Die letzten Wochen haben sich gezogen wie ein Kaugummi. Täglich ist irgendwie das gleiche passiert. Aufstehen, Arbeit, Zeit mit Raf, schlafen. Langsam nervt mich sogar meine Arbeit. Am liebsten wäre ich auch selbstständig wie Raphael.
Apropos Raphael. Uns erwartet jetzt echt eine schwierige Zeit. Er muss nach Berlin für mehrere Wochen, um noch die letzten Dinge an seinem Album zu erledigen. Nächste Woche Donnerstag wird er in Wien an einer bestimmten Stelle bekannt geben, wann sein Album genau kommt. Wir werden uns also immer seltener sehen. Er wird ständig zwischen Berlin und Wien pendeln. Vielleicht sogar zwischen mehreren verschiedenen Ländern.
Jedoch meinte er, dass wir das schaffen. Natürlich haben wir auch darüber geredet, was eigentlich nach Zenit passiert. Wahrscheinlich wird er sich auf neue Signings bei Independeza kümmern. Was bedeutet, dass er ständig in Berlin sein wird.
Zugegeben ich habe etwas Panik vor dem ganzen. Ich habe Angst, dass wir uns viel zu selten sehen und dass es Auswirkungen auf unsere Beziehung hat. Die meiste Zeit verbringt er schließlich in Berlin. Irgendwann wird bestimmt auch raus kommen wer ich bin.
Das Klingeln meines Handys reißt mich aus meinen Gedanken. Ich schaue auf das Display. John ruft an. "Hey Johnnyboy. Was gibts?", spreche ich. John's tiefe Stimme ertönt am anderen Ende der Leitung:"Hey, arbeitest du heute?" Kurz muss ich lachen und scherze dann:"Ist in Hamburg nicht Sonntag oder wie?" "Also in Wien ist Sonntag.", lacht John. Verwundert frage ich:"Du bist in Wien?" "Nicht nur ich. Die ganzen 187erz sind da.", berichtet er. "Echt? Dann müssen wir uns unbedingt treffen.", erwider ich. "Deswegen die Frage, ob du arbeitest.", erwähnt John. "Wo bist du gerade?", erkundige ich mich. "Bei Raf.", erläutert der Hamburger. "Bin in einer Stunde da.", antworte ich. "Bis dann.", verabschiedet sich Johnnyboy. "Bis später.", erwider ich und lege dann auf.
Zügig stehe ich von meinem Bett auf, um mich umzuziehen. Meinen lavendellilanen Jogginganzug von Adidas tausche ich in ein bordeauxrotes Top und in eine schwarze Leggings. In Wien ist es irgendwie warm, aber irgendwie auch zu kalt für eine Shorts. Nach dem Umziehen verschwinde ich ins Bad, in dem ich meine Zähne putze, mein Gesicht wasche, meine Haare kämme und mich dezent schminke.
Danach packe ich mein Handy und meinen Geldbeutel in meine schwarze Bauchtasche und sage noch meinen Eltern Bescheid, dass ich mich mit Raf und John treffe. Im Flur schnappe ich mir meinen Autoschlüssel und verlasse dann die Wohnung. Draußen steige ich in mein Auto und schalte rumänische Musik an. Daraufhin fahre ich los.
Manchmal frage ich mich echt, warum ich noch Zuhause wohne. Langsam sollte ich echt ans Ausziehen denken, aber ob das Geld reicht ist die Frage.
Solange Alexandru noch bei uns wohnt, muss ich mich nicht dafür schämen.Wieder eine rote Ampel. Die Ampeln in Wien machen mich fertig und ich bin noch nicht mal im 15. Bezirk angekommen.
Gerade läuft ein rumänisches Liebeslied. Rumänische Sprüche und Songs sind einfach viel krasser als deutsche oder englische. Diese Sprüche berühren einen so krass. Bei manchen Liedern bekomme ich sogar eine Gänsehaut und mein Herz wird warm.
Endlich bin ich vor Raphael's Wohnung angekommen. Es hat sogar mehr als eine Stunde gedauert. Obwohl heute Sonntag ist, ist der Verkehr katastrophal gewesen. Ob wohl gerade Ferien hier sind? Seit ich nicht mehr in der Schule bin, kenne ich mich mit dem Thema gar nicht mehr aus.
Gerade will ich aussteigen, als neben meinem Auto ein protziger, weißer Mercedes hält. Bitte nicht. Vorsichtig öffne ich meine Autotür und steige aus. Maxwell kommt sofort aus dem Auto und umarmt mich fest. "Warum so liebevoll auf einmal?", hake ich nach. "Bin einfach so glücklich, dass du und Raf, du weißt schon.", entgegnet er. Wir lösen uns und hinter ihm taucht auf einmal Jonas auf. "Gute Entscheidung.", lobt er mich. Er hält mir seine Faust hin und ich gebe ihm eine Brofist. Er setzt an zu sprechen:"Ich bin nicht so...", doch ich unterbreche ihn:"Du bist nicht so der Typ für Umarmungen, ich weiß schon." Plötzlich sehe ich aus dem Augenwinkel wie Alex aus dem Wagen aussteigt. Ich bin nicht bereit dazu mit der ganzen Sache jetzt konfrontiert zu werden.
