《 Inima mea. ♡ 》

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"Wie ihr seid zusammen?", hakt Delia entsetzt nach. Leicht schmunzelnd nehme ich einen Schluck von meinem Espresso. Nachdem ich die weiße Tasse wieder abgestellt habe antworte ich meiner besten Freundin:"Ja, wir sind zusammen. Ich habe schon immer was für ihn gefühlt - vielleicht sogar schon seit wir uns das erste Mal gesehen haben." Delia seufzt erleichtert und meint:"Ich dachte schon, dass du es niemals checken wirst, du Dumme." Kurz muss ich lachen, aber realisiere dann, was sie gesagt hat. "Wie jetzt? Heißt es du wolltest nie, dass ich mit Alex zusammen bin?"

Ein unsicheres Grinsen bildet sich auf Delia's Lippen:"Nicht wirklich, aber du sahst so glücklich aus mit ihm und deine Eltern haben ihn so gemocht. Deshalb musste ich ihn quasi akzeptieren, aber wenn du jetzt mit Raf zusammen bist, da hüpft mein Herz wie auf einer Hüpfburg." "Ok, das war kitschig.", stelle ich fest. "Irgendwie schon.", gibt mir Delia recht.

Mein Handy unterbricht unser Gespräch. "Ist er das?", erkundigt sich meine beste Freundin neugierig und versucht einen Blick auf meinen Handydisplay zu werfen. Lächelnd schaue ich auf mein Smartphone. "Inima mea ♡" (= mein Herz)
Habe seine Stimme echt vermisst.
Das mit Kroatien ist nämlich schon eine Woche her und seit dem haben wir uns auch nicht mehr gesehen, da unser Plan mit der gemeinsamen Rückkehr nach Wien nicht so geklappt hat. "Hey.", hebe ich glücklich ab. "Na, Prinzessin.", ertönt seine Stimme. "Was gibts, comoara mea? (= mein Schatz)", erkundige ich mich. "Kannst du das bitte nochmal sagen? Ich liebe es wenn du es sagst.", schwärmt er. "Ok, comoara mea.", wiederhole ich. Er erwidert:"Perfekt. Ich bin morgen wieder in Wien." "Endlich!", freue ich mich. "Und wir beide werden mit meiner Familie einen Tag verbringen, wenn das ok für dich ist.", plant mein Freund. "Gerne, vermisse deine Mama schon.", antworte ich. "Und ich vermisse dich. Unfassbar was passiert ist. Kann es noch gar nicht glauben.", gesteht Raphael. "Hör auf! Sonst muss ich an John's lustige Reaktion denken.", grinse ich. "Wie? Habt ihr gefickt oder was?", zitiert Raf seinen Kumpel. Sofort muss ich anfangen zu kichern, da wir sogar noch gewettet haben, dass John sowas fragen wird. "Hauptsache ich hab bei der Wette gewonnen.", meine ich stolz. "Du bist mein Hauptgewinn.", kommt es von Rapha. "Ihh kitschig.", ruft Delia ins Gespräch rein, da sie alles auf Lautsprecher mitbekommen hat.
"Ey Delia. Dich hab ich ja so gar nicht vermisst.", scherzt Raf. "Idiot. Pass auf meine beste Freundin auf.", warnt sie. "Was passiert wenn nicht?", provoziert mein Freund. "Dann sorg ich dafür, dass deine Karriere zerstört wird.", grinst Delia. "Oha.", gebe ich von mir. "Sicher, dass das deine beste Freundin ist?", hakt Raf nach. "Ich weiß nicht.", entgegne ich. "Wann genau kommst du morgen?" Mein Freund erklärt:"So um 11 Uhr. Farido holt mich vom Flughafen ab, weil ich verbringe bisschen Zeit mit den Jungs und um 13 Uhr komm ich dich von der Arbeit abholen. Dann gehen wir während deiner Mittagspause essen und später bring ich dich zurück und wenn du wieder fertig bist, hol ich dich ab und wir können machen, was du willst." "Klingt gut.", willige ich ein. "Ok, Amore. Bis morgen.", verabschiedet sich Raphael. "Vergessen Sie meine Drohung nicht, Herr Ragucci!", mischt sich Delia ein. Raf lacht auf und ich erwähne:"Freue mich auf morgen, Babe." Danach legen wir auch schon auf.

"Als ob John so reagiert hat.", spricht meine beste Freundin. "Stehst du auf ihn oder was?", provoziere ich sie. "Nein!", betont sie. "Nein, natürlich nicht." "Aber Sex ist gut oder?", frage ich lachend. "Taci! (= Sei leise!)", befiehlt sie mir.

Später am Abend verlassen Delia und ich die Innenstadt. Freundlicherweise bringe ich sie noch nach Hause, weshalb ich mir die ganze Zeit anhören muss, wie süß sie mich und Raf fand. Außerdem haben wir Ufo's Song "Nummer" angehört, auf dem Raf ebenfalls vertreten ist. "Gib mir deine Nummer, Nummer!", singt Delia lauthals mit. "Dich lad ich nicht zur Hochzeit ein.", kicher ich. "Oh doch, Madame.", kommt es von der Rumänin neben mir. Wenig später kommen wir auch schon bei ihrer Wohnung an. Sie bedankt sich für den Tag und dafür, dass ich sie nach Hause gebracht habe und steigt dann aus. Mit Raf's Musik im Hintergrund fahre ich nach Hause.

Meine Mutter wird sich freuen, wenn sie erfährt, dass Raf kommt. Sie hat sogar fast angefangen zu weinen, als ich ihr gebeichtet habe, dass er und ich ein Paar sind. Sie hat sich so gefreut, dass ich jetzt mal einen richtigen Mann an meiner Seite habe. Mein Vater war erstmal nicht so begeistert davon, aber er akzeptiert es von Tag zu Tag immer mehr. Alexandru und Dana haben erzählt, dass sie sogar gewettet haben, dass wir zusammen kommen. Im Endeffekt ist Dana dank Rapha und mir um 10 Euro reicher geworden. Alexandru hätte nämlich nicht gedacht, dass wir so schnell zusammen kommen, laut seiner Aussage. Tja, Brüderchen - falsch gedacht.

Zuhause angekommen berichte ich meiner Familie gleich von den Neuigkeiten, doch sie freuen sich gar nicht. Irgendwie liegt eine bedrückende Stimmung im Raum. "Was ist los?", frage ich vorsichtig und auch leicht ängstlich davor, was jetzt kommt. "Setz dich.", befiehlt mein Vater traurig. Langsam setze ich mich auf den Stuhl am Küchentisch. "Deine Oma ist vorhin ins Krankenhaus gekommen.", berichtet meine Mutter unter Tränen. "Wieso?", nuschel ich, da ich mir die Tränen unterdrücke. "Schlaganfall.", antwortet mein Bruder kurz und knapp. "Können wir sie besuchen?", hake ich nach. "Erst morgen.", erwidert meine Mutter. Ich nicke nur traurig und gehe dann stumm in mein Zimmer.

Nachdem ich meine Zimmertür geschlossen habe, schmeiße ich mich auf mein Bett. Sofort laufen Tränen über meine Wangen. Sie könnte es überleben, aber was ist wenn sie noch einen Schlaganfall bekommt und es diesmal nicht packt. Niemals könnte ich ertragen noch eine Person zu verlieren.

Wenig später rappel ich mich auf um Zähne zu putzen. Danach lege ich mich aber wieder ins Bett und versuche einzuschlafen. Bitte, lieber Gott, nimm mir meine Oma nicht auch noch.

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Dieses Kapitel ist eher ein Lückenfüller, aber trotzdem passieren einige Dinge.

Ich wollte mich bei euch bedanken.
Danke, dass ihr so aktiv seid.
Eure Kommentare usw. motivieren mich richtig ❤

Bin ich mit ihr, bin ich nicht mehr da 💍❤  | Raf CamoraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt