《 Du bist gegangen, ja es sollte so sein... 》

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Gerade sitze ich mit Alex in einem Restaurant. Wir schauen auf die Karte und entscheiden uns beide für eine Salamipizza und dazu hat Alex noch nach einer Flasche Rotwein verlangt.
"Seit wann trinkst du Wein?", frage ich grinsend. "Baby, du weißt noch so einiges nicht von mir.", erwidert er.
"Ja, dass du ein Fremdgeher bist, wusste ich davor auch noch nicht.", erwähne ich. Er legt seine Hand auf meine, die auf dem Tisch liegt. "Es tut mir leid. Es wird nie wieder vor kommen, wirklich. Das hatte nichts zu bedeuten.", erklärt er. Zügig ziehe ich meine Hand weg, da die Wahrscheinlichkeit zu hoch wäre, ihm zu verzeihen. "Alex, ich hab so eine Scheiße schon oft genug gehört. 'Ich wollte das nicht...' bla bla bla.", meine ich enttäuscht, aber auch leicht wütend. Er will gerade zum Reden ansetzen, als er unterbrochen wird: "Alex, mein Schatz." Ruckartig drehe ich mich um. Entsetzt blicke ich in hellgrüne Augen, die einer wunderschönen Brünetten gehören. Sie grinst in unsere Richtung. Mit schnellen Schritten kommt sie auf uns zu. Erst jetzt schaue ich mir ihr Outfit an: kurzer Rock, knappes Top und High Heels. An diese Schönheit komme ich echt nicht ran.

Sauer schaue ich Alex an. Er versucht sich zu erklären: "Elena, es ist nicht so...", doch ich unterbreche ihn:"Wie es aussieht? Ganz ehrlich halt doch einfach mal deine Fresse." Zügig stehe ich auf und verlasse das Restaurant. Auf dem Weg nach Draußen höre ich noch, wie Alex mir hinterher ruft: "Wir sind wirklich nicht zusammen. Ich schwöre auf meine Familie." Entschlossen öffne ich die Eingangstür und bin dann wieder an der frischen Luft. Ein paar mal atme ich tief ein und aus. Dabei schließe ich meine Augen und konzentriere mich voll und ganz auf meine Atmung.
Als ich die Augen wieder öffne, blicke ich sofort in wunderschöne braune Augen. Auch ohne zu sehen, wem diese Augen gehören, weiß ich, dass es nur Raf sein kann. "Was los?", frägt er neugierig. "Nichts...", murmel ich. "Elena, hör auf zu lügen.", spricht er.
"Alex' Freundin ist gekommen.", antworte ich. "Wie?", hakt er nach. "Irgendso eine Brünette.", meine ich.
Er erzählt:"Vielleicht war es eine Verwechslung oder so." "Nein, obwohl... ich sollte doch wieder rein, weil er auf seine Familie geschworen hat.", erwähne ich. "Du solltest da jetzt nicht rein.", entgegnet Raphael panisch. Zögernd drehe ich mich um. Durch die Scheiben des Restaurants sehe ich wie die Schönheit auf Alex' Schoß sitzt und er ihr grinsend etwas ins Ohr flüstert.

Warum tut er das? Wie konnte ich so naiv sein? Alles hätte ich für ihn getan. Plötzlich läuft mir eine Träne die Wange herunter. "Wieso tut er das?", flüster ich zu mir selber. "Komm mit. Scheiß auf ihn.", rät mir Raf. Weinend drehe ich mich zu ihm um. Er hält mir seine Hand hin, die ich nehme und ihm dann zu seinem Ferrari folge. Still setze ich mich auf den Beifahrersitz. Im Hintergrund läuft französische Musik, jedoch hänge ich so in Gedanken, dass ich mich nicht auf die Musik konzentriere. Irgendwann unterbreche ich die Stille, da mir etwas einfällt:"Ist der Song für mich eigentlich schon fertig?" Raf blickt mich kurz an, ehe er dann wieder auf die Straße sieht. "Noch nicht."

Raphael's Sicht

"Denkst du wirklich das klappt?", frage ich John irritiert. "Na klar. Also bis dann, Bruder.", verabschiedet sich der 187er. Entschlossen lege ich auf.
Heute hole ich sie mir zurück. Diesmal hoffentlich für immer.
John's Plan macht mir leichte Sorgen. Ich weiß nicht, ob es wirklich klappen wird, aber ich hoffe es. Nervös warte ich auf seine Nachricht, die mir das "Go" gibt. Nochmal gehe ich in Gedanken den Plan durch. John schreibt jetzt Antonia an, die Exfreundin von Alex. Sie waren für ein halbes Jahr zusammen. Nur hat Alex sie in der Zeit oft betrogen. Sie weiß es natürlich, aber keiner kann ihr widerstehen - nicht mal Alex und da sie nicht will, dass Elena die selbe Scheiße durchmacht, hilft sie uns hoffentlich. Danach fahren wir zu dritt zum Restaurant, wo John und ich draußen warten und Antonia geht rein, um Elena ein wenig zu schocken. Es wird ihr weh tun, was mir weh tun wird, aber nur so erspare ich ihr noch mehr Leid. Während Antonia drinnen mit Alex ein wenig redet, wird Elena mit etwas Glück raus kommen. Da komm ich ins Spiel. Erstmal werde ich sie trösten und dann wird sie mit mir mitkommen.