Ohne ihn zu begrüßen gehe ich mit Maxwell und Jonas zum Eingang des Hotels. Auf dem Weg zu Raf's Hotelzimmer blödelt Maxwell die ganze Zeit rum. Ich habe diese Chaoten echt vermisst. Wir gehen in den Fahrstuhl und fahren in die vorletzte Etage. "Den Rest laufen wir. Sport und so.", erklärt Gzuz, weswegen wir jetzt ein paar Treppen hochlaufen. Gerade als ich den letzten Treppenabsatz erreiche, werde ich an meinem Handgelenk nach hinten gezogen. "Was soll die Scheiße?", frage ich Alex, der mich dann auch noch an die Wand drückt. Maxwell und Gazo scheinen von dem ganzen nichts mitzubekommen. "Was sollte die Scheiße von dir?", erkundigt sich mein Exfreund. "Du betrügst mich und wirfst mir das vor oder was?", erläuter ich. "Lässt du dich jetzt von Raf vögeln?", erkundigt sich Alex. "Es kann dir doch scheiß egal sein, findest du nicht? Und übrigens wir haben noch nicht miteinander geschlafen, wenn es dich so sehr interessiert.", erkläre ich.
"Alles ok bei euch?", ertönt auf einmal Raphael's Stimme. Ich schaue hoch und sehe wie er auf dem Treppenlauf steht. "Ja klar. Alles perfekt.", lügt Alex. "Er tut das was er am besten kann. Lügen.", erkläre ich Raf. "Witzig.", erwidert Alex ironisch und geht dann an Raf vorbei in seine Wohnung. "Tut mir leid, dass er hier ist.", entschuldigt sich mein Freund. "Alles gut. Ist nicht deine Schuld.", erwider ich.
Er nimmt meine Hand und zieht mich an sich ran. Wir schauen uns tief in die Augen. Meine hellbraunen Augen verlieren sich in seinen dunkelbraunen Augen. Seine Lippen kommen meinen immer näher. Die letzten Zentimeter, die uns trennen überbrücke ich indem ich meine Lippen auf seine drücke. Sofort bekomme ich ein Kribbeln im Bauch. Ich schließe meine Augen und konzentriere mich voll und ganz auf den Kuss. Alles in diesem Moment scheint so perfekt zu sein.
Wir lösen uns und ich folge dann Raf in sein Hotelzimmer. Dort stoße ich gleich auf John. Ich umarme ihn ganz fest und er meint:"Hab deine Nervereien echt vermisst." "Und ich deine chaotische Art.", erwider ich. Wir lösen uns und gehen dann zu dritt in Rapha's provisorisches Hotel-Wohnzimmer. Wir setzen uns zu den anderen drei auf die große Couch. "Wo ist Anton?", erkundige ich mich. "Der kommt morgen erst her.", antwortet John.
Alex wirft mir die ganze Zeit böse Blicke zu, die ich gekonnt ignoriere. Ich verstehe nicht mal, was er für ein Problem hat. John sieht auf sein Handy und meint dann:"Raf, Elena. Das solltet ihr euch ansehen." Er hält uns sein Smartphone unter die Nase und das einzige was ich lese ist:"Küsst Raf Camora hier seine Freundin?" und darunter sieht man ein Bild von uns, wie wir uns in der Öffentlichkeit geküsst haben. Geschockt reiße ich John das Handy aus der Hand, um mir den Beitrag durchzulesen.
"Raf Camora (bürgerlich: Raphael Ragucci, 23) ist anscheinend im großen Liebesglück, was uns zumindest diese Bilder verraten, in der er mit einer brünetten Schönheit unterwegs ist und sie sogar küsst. Bei Raf Camora läuft es anscheinend nicht nur in der Musik gut, sondern auch privat. Sein letztes Album Zenit soll bald erscheinen. Danach wird er sich zurück ziehen und sich um die Familie kümmern. Ob wir bald erfahren wer die Frau an seiner Seite ist? Wir bleiben gespannt."
"Was eine Scheiße!", gebe ich genervt von mir. "Principessa, reg dich nicht auf.", muntert mich Raf auf. Dazu legt er seine Hand auf mein Knie. Auch John versucht mich zu beruhigen:"Sie werden eh denken, dass du Adriana heißt wegen Raf's Song." Wo er Recht hat, hat er Recht. "Pech.", murmelt Alex, weswegen er sich mahnende Blicke von John, Maxwell, Jonas und Raf einfängt.
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Was sagt ihr zu Alex' Reaktion?
Und denkt ihr die Medien könnten noch gefährlich werden?
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Bin ich mit ihr, bin ich nicht mehr da 💍❤ | Raf Camora
FanfictionBin ich mit ihr, bin ich nicht mehr da Bruder, sie ist nicht normal 'Ne Schönheit wie Adriana Seh' schon den Ring an ihrer Hand 💍 Will nur sie, keine andre Sie lernt ihn kennen. An einem traurigen Tag passiert etwas schönes. Doch heißt es nicht imm...