortet er. "Ich weiß was ich will und das bist du. Wirklich.", sage ich. Alex entgegnet: "Wenn du wirklich nur mich willst, dann brichst du den Kontakt zu Raf ab. Du blockst ihn bei WhatsApp und triffst dich auch nicht mit ihm." "Gut, dann mach ich das.", meine ich. Aus meiner Hosentasche ziehe ich mein Handy heraus, schalte es an und tippe bei WhatsApp auf den Chat mit Raf. Ich halte Alex das Handy entgegen und zeige ihm, wie ich ihn blockiere. "Insta benutz ich sowieso kaum noch.", meine ich ehrlich. "Ohne Scheiß, wenn ich nochmal sowas mitbekomme, trennen wir uns.", erklärt mein Freund. Ich nicke bloß und er gibt mir dann einen Kuss auf die Wange. "Ich muss jetzt los.", spricht Alex. "Wohin?", frage ich. "Ich treffe mich mit einem Kumpel.", berichtet er. Nochmal nicke ich und er geht einfach. Ich frage mich wirklich, wohin er geht. Eigentlich hat er keine Kumpels hier. Was ist wenn er sich mit Raf trifft?

Schnell tippe ich bei meinem Handy auf den Kontakt "Raphael 😘". Eigentlich soll ich ihn ja meiden, aber ich hab unfassbar Angst um ihn.
Es tutet am anderen Ende der Leitung. Irgendwann ertönt auch endlich Raf's Stimme:"Elena? Was los? Alles gut?" Er klingt so, als würde er sich Sorgen machen. "Es ist alles ok, aber ich mache mir eher Sorgen um dich.", rücke ich mit der Sprache heraus. "Wieso?", hakt Raf verwirrt nach. "Wir sehen uns doch beim Essen." Ich seufze:"Ja, aber Alex hat alles erfahren, weil du wie ein Vollidiot Bilder rumschicken musst und jetzt ist er ausgerastet und meinte, dass er sich mit jemandem treffen will und ich mache mir halt Sorgen, dass er dir was antun will." "Es tut mir leid, dass ich ihm das Bild gesendet habe. Weißt du was, ich bin gleich bei dir ok?", erwidert er. "Nein!", kommt es von mir. "Wie nein?", hakt Raf nach. "Wir dürfen keinen Kontakt mehr haben.", erwider ich. "Wer sagt das? Alex?", frägt Raphael leicht angepisst. "Ja...", murmel ich. "Und er hat Recht. Es ist besser so." "Wenn du meinst. Ich will eure Beziehung nicht zerstören.", antwortet er. Danach höre ich nur noch gleichklingende Töne. Er hat ernsthaft grad aufgelegt. Einfach so.

Wir werden uns sowieso noch treffen. Immerhin zwingt seine Mutter ihn ja zum Essen. Ich schreibe Delia, dass sie gerne zum Essen kommen kann und lege dann mein Handy weg. Seufzend gehe ich die Treppen runter, um nach meiner Familie zu schauen. "Hallo Mama.", sage ich, als ich die Küche betrete. "Hallo comoara mea. (= mein Schatz) Wie gehts dir?", frägt meine Mutter. "Könnte besser sein. Kann ich dir was helfen?", hake ich nach. "Ist es wegen Alex und Raf?", erkundigt sich meine Mutter. Ich nicke nur und meine dann:"Mama, ich möchte darüber nicht reden." Mama spricht: "Alex ist echt wütend gewesen. Fühlst du doch was für Raf?" Ich antworte: "Nein, ich hab nur Zeit mit ihm verbracht." "Ok, aber pass auf, dass du dich nicht in etwas verrennst.", rät mir meine Mutter. "Also, was kann ich dir helfen?", hake ich nach. "Du kannst den Tisch im Esszimmer schon mal decken. Dana, Raphael und Raphael's Familie sollte bald da sein.", erklärt Mama. "Seine Familie?", wiederhole ich ihre Worte. "Ja, seine Schwester, seine Mutter und sein Schwager kommen.", berichtet sie.
Das kann ja was werden. "Delia kommt übrigens auch.", meine ich.

Danach schnappe ich mir zehn Teller und dazu Gläser, Besteck und Servietten, mit denen ich dann den Tisch decke. Normalerweise essen wir in der Küche, aber der Tisch ist zu klein für zehn Personen. Nach dem Tischdecken, kehre ich zurück in die Küche. "Kann ich sonst noch was tun?", frage ich. "Deinen Vater und Bruder rufen. Tati (= Papa) ist im Büro und Alexandru in seinem Zimmer.", erwidert meine Mutter. Unsere Wohnung ist echt sehr groß. Meine Mutter verdient zwar nicht viel als Hebamme, aber mein Vater hat sich als Gärtner selbstständig gemacht, weshalb wir uns eine große Wohnung leisten können. Außerdem zahlen Alexandru und ich seit wir einen Beruf haben einen Teil der Miete.
Zügig gehe ich durch das Wohnzimmer, um zum Büro zu gelangen. Höflich klopfe ich an der Tür und höre von Innen ein gedämpftes "Ja?". Ich öffne die Tür und meine:"Mami a zis să vii la masă. (= Mama hat gesagt, dass du zum Essen kommen sollst.)" Er nickt und folgt mir dann in die Küche.
Danach sage ich noch meinem
Bruder Bescheid, der auch sofort mit nach unten kommt.

Auf einmal klingelt es an der Tür.
"Ich mach auf!", rufe ich durch die Wohnung und laufe dann in den Flur zur Tür, die ich dann öffne. "Endlich bist du da, sora mea (= Meine Schwester).", begrüße ich Delia und dazu umarmen wir uns noch. "Erzähl alles was mit Raf passiert ist.", fordert mich meine beste Freundin auf. Tatsächlich bleiben wir im Gang stehen und reden über alles was war. Natürlich lasse ich kein Detail weg. Auch von dem Streit mit Alex erzähle ich ihr. "Alex pisst sich ja wegen jeder Scheiße ein.", antwortet sie. "Ja, keine Ahnung. Er ist ziemlich eifersüchtig.", erwider ich. Erneut klingelt es.
"Das ist jetzt entweder Dana oder Raf und seine Familie.", flüster ich.
Etwas aufgeregt bin ich schon.
Wenig später öffne ich die Tür und blicke direkt in die grünen Augen von Dana. "Gott sei Dank!", zische ich. "Hey Lieblingsschwägerin." Dana grinst und meint:"1. Wie viele Schwägerinnen hast du denn? Und 2. Mit wem hast du denn gerechnet?"
Lächelnd sage ich:"Komm erstmal rein." Sie betritt die Wohnung, umarmt Delia und sieht mich dann fragend an. "Also zum ersten Punkt, natürlich nur dich und ich dachte du bist Raf. Ist grad etwas kompliziert.", berichte ich. Dana zieht ihre Schuhe aus und frägt:"Delia, du willst mir doch bestimmt erzählen, was los ist oder?" Delia antwortet:"Klar, aber warum nicht sie?" Dabei zeigt sie auf mich. "Hab da draußen einen anthrazitfarbenen Maserati gesehen. Kann ja nur einer Person gehören.", meint Dana und grinst dabei frech.
"Viel Spaß, fata mea. (= Mein Mädchen.)", spricht Delia und geht dann mit Dana mit.

Das wird sie schon noch bereuen. Leider kann ich nicht über meinen Racheplan nachdenken, da wenig später auch schon unsere Klingel ertönt. Ich atme ein paar Mal tief ein und aus. Dann öffne ich auch schon die Wohnungstür. 

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Findet ihr Alex' Forderungen berechtigt?
Denkt ihr das Mittagessen wird eskalieren? 💎