Mein Handy blinkt auf. "Es kann los gehen" Selbstsicher schnappe ich mir den Schlüssel meines Ferraris, mit dem ich jetzt zum Restaurant fahre, zu dem John und Antonia hoffentlich auch gerade hinfahren. Ein wenig zu schnell fahre ich durch die Straßen West-Wiens. Französischer Rap dröhnt durch das Auto. Nach einer, für mich, viel zu langen Autofahrt, komme ich beim Italiener an. In einer Seitengasse finde ich John und Alex' Ex. Kurz begrüßen wir uns und ich frage sie, ob sie den Plan verstanden hat. Sie nickt selbstsicher. "Gut, dann los. Bring sie zu ihm zurück, Babyyy!", befiehlt John. Antonia betritt die Gastronomie. Nervös laufe ich hin und her. Manchmal schaue ich um's Eck, um zu sehen, ob Elena schon da ist. "Es wird klappen, diggi. Ich hau jetzt ab. Wir schreiben.", beruhigt mich John. Mit einem Handschlag verabschieden wir uns. Ein weiteres Mal sehe ich um die Ecke. Da steht sie.

Ohne zu zögern eile ich auf sie zu.
Als ich vor ihr stehe, merke ich, dass ihre Augen geschlossen sind. Bevor ich etwas sagen kann, öffnet sie ihre Augen. Ihre Augen haben gerade etwas besonderes. Sie sehen schön aus wie immer, aber ich merke wie viel Schmerz in ihnen liegt. Auch wenn ich es weiß, frage ich sie was los sei. Murmelnd antwortet sie mit: "Nichts" "Elena, hör auf zu lügen.", befehle ich ihr. Sie sollte echt ehrlich zu mir sein, da ich sowieso merke wenn sie lügt. "Alex' Freundin ist gekommen.", entgegnet sie mit brüchiger Stimme. Gespielt verwirrt hake ich nach:"Wie?" Während ihre Stimme immer enttäuschter klingt, erzählt sie:"Irgendso eine Brünette.",
Hilfsbereit versuche ich sie zu beruhigen:"Vielleicht war es eine Verwechslung oder so." "Nein, obwohl... ich sollte doch wieder rein, weil er auf seine Familie geschworen.", meint sie. Zum Glück hat sich Antonia grad mega an Alex rangemacht, obwohl es gar nicht geplant war. Dadurch, dass ich nicht will, dass Elena sowas sieht, versuche ich sie aufzuhalten:"Du solltest da jetzt nicht rein." Ohne auf mich zu hören, dreht sie sich um und blickt genau durch die Glasscheibe zu Alex, der gerade Antonia auf dem Schoß hat und ihr breit grinsend irgendwas ins Ohr flüstert. "Wieso tut er das?", höre ich Elena flüstern. Mein Blick wandert von Alex zu ihr. Mit dem Rücken zu mir steht sie da. "Komm mit. Scheiß auf ihn.", versuche ich sie zum Gehen zu überreden. Langsam dreht sie sich zu mir um. Tränen laufen an ihren Wangen herunter. Ich muss schlucken. Es tut mir unfassbar leid, dass sie jetzt so leidet. Auch weil ich so gelitten habe wegen ihr, aber das ist alles Vergangenheit. Jetzt zählt nur noch die Gegenwart und unsere gemeinsame Zukunft. Während ich ihr tief in die Augen sehe, halte ich ihr meine Hand hin, die sie nimmt und ich sie dann zu meinem Ferrari mitziehe. Wir steigen ein und ich starte den Motor. Man hört französischen Rap, aber sonst ist alles still. Sie redet nicht, aber ich kann es verstehen.

Wieder mal kann ich nicht verstehen, wie Alex sowas tun konnte. Eine wundervolle Frau hatte er an seiner Seite, aber er wusste sie nicht zu schätzen. Hätte es gleich zwischen ihr und mir geklappt, hätte ich sie niemals gehen gelassen. Nur sie und keine andere. Plötzlich reißt mich Elena's Stimme aus meinen Gedanken:"Ist der Song für mich eigentlich schon fertig?" Kurz schaue ich zu ihr, da ich erst nicht verstehe, was sie meint. Doch danach achte ich wieder auf die Straße. "Noch nicht.", erwider ich.

"Wohin fahren wir?", hakt sie nach. "Zu mir.", antworte ich. "Danke Raf, dass du dich wieder mal um mich kümmerst.", bedankt sie sich.
Kurze Zeit später stehen wir an einer roten Ampel, weshalb ich meinen Blick zu ihr schweifen lasse. Sanft lächel ich sie an und erkläre:"Ich will, dass es dir gut geht und ich hoffe es bringt etwas, dass ich hier bin bei dir. Weißt du, vielleicht war es von Gott nicht gewollt, dass ihr zwei zusammen seid." "Vielleicht hast du Recht.", stimmt sie mir enttäuscht zu.
Da die Ampel wieder grün wird, sehe ich zurück auf die Straße. Plötzlich spüre ich eine kleine Hand auf meiner Hand, die auf meinem Oberschenkel liegt. Irritiert schaue ich auf unsere Hände und dann kurz zu Elena. "Ragucci, schau auf die Straße.", meint sie lachend. Mit ihrer Lache steckt sie mich total an, weshalb ich grinsen muss. "Raf, können wir vielleicht zum Friedhof, bei dem das Grab von meinem Opa ist?", frägt sie unsicher. "Sicher, dass du das packst?", hake ich beschützerisch nach. "Ja, mit dir."

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Scheiße was Alex macht oder?
Seid ihr froh darüber oder findet ihr den Plan von John gemein?
Denkt ihr, dass die Probleme zwischen Raf und Elena jetzt beseitigt sind?

Bin ich mit ihr, bin ich nicht mehr da 💍❤  | Raf CamoraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